Oftersheim. In der Vorweihnachtszeit, an Weihnachten selbst und vor allem hin zum Jahreswechsel wird sehr viel über Mitmenschlichkeit, Verbesserungsvorschläge, Empathie und konkrete Hilfestellungen geredet. Wer wünscht sich in diesen Krisenzeiten nicht mehr davon? Oft sehnen sich Bürger, die sich bei Sachthemen mitunter alleingelassen und hilflos fühlen, nach konkreter Unterstützung. „Es ist mir sehr wichtig“, sagt Bürgermeister Pascal Seidel auf Nachfrage dieser Zeitung, „dass der Dienstleistungsgedanke und die Bürgernähe in unserem Rathaus gelebt werden.“
Seidel hatte diese Herangehensweise gebetsmühlenartig im Wahlkampf propagiert. Der 40-Jährige, seit Anfang November in Amt und Würden, hat in den vergangenen Woche viele Termine wahrgenommen. Das ist die eine Seite der Medaille, die letztlich ein größeres Maß an medialer Aufmerksamkeit bekommt. Die andere Seite sind die internen Absprachen mit den Verwaltungsmitarbeitern.
Kommunikation und Strukturen
Rund 45 sind es in „Ofdasche“ an der Zahl – im Rathaus selbst sowie im benachbarten Verwaltungsgebäude in der Eichendorffstraße, wo das Bauamt seinen Sitz hat. „Ich musste ja erst einmal viele Gespräche mit meinen Leuten führen“, erläutert Seidel, „Kommunikation und gute Strukturen sind Grundvoraussetzungen, um Veränderungen tatsächlich in die Wege zu leiten.“
Novum: Ab 2. Januar 2023 wird es neue Öffnungszeiten in der allgemeinen Rathausverwaltung sowie im Bürgerbüro geben. Will heißen: Die Verwaltung kehrt zu den Rahmenterminen vor den leidlichen Corona-Zeiten zurück. „Die Reduzierung war ohne Frage der Pandemie geschuldet“, sieht Pascal Seidel die Dinge ganz pragmatisch, „andere Rathäuser – wie zum Beispiel auch in Schwetzingen – haben auch wieder mehr Öffnungszeiten. Ich erachte es für sinnvoll, diese an die aktuelle Situation anzupassen.“
In zahlreichen Institutionen, Geschäften, Arztpraxen und Restaurants et cetera sei wieder Normalität zurückgekehrt, bereits in den Sommermonaten sei es schwierig geworden, öffentlichen Gebäuden eine Monopolstellung zuzuweisen. „Das Rathaus ist keine Insel“, meint Seidel, „wir haben immer wieder die Frage und das Feedback erhalten: Wann macht ihr wieder auf?“
Oftersheim empfiehlt den Rathausbesuchern, weiterhin eine Mund-Nasen-Maske zu tragen – zum eigenen Schutz, aber eben auch zum Schutz der Mitarbeiter. Eine Maskenpflicht besteht freilich nicht mehr.
Zusätzlicher Ratschlag: Je nach Thema und Dringlichkeit der Bedürfnisse sollten Bürger Termine vereinbaren. Das vermeidet zu lange Wartezeiten – und schließlich könne sich sodann der zuständige Mitarbeiter aus den verschiedenen Abteilungen zielgerichteter, intensiver und individueller auf die Beratung vorbereiten.
„Es gibt sicherlich Sonderfragen, die dadurch schneller von uns zu beantworten sind“, so Seidel als oberster Dienstherr weiter.
Sehr erfreulich ist das erweiterte Zeitfenster des Bürgerbüros ab Anfang Januar an Donnerstagen – hier schließen die Pforten in naher Zukunft um 18 Uhr.
Mehr Spielräume, mehr Vertrauen
Ein solches Angebotsspektrum schafft mehr Spielräume und noch wesentlicher mehr Vertrauen. Rathäuser können Anlaufpunkte und sogar „soziale Häfen“ sein, wenn sie die Herkulesaufgabe von Bürgernähe stemmen und nicht nur als lästige Pflicht wahrnehmen. Service ist in einem Rathaus alles. Service behandelt stets den Einzelfall. Service funktioniert, wenn alle Beteiligten mitdenken und mitmachen.
In der rührigen Hardtwaldgemeinde tut sich spürbar was. „Selbstverständlich muss eine Verwaltung die Infektionswelle im Auge behalten“, hebt Pascal Seidel hervor. Doch diesen weitgefassten Themenkomplex teilen Rathäuser mit unzähligen öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen.
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