SPD-Ortsverein

Jens Rüttinger bleibt Vorsitzender der SPD Oftersheim

Bei der Jahreshauptversammlung blicken die Mitglieder der Oftersheimer SPD auf 18 Monate zurück – Höhepunkt war der 120. Geburtstag der Partei.

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Oftersheim. Es gibt eine sportliche Höchstleistung, den Marathonlauf – man kann aber auch eine Marathon-sitzung abhalten und dann Marathonwahlen durchführen. Den Beweis dafür lieferte der SPD-Ortsverein Oftersheim ab, als er seine Jahreshauptversammlung im Bürgersaal durchführte. Nach der Begrüßung durch den Ortsvereinsvorsitzenden Jens Rüttinger ging es an die Berichte – zunächst einmal aus dem Vorstand. Rüttinger berichtete über die vergangenen fast 18 Monate, einen Zeitraum von April 2023 bis Ende 2024.

Ganz schön viel kam dabei zusammen, das ganze Spektrum der politischen Aktivitäten und auch der sonst noch erwähnenswerten Ereignisse. Ein Höhepunkt des vergangenen Jahres sei mit Sicherheit die sehr gelungene Feier zum 120-jährigen Bestehen des Oftersheimer Ortsvereins gewesen sowie auch Anfang dieses Jahres die Veranstaltungsreihe zum Thema Kinderrechte mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Daniel Born.

Eine Erweiterung des SPD-Angebotes an die Bevölkerung seien die monatlichen Infostände auf dem Wochenmarkt. Dort könnten „alle Fragen, die einen bewegen, den anwesenden Genossen vorgetragen werden und das alles ziemlich zwanglos“, so der Vorsitzende.

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Stefan Kern
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Der politische Höhepunkt des noch laufenden Jahres sei für die Partei die Kommunalwahl mit der Europawahl im Schlepptau gewesen. Die Ergebnisse der Ofterheimer Sozialdemokraten seien beachtlich gewesen, „im Landesdurchschnitt sogar richtig gut, wenn man das allgemeine Abschneiden der SPD zum Vergleich nehmen will“. Ein „in Teilen sehr engagiert geführter Wahlkampf mit vielen jungen Leuten führte dazu, dass die Anzahl der Sitze im Gemeinderat mit vier Gremiumsmitgliedern gleich blieb“. Und so vertreten Jens Rüttinger, Rüdiger Laser, Gudrun Wipfinger-Fierdel und Jana Patzschke die Oftersheimer SPD im Gemeinderat.

Zahlreiche Aufgaben im Ehrenamt

Die Tätigkeiten dieses Gremiums im selben Zeitraum waren dann Thema des zweiten großen Berichtes von Jens Rüttinger in seiner Funktion als SPD-Fraktionsvorsitzender im Rat. „Was macht eigentlich so ein Gemeinderat? Sehr viel, könnte man antworten, und das alles neben dem Beruf. Eine herausfordernde ehrenamtliche Tätigkeit, da mittlerweile sehr oft umfangreiche Tagesordnungen zu bewältigen sind“, erklärte Rüttinger. Und nicht immer kenne sich jedes Mitglied mit dem betreffenden Thema auch wirklich gut aus, das bedeute auch einen nicht zu unterschätzenden Lernaufwand, bis man wirklich Stellung beziehen und sich eine Meinung bilden könne. Und so stellte der SPD-Fraktionsvorsitzende Jens Rüttinger in chronologischer Reihenfolge vor, was der alte und der neue Gemeinderat in den vergangenen 18 Monaten mit oder gegen die Zustimmung der SPD-Fraktion entschieden habe.

Es begann mit der Rücknahme eines früheren Beschlusses, nämlich der Rückumbenennung der Roland-Seidel-Halle in Kurpfalzhalle. „Der ursprüngliche Beschluss war ein Beispiel dafür, dass so ein Gemeinderat mit besten Absichten auch einmal so richtig daneben liegen kann, die Reaktionen der Bevölkerung waren allerdings zumindest teilweise zu aggressiv“, urteilte Rüttinger. „Bedenken Sie, dass die Gemeinderäte ihre Arbeit ehrenamtlich verrichten und das Beste für die Kommune wollen, es geht ja nur um den richtigen Weg dorthin.“

Es gibt natürlich Beschlüsse, da seien sich eigentlich alle Fraktionen einig, etwa wenn zum Beispiel das Glasfasernetz in Oftersheim ausgebaut werden soll. Andere Themen seien dagegen umkämpft und auch umstritten, wie zum Beispiel aktuell der Verkauf des Grundstückes in der Scheffelstraße an einen Investor.

Die SPD-Fraktion war gegen einen Verkauf, konnte sich aber mit einer Verpachtung in Erbbaurecht anfreunden. Warum diese Entscheidung? Unter anderem, weil man Tafelsilber nur einmal verkaufen könne und so viel gemeindeeigenen Grund gebe es gar nicht mehr, bilanzierte der SPD-Ortsvorsitzende. Nach Ansicht der SPD solle nicht alles „und schon gar nicht Grund und Boden“ verkauft werden. Das alles sei Ansichtssache, aber genau deswegen gebe es ja unterschiedliche Parteien, um diese verschiedenen Ansichten zu bündeln und gemeinsame Interessen zu vertreten.

Umgestaltung des Ortskerns

Erfreulich ist aus seiner Sicht die Umgestaltung des alten Ortskerns. Vom alten Feuerwehrhaus über das alte Josefshaus bis hin zum Dietzengässel entstehe ein neues Wohnquartier, das den Ortskern bereichern und aufwerten werde – auch wenn viele ihrer alten Heimat doch etwas nachtrauern mögen, weil sie sich an viele schöne Stunden in diesen Gebäuden erinnerten.

Die permanente Entwicklung der Gemeinde Oftersheim sei das Ziel aller Bemühungen des Gemeinderates – auch das des im Juli neu gewählten. Was dabei getan werden müsse, getan werden sollte und was ganz einfach nur wünschenswert wäre, befinde oft nicht allein die Kommune, sondern die höheren Entscheidungsebenen von Stuttgart über Berlin bis nach Brüssel. „Dabei wird oft übersehen, dass in der Kommune doch tatsächlich so etwas ganz und gar nicht Nebensächliches wie das Leben stattfindet und deshalb bleibt eine gute finanzielle Ausstattung der Kommunen wichtig, denn viele Aufgaben wollen erledigt sein, um das Leben in ihnen weiterhin lebenswert zu halten“, unterstrich Rüttinger in seinem Bericht.

Während der Sitzung fanden auch Neuwahlen statt, an deren Ende alle Posten besetzt werden konnten, wie die SPD stolz verkündet. g z

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