Gemeinderat

Platz für Jugendliche in Oftersheim soll kommen

Die jungen Menschen in der Gemeinde sollen bei der Standortwahl und Umsetzung einbezogen werden. Zudem gab es in der Sitzung ein würdiges Gedenken an „Mister Rotkreuz“ Volker Schnabel.

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Stefan Kern
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Bereits während seines Wahlkampfes trifft sich Bürgermeister Pascal Seidel mit Jugendlichen am Lessingplatz. Nun könnte genau hier ein Aufenthaltsort für jüngere Menschen entstehen – unter ihrer eigenen Mitbestimmung. © Privat

Oftersheim. Die letzte Sitzung des Gemeinderates begann mit einem traurigen Moment. Verstarb doch vor wenigen Wochen Volker Schnabel, in Oftersheim bekannt als „Mister Rotkreuz“. Bürgermeister Pascal Seidel betonte in seiner kurzen Gedenkrede, dass Schnabel in Sachen Ehrenamt eine Art Leuchtturm gewesen sei.

Mehr als sechs Jahrzehnte engagierte sich Schnabel, der 78 Jahre alt wurde, für die Menschen. Von den 63 Jahren war er ab 1981 ganze 38 Jahre lang Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Ortsgruppe Oftersheim. Und ab 2019 war er dann DRK-Ehrenvorsitzender. Als ein Element von vielen hob Seidel sein Engagement für Rumänien hervor. Allein zwischen 1990 und 1999 organisierte er mit der Gemeinde 21 Hilfstransporte in dieses damals von großer Armut betroffene Land. Dass jemand fehlt, war dabei auch im Gemeinderat zu spüren. War er doch bei den Sitzungen Stammgast inklusive Stammplatz. Auf diesem fand sich dank des Freundes und Weggefährten Ralf Kumpf bei dieser letzten Sitzung des Jahres auch ein Bild Schnabels. Eine schöne Geste für ein Leben in den Diensten der Menschen in Oftersheim.

Hundesteuer sinkt teilweise

Die Sache war am Ratstisch unstrittig. Die Steuer für Hunde, die den Teamtest absolvierten, sollen steuerlich bevorteilt werden. Für Bürgermeister Pascal Seidel und die Ratsmitglieder ist dieser Entscheid vor dem Hintergrund, dass Hunde, die die Begleithundeprüfung bestanden haben, schon länger einen Steuernachlass von 18 Euro im Jahr bekommen, folgerichtig.

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Die Initiative für die Änderung der Hundesteuersatzung ging vom Vorsitzenden des Hundesportvereins Oftersheim, Peter Reinhard, aus. Für ihn gebe es keinen begründbaren Unterschied zwischen der Begleithundeprüfung und dem Teamtest. In der Folge sollten sie steuerlich auch gleichgestellt werden, also ebenfalls denn Nachlass über 18 Euro erhalten. Silke Seidemann (FWV) plädierte dabei, dass möglichst viele Hundebesitzer diese Tests machen. Bei der bundesweit stark anwachsenden Zahl an Hunden könnte dies etwaige Konflikte vermeiden helfen.

Die Zahl der Hunde in Deutschland steigt rasant. Waren es laut statistischem Bundesamt 2015 noch rund 7,8 Millionen Hunde, verzeichnete die Statistik für das Jahr 2021 über 12,2 Millionen. Ein Plus von 56 Prozent oder 4,4 Millionen Hunde in sechs Jahren. In Oftersheim sind Stand 1. Januar dieses Jahres 772 Hunde gemeldet. Die Hundesteuer beläuft sich in der Gemeinde für den Ersthund übrigens auf 84 Euro im Jahr, für den Zweithund auf 168 Euro und für den Zwingerhund auf 252 Euro. Eine extra „Kampfhundsteuer“ gibt es nicht.

Genauso einstimmig wie den Steuernachlass für Teamtest Hunde beschlossen die Ratsmitglieder eine Änderung der Satzung bezüglich des Versandes von Hundekontrollmitteilungen. Damit ist geregelt, dass bei einem Umzug die bisherige Wohngemeinde die zukünftige Wohngemeinde darüber informieren kann, dass ein Hund mit umgezogen ist.

