Oftersheim. Wenn der Fernsehsender Vox am Montag, 22. Mai, ab 20.15 Uhr die nächste Folge seiner Gründershow „Die Höhle der Löwen“ zeigt, wird mit Felix Kruse ein weiterer Oftersheimer nach Fliesenleger Frank „Willi“ Wilhelm mit dabei sein und den Investoren – den „Löwen“ – ein Produkt vorstellen.
Der 20-jährige Student steht zusammen mit zwei Freunden vor den Investoren. Der gleichaltrige Raul Seidenfuss und der ein Jahr ältere Frederic Redmann präsentieren den „frats Cup“, einen selbst kühlenden Getränkebecher. Der „frats Cup“ besteht aus Polypropolen, ist gut zu recyclen, wiederverwendbar und vor allem spülmaschinentauglich für mindestens 500 Spülgänge, wie das Trio betont.
Investoren bieten den Löwen 125 000 Euro für 25,1 Prozent
Die Idee dazu – Achtung, Spoiler-Alarm! – kam den drei Burschen (englisch „frats“) während der Corona-Pandemie, nun wagen sie den Gang in die „Höhle der Löwen“. 125 000 Euro erhoffen sich die Gründer von den Investoren und bieten dafür 25,1 Prozent ihres Unternehmens.
Im Gespräch mit dieser Zeitung erzählt Felix Kruse, wie er mit seinen Freunden den „frats Cup“ entwickelte und wie es nach der Sendung weitergeht – mit oder ohne Förderung durch die „Löwen“.
Wie sind Sie mit ihren beiden Kollegen auf die Idee gekommen, das Unternehmen „frats“ zu gründen? Und warum ein selbst kühlender Becher?
Felix Kruse: Frederic, Raul und ich kennen uns bereits seit ungefähr acht Jahren. Wir alle drei spielen seit Kindheitstagen Handball und standen in der C-Jugend bei der HG Oftersheim/Schwetzingen zum ersten Mal gemeinsam auf dem Platz. Seitdem ist viel Zeit vergangen und aus Mannschaftskollegen wurden enge Freunde. Anfang 2021 zogen Frederic und Raul gemeinsam in eine Studenten-WG in Mannheim, in der ich zu Zeiten des Corona-Lockdowns zum Stammgast wurde. An einem Abend im Februar stand, wie an vielen Abenden zu dieser Zeit, Bierpong auf dem Programm. Doch es war kein Bier mehr im Haus und wir mussten uns spontan einen Kasten Bier im Supermarkt besorgen. Das Problem dabei: Das Bier war warm und jeder, der mal warmes Bier aus einem Einwegplastikbecher getrunken hat, weiß, dass das kein großes Vergnügen ist. Uns war klar, dass es dafür eine Lösung geben muss, die – nicht wie bei der Nutzung von Eiswürfeln – das Verwässern der Getränke zur Folge hat. Also setzten wir uns auf die Couch und fingen an, mit Schere, Sekundenkleber, Plastikbechern und aufgeschnittenen Kühlpacks den ersten Prototypen zu basteln. Die Idee für „frats“ war geboren, denn: Jedes Getränk, egal ob Wasser, Limo oder Bier, schmeckt kalt besser als warm. Das Kühlen durch Eiswürfel führt jedoch immer zu einer Verwässerung der Getränke und hat somit zur Folge, dass das Geschmackserlebnis signifikant beeinträchtigt wird. Mit dem „frats Cup“ gehört diese Sorge der Vergangenheit an.
Wie genau funktioniert der Becher?
Kruse: Die Funktionsweise ist im Grundsatz super banal. Der „frats Cup“ weist eine Doppelwand auf, in deren Zwischenraum sich eine Kühlflüssigkeit befindet. Ganz wichtig: Diese Kühlflüssigkeit ist eine Salzlösung und somit lebensmittelneutral. Selbst wenn der Becher also mal kaputtgehen sollte, stellt das keine gesundheitlichen Risiken dar und auch die Entsorgung ist ganz einfach im Hausmüll möglich. Zur Anwendung muss der Becher lediglich für mindestens zwei Stunden ins Tiefkühlfach gelegt werden. Nach ausreichender Kühlung ist der „frats Cup“ einsatzbereit und kühlt warme Getränke auf eine angenehme Trinktemperatur herunter oder hält bereits vorgekühlte Drinks länger kalt.
Sie wagen den Gang in die Gründer-Fernsehshow „Höhle der Löwen“, die am Montagabend bei Vox ausgestrahlt wird. Wie kam es dazu?
Kruse: Ende 2021 merkten wir schnell, welchen Kostenapparat die Produktion eines solchen Bechers mit sich bringt. Somit machten wir uns auf die Suche nach möglichen Investoren. Um unsere Reichweite zu erhöhen, leiteten wir die ersten Presse- und Podcastauftritte in die Wege. Auf einen dieser Auftritte wurde Noisy Pictures, die Produktionsfirma der Fernseh-Show „Die Höhle der Löwen“, aufmerksam. Daraufhin stellten wir in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Bewerbungsunterlagen, bestehend aus Bewerbungsvideos, Fragenkatalogen und notwendigen Informationen und Dokumenten, zusammen. Ab dann galt es, die Daumen zu drücken und ungefähr eine Woche später bekamen wir die Zusage und Einladung zur Aufzeichnung nach Köln.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Kruse: In der Vorbereitung galt es, den gesamten Entwicklungsprozess bestmöglich aufzubereiten, die wichtigsten Kennzahlen zu definieren und vor allem unseren Pitch zu trainieren. Rückblickend betrachtet waren diese zwei Wochen Vorbereitung zwar unfassbar stressig, aber auch für uns nochmals super entscheidend, da wir uns in der Phase so umfangreich mit unserem Projekt beschäftigten wie wahrscheinlich nie zuvor.
Von den „Löwen“ hätten Sie gerne 125 000 Euro für 25,1 Prozent des Unternehmens. Sollten die Investoren zusagen: Wie geht es dann mit „frats“ weiter?
Kruse: Mit einem Investment der „Löwen“ hätten wir die Chance, aus einer Idee von drei Studenten bei einem gemütlichen Bierpong-Abend, ein Produkt zu realisieren, von dem jeder dort draußen profitieren kann. Alleine die Vorstellung, unsere Becher wirklich in die Regale zu bringen, erweckt in uns allen eine riesige Freude. Ganz abgesehen von der finanziellen Unterstützung würde uns das Know-how und aber vor allem das Netzwerk einer der „Löwen“ auf unserem Weg extrem voranbringen und sicher viele Schritte erleichtern.
Sollten sie nicht zusagen: Was passiert dann mit „frats“?
Kruse: Dann heißt es „Mund abputzen und weitermachen.“ Weiter auf die Suche nach möglichen Investoren gehen, weiter nach ihnen suchen und alles dafür geben, den „frats Cup“ früher oder später auf den Markt zu bringen.
Wie sieht es handballerisch bei Ihnen drei in der nächsten Saison aus?
Kruse: Bei Frederic und Raul ist der Weg bereits klar. Die beiden werden in der kommenden Saison nach fast acht Jahren bei der HG Oftersheim/Schwetzingen für die HSG Worms auflaufen. Ich habe die HG bereits vergangene Saison in Richtung des HLZ Friesenheim/Hochdorf verlassen. Für die kommende Saison habe ich meine Entscheidung noch nicht final getroffen.
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