Oftersheim. Der Winter ist in Oftersheim verabschiedet, die Zeitumstellung ermöglicht längere Abende und die Temperaturen laden zu Spaziergängen ein. Gerade die unzähligen Waldwege, die das südwestliche Oftersheim ummanteln, bieten sich bestens an, um die Natur zu genießen. Pflanzen, Moos und Bäume wachsen unberührt nebeneinander. Ein unauffälliger Weg führt durch den Wald und verbindet gewissermaßen Mensch und Natur. Eine Idylle, die ein großer Teil der Bevölkerung in Oftersheim zu schätzen weiß. Eine Idylle, die von einer auffallenden Minderheit jedoch immer wieder gestört wird.
Von einer Rarität kann nicht gesprochen werden – wilder Müll fällt hier nämlich regelmäßig auf. Ob neben Waldwegen, -parkplätzen oder auf dem Gehweg, irgendwo aber in Oftersheim. Überall finden Gemeindemitarbeiter und aufmerksame Bürger die Hinterlassenschaften der Umweltverschmutzer. Wo der meiste Müll gefunden wird und was typischerweise achtlos in den Wald geworfen wird? Dazu äußert sich Katja Rösch (kleines Bild) vom Umweltamt.
Wo finden die Mitarbeiter der Gemeinde am häufigsten Müll?
Katja Rösch: Innerorts von Oftersheim kommt es häufig vor, dass zu ordnungsgemäß angemeldetem Sperrmüll auch Müll von fremden Personen dazugestellt wird, der wiederum unter Umständen nicht mitgenommen wird, weil dafür entweder keine Anmeldung vorliegt – beispielsweise bei Elektroschrott, der zu Sperrmüll gestellt wird – oder dadurch die erlaubte Kubikmeterzahl überschritten wird. Außerorts ist leider der Oftersheimer Wald ein „beliebter“ Ablageort. Die Parkplätze, Nebenstraßen und die befahrbaren Waldwege, entlang der L 291 Richtung Walldorf, sind davon gleichermaßen betroffen.
Wie sollte Müll eigentlich entsorgt werden?
Rösch: Jeder Haushalt hat die Möglichkeit, kostenlos bei der AVR, Müll, der nicht in die Grüne Tonne gehört, anzumelden und abholen zu lassen. Sperrmüll, wie beispielsweise Möbel, Sofas und Matratzen dürfen aber nicht über vier Kubikmeter hinausgehen, da die Fahrzeuge ihre Routen und Sammelstellen so planen, dass alles aufgenommen werden kann, was auch angemeldet wurde. Elektroschrott ist gesondert anzumelden und nicht mit Sperrmüll zu vermischen. Als Bürger bekommt man die nötigen Infos von der AVR. Die helfen da gern weiter. Ich finde es völlig unverständlich, warum diese Chance der Abholung nicht von allen genutzt wird und stattdessen die Fahrt in den Wald eine Alternative darstellt. In der Vergangenheit tauchten auch immer mal wieder unverhältnismäßig große Mengen Altreifen im Wald auf. So viel hat niemand privat in der Garage, da lag der Verdacht nahe, dass diese von Firmen entsorgt wurden. Ich fände ein Pfandsystem wie bei Flaschen und Dosen längst überfällig.
Wie häufig finden Sie illegal abgeladenen Müll?
Rösch: Eher in unterschiedlichen Dimensionen, aber bestimmt wöchentlich. Zwar sind es nicht jede Woche Altreifen oder Dämmstoffe, aber bei Kontrollfahrten wird nahezu immer etwas von unseren Mitarbeitern entdeckt.
Haben Sie den Eindruck, es wurde in den vergangenen Jahren häufiger?
Rösch: Die Zuständigkeit liegt da beim Bauhof. Die Mitarbeiter berichten allerdings, dass es immer öfter vorkommt.
Was ist typisch entsorgter Müll in Oftersheim?
Rösch: Der außerorts entsorgte Müll umfasst unter anderem Altreifen, Fahrzeugteile, Bau- und Dämmstoffe, Umzugsmüll, Müll aus Haushaltsauflösungen, Verpackungsmaterialien und Haushaltsmüll.
Werden illegale Müllentsorgungen bei der Polizei angezeigt?
Rösch: Ja, wir erfahren aber nicht, ob die Täter schließlich auch gefasst werden.
Ist es zu bestimmten Jahreszeiten schlimmer oder besser als in anderen?
Rösch: Laut Bauhof ist das leider ein ganzjähriges Problem. Ob es hier im Herbst wegen früherer Dunkelheit oder im Frühjahr wegen Renovierungen vermehrt vorkommt, kann ich leider nicht beantworten.
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