Jugendplatz in Oftersheim soll Attraktivität steigern

Mit einem Haushaltsantrag der Grünen beschloss der Gemeinderat einhellig, dass in Oftersheim ein Jugendplatz entstehen soll.

Oftersheim, so steht es in dem Antrag, verfüge in Sachen Sport- und Freizeitangebote für Kinder bis 13 Jahren über eine gute Infrastruktur. Ältere Kinder und junge Erwachsene hätten es dagegen schwer einen Ort zu finden, an dem sie sich ungestört treffen könnten. Die Benutzerordnung von Spielplätzen würde ihnen den Aufenthalt verbieten und an den bestehenden öffentlichen Plätzen stießen sie eher auf Ablehnung. Als Vorschlag für einen geeigneten Ort gilt den Grünen die Rollschuhbahn, die nur umgestaltet werden müsste. Geschätzt würden hier Kosten von 25 000 Euro auflaufen. Wichtig sei den Grünen, so Simone Rehberger, dass die Jugendlichen intensiv beteiligt würden. Heißt, von der Standortwahl bis zur Umsetzung, solle sie federführend sein. Ein Ansinnen, das die hier allen Ratsmitgliedern wichtig war.

Einstimmig goutierte der Gemeinderat auch den SPD-Haushaltsantrag zur Modernisierung der Grillhütte. Erfreut zeigte sich Jens Rüttinger (SPD), dass die Verwaltung hier schon einiges geschaffen habe. Kühlschränke, Kochherd und die ganze Elektrotechnik wurden erneuert. Darüber hinaus wurde auch der Verlängerung der jährlichen Betriebszeiten zugestimmt. Die Grillhütte soll jetzt bereits ab Februar nutzbar sein und bis Ende November offen bleiben.

Rüttinger zieht Antrag zurück

Den Antrag zum Kauf der Tennishalle (Daimlerstraße 4), um die Hallenkapazitäten dem Bedarf anzupassen, zog Rüttinger dagegen zurück. Habe die Verwaltung unter dem neuen Bürgermeister Pascal Seidel mit der Modernisierung des Gemeindesportplatzes plus Bau einer offenen Halle eine gute Alternativ-idee auf den Tisch gehoben. Wichtig sei am Ende, dass die Sportvereine in den Wintermonaten ausreichend Trainings-, sprich Hallenkapazitäten hätten.

Drohne für die Oftersheimer Feuerwehr

Unter dem Tagesordnungspunkt Spendenannahme gaben die Ratsmitglieder grünes Licht für die Annahme einer rund 18 000 Euro schweren Drohe vom Förderverein Feuerwehr Oftersheim für die Freiwillige Feuerwehr. Damit, so Bürgermeister Pascal Seidel, sei die Feuerwehr besser in der Lage, sich einen Überblick zu verschaffen. Gerade bei Wald- oder Böschungsbränden würde so eine Drohne der Feuerwehr große Hilfe leisten.

Sirenen in Oftersheim haben erneut nicht funktioniert

Der Alarmtag, so Michael Seidling (FWV), habe in Bezug auf Smartphones ja funktioniert. Leider aber sei von den Sirenen, wie beim letzten Mal, wieder nichts zu hören gewesen. Natürlich ärgerlich, so der Feuerwehrmann und SPD-Gemeinderat Rüdiger Laser. Der Fehler sei technischer Natur bei der zentralen Leitstelle in Ladenburg gewesen und konnte auch genau identifiziert werden. Es müsse nun Geld in die Hand genommen werden, damit sich das nicht wiederholt. Laser zeigte sich dabei überzeugt davon, dass die Sirenen beim nächsten Alarmtag funktionieren werden. Auch Bürgermeister Pascal Seidel versicherte, dass das Problem nun angegangen würde und nächstes Jahr alles funktioniere.

Er informierte die Öffentlichkeit dann auch noch darüber, dass am Samstag, 17. Dezember, zwischen 10 und 16 Uhr auf dem Alten Messplatz in Schwetzingen von der Firma Geohardt im Verlauf eines Infotages das 3D-Seismik-Verfahren erläutert wird.

Und am Freitag, 13. Januar, findet ab 19 Uhr in der Roland-Seidel-Halle der Neujahrsempfang wieder in der analogen Welt statt.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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