Jugendzentrum - Mädchen und Jungen unter 18 Jahren dürfen bei simulierter Abstimmung mitmachen / Lokale beim „Juz“ und „Go in“

Jugendliche haben bei simulierter Abstimmung die Wahl

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Früh übt sich: Bei der U-18-Wahl lernen Jugendliche verschiedene Parteien kennen und wissen bald auch, welche Themen ihnen besonders wichtig sind. © dpa

Oftersheim/Schwetzingen. Was bewegt die Jugendlichen in der Region. Für welche Themen schlägt ihr Herz? Wo wollen sie mitbestimmen, was soll so bleiben – und was muss sich ändern? All diese Fragen sind eng mit unserer Demokratie und der Politik verbunden. Deshalb sollen Jugendliche schon früh die Möglichkeit haben mitzuentscheiden.

Die beiden Jugendzentren in Oftersheim „Juz“ und Schwetzingen „Go in“ nehmen deshalb am Freitag, 17. September, in Kooperation an den U-18-Wahlen teil. Die U-18-Jugendwahl ist ein jugendpolitisches Angebot in der außerschulischen Jugendbildung. Dabei wird eine Wahl simuliert, die niederschwellig und freiwillig ist und bei der alle Kinder und Jugendlichen gleichermaßen beteiligt sind.

Die U-18-Wahl

U-18-Wahlen werden seit 1996 immer neun Tage vor einem offiziellen Wahltermin abgehalten. Zur Bundestagswahl, Europawahl sowie Landtagswahl wird die Vorwahlzeit genutzt, damit Kinder und Jugendliche sich mit dem politischen Geschehen beschäftigen und selbst eine Wahlentscheidung treffen.

U18 ist eine Wahl für alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren. Unabhängig von Herkunft, Nationalität, Aufenthaltsstatus, Bildungshintergrund, Geschlecht, Haarfarbe, Hobby und Haustier.

U-18-Wahlergebnisse werden von den Wahllokalen online eingegeben, von den Koordinierungsstellen gesammelt und veröffentlicht.

Der Fokus sollte darauf liegen, realitätsnahe politische Bildung im Rahmen der Möglichkeiten und Fähigkeiten der Organisierenden und Teilnehmenden zu gestalten, dabei erreichbar, dynamisch und flexibel zu bleiben. zg/vas

Das Ziel dahinter ist es, eine möglichst authentische Wahl für Kinder und Jugendliche zu realisieren, um dabei das politische Interesse junger Menschen zu stärken und ihnen „die Politik“ näherzubringen. Der Grundsatz ist es, die Neutralität zu wahren, Jugendliche nicht zu beeinflussen, Interesse an Demokratie zu wecken und politische Bildung zu fördern. Das schreiben die Verantwortlichen des Projekts.

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Jeder unter 18-Jährige Wahlinteressierte ist eingeladen, daran teilzunehmen, es gibt sogar einen Wahlcocktail als Dankeschön, wie das Juz mitteilt. Von 14 bis 17 Uhr wird es ein Wahllokal im „Juz“ Oftersheim geben, von 17 bis 20 Uhr wandert das Wahllokal ins Jugendzentrum „Go in“ nach Schwetzingen.

Auf freiwilliger Basis

Eine Anmeldung bei einem U-18-Wahllokal ist gleichzeitig eine Art Bekanntmachung, dass der Jugendliche vorhat, bei der U-18-Wahl mitzumachen. Dabei ist aber niemand zu irgendetwas verpflichtet.

Das Verfolgen parteipolitischer Interessen durch die U-18-Wahl ist nicht erlaubt. Alle Parteien und ihre Unterorganisationen sind als Veranstaltende aus diesem Grund ausgeschlossen. Die Zeit vor einer Wahl ist spannend. Durch Wahlen wird entschieden, wie es in Zukunft weitergehen soll. Welche Themen rücken für die nächsten Jahre an erste Stelle? Geld? Frieden? Umwelt? Migration? Arbeit? Internet? Bildung? „Man muss nicht zu allen Themen eine Meinung haben. Aber man kann sich fragen, welche Themen einem wichtig sind und bei welchen man alles etwas lockerer sieht. Dafür muss man nicht von Anfang an erklären können, wie Mandate, Parteien und Sitze genau funktionieren. So was lernt man, wenn man sich mehr mit Politik beschäftigt und darüber spricht“, werben die U-18-Wahlen auf ihrer Internetseite. Zur Unterstützung der Wahllokale und Einrichtungen stellen die Koordinierungsstellen eine Übersicht der politischen Inhalte der zur Wahl stehenden Parteien zur Verfügung. Auch bewährte Methoden der Gruppenarbeit gibt es als Download.

Die Idee der Verantwortlichen ist: Veranstaltungen mit lokalen Zeitungen und Diskussionen mit Wahlkreiskandidaten sollen die Möglichkeit für eine freie, informierte Meinungsbildung schaffen. Die U-18-Wahl ist eine Chance, Kenntnisse zu demokratischen Prinzipien, Wahlen und Parteien zu erlangen – ohne dass es eine Schwelle am Eingang gibt. Auch U-18-Wahlen sollen die Grundsätze von Wahlen respektieren. Wie die Wahllokal aufgebaut werden, damit Wahlen zum Beispiel geheim und frei sind – und welche Idee letztlich wie umgesetzt wird, das kann jedes Wahllokal selbst entscheiden.

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