Oftersheim. Drei 20- und 21-Jährige überzeugen mit einem Becher die Investoren der Vox-Gründersendung „Die Höhle der Löwen“ und sacken 125 000 Euro Startkapital für die Serienherstellung in ihrem Start-up ein? So geschehen Ende Mai, als der Oftersheimer Felix Kruse und seine beiden Freunde Raul Seidenfuss und Frederic Redmann tatsächlich den Deal bekamen, den sie sich von den Unternehmern erhofft hatten.
„Alter, ich habe keine Ahnung“, hatte Kruse vor laufenden Kameras in der Sendung gesagt, denn die Entscheidung, welches „Löwen“-Duo als Investor Teil der Firma „frats“ werden sollte, fiel dem Trio nicht leicht. Immerhin hatten gleich vier der Unternehmer Interesse daran, in die Firma einzusteigen, die einen selbst kühlenden Getränkebecher unter die Leute bringen wollte. Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel erhielten für 25,1 Prozent der Firmenanteile der „frats“ den Zuschlag.
Richtig viel los bei „frats“ und Felix Kruse aus Oftersheim
Das alles ist bereits Geschichte, denn im vergangenen Monat passierte rund um den Getränkebecher viel. Wie genau ging es für die „frats“ nach dem Investment weiter? Felix Kruse blickt im Interview mit dieser Zeitung zurück.
„Nach unserem Abendessen mit Carsten Maschmeyer ging die Arbeit erst richtig los. Wir durchliefen eine mehrwöchige ,Due Diligence‘-Prüfung“, so Kruse. Dabei handelt es sich um einen Vorgang, während dem ein Unternehmen oder eine Person sorgfältig auf wirtschaftliche, rechtliche, steuerliche und finanzielle Verhältnisse geprüft wird, „die dann in der notariell beglaubigten Beteiligung unserer Investoren mündete“, erklärt der Oftersheimer.
Es folgten die Produktoptimierungen und die gemeinsame Vorbereitung des Markteinstieges. „Besonders im Kopf geblieben ist mir der Moment, in dem das erste Muster unseres finalen Cups bei uns eintraf. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, das selbst entwickelte Produkt nach zwei Jahren Arbeit endlich in den Händen zu halten.“
Der Becher ist mittlerweile im Onlineshop der „frats“ sowie auf allen erdenklichen anderen Internet-Verkaufsplattformen verfügbar. „Zusätzlich dazu ist der Becher ab dieser Woche ab dem 29. Juni auch in allen nationalen Lidl-Filialen im Angebot“, berichtet Felix Kruse nicht ohne Stolz weiter.
Investoren begeistert - Maschmeyer und Dümmel bekommen Zuschlag
Der Becher, so hatte ihn das Trio in „Die Höhle der Löwen“ beworben, sei von Festivals über Bars und Clubs bis hin zu Privatpartys geeignet, spülmaschinenfest und wiederverwertbar. „Wenn unsere Idee auch aus dem unter Studenten bekannten Bierpong-Spiel entstanden ist, war uns schnell klar, dass dies nur ein Bruchteil der Einsatzmöglichkeiten unseres Bechers darstellt. Wir sehen unsere selbst kühlenden Mehrwegbecher überall dort, wo kalte Getränke gefragt sind, egal, ob auf dem Kindergeburtstag, der Studentenparty oder der Firmenfeier.“ Die Idee kam in der Sendung entsprechend gut an und wurde auch von Dagmar Wöhrl, die angesichts der beiden investitionswilligen Männerduos kein eigenes Angebot abgab, als „tolle Geschäftsidee“ bezeichnet.
Entsprechend entwickeln die „frats“ den Becher bereits weiter, denn „die Wünsche nach neuen Farben und Produktvariationen haben uns in der Woche der Ausstrahlung förmlich erschlagen. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, sie in absehbarer Zeit in weiteren Ausführungen anbieten zu können und unsere Produktpalette zu erweitern.“ Mehr verrät Kruse jedoch noch nicht.
Die Nachfrage sei groß, so der junge Gründer. „Infolge der presseseitigen und medialen Aufmerksamkeit rund um die Vox-Gründershow ,Die Höhle der Löwen‘ haben uns Anfragen von kleinen Firmen über mittelständige Unternehmen bis hin zu Großveranstaltungen erreicht. Einige dieser Kunden konnten wir bereits vom ,frats‘-Cup überzeugen, mit anderen befinden wir uns noch in Gesprächen“, schreibt er auf die Frage nach dem Feedback auf den Becher.
Nicht genug mit dem Becher. Die „frats“ haben schon längst weitere Produktideen. „Wir mussten in den vergangenen Wochen jedoch lernen, dass es sehr wichtig ist, Schritt für Schritt voranzuschreiten. Neue Produkte werden kommen – so viel kann ich sagen. Welche? Das bleibt ein Geheimnis.“
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