Oftersheim. Gute Laune war Programm beim Siedlerfest am Rand des Hardtwaldes, auch wenn das Wetter am Wochenende eher suboptimal gewesen ist. „Der Samstag begann echt schleppend“, berichtete Siedler-Chef Kuno Mädel am Sonntagmorgen. Gerade zum Zeitpunkt des abendlichen Weggehens zeigte sich der Himmel grau verhangen, das Wetter „nicht Fisch, nicht Fleisch“, wie es ein Sprichwort auf den Punkt bringt.
DJ sorgt beim Siedlerfest in Oftersheim für Partymusik
„Wer sich da schon daheim auf der Couch zum Fernsehen oder zum Fußball eingerichtet hatte, der raffte sich nicht später nochmal auf“, unterstrich auch Vize-Siedlerchef Harry Schreiner und stellte aber ebenso fest: „Dennoch sind wir echt zufrieden mit Samstag und bis jetzt auch mit dem Sonntag.“ Das Zelt am Samstagabend habe sich bewährt, die Plätze drinnen waren stets besetzt und DJ Achim legte auf, was die Partymucke hergab.
Auch in der Bar gab es nur erhobene Daumen für den Festbetrieb und die Laune mit den Trendgetränken rund um Gin und den unverwüstlichen Aperol. Nach der langen Corona-Pause war im vergangenen Jahr schon das Revival hervorragend geglückt, damals spielte allerdings auch der Wettergott mit, bescherte aber extreme Hitze.
In diesem Jahr bekam die Natur, was sie brauchte, nämlich Regen und warme Temperaturen, nur ein wenig zum Leidwesen der veranstaltenden Siedler, denn weniger Gäste am Samstagabend wurden durch einen ordentlichen Zustrom schon früh vor 12 Uhr sonntags wieder wettgemacht.
Zügig füllten sich die Plätze – bevorzugt im Schatten – weil hinter den Wolken die Sonne durchaus ihre Macht hatte, dies immer wieder bewies, sobald sich die Wolken wegbewegten. „Eine Insel mit zwei Bergen“, spielte spritzig der Musikverein unter der Leitung von Erik König, legte mit der bekannten und gediegenen Titelmelodie der Winnetou-Filme nach und hatte damit nicht nur die typischen Frühschoppen-Songs und Marschtöne als Hintergrund für Gespräche und Spaß dabei.
Kaum ein Gast kommt ohne Torten- oder Kuchenbox
Das honorierten die Gäste mit viel Applaus. Derweil hatten sich die Teams am Getränkeausschank, an den Fritteusen und beim Fischweck-Verkauf warm geschafft. Die Kuchentheke und die Kühlschränke füllten sich fürs Dessert oder den Sonntagskaffee später. Kaum ein Gast kam ohne Torten- oder Kuchenbox, denn alle Mitglieder und Oftersheimer waren aufgerufen Kuchen zu backen fürs Fest.
Lydia Auer vom Siedlerverein hatte immer einen netten Spruch auf Lager, wenn jemand zum Kuchen aussuchen kam und war sich sicher: „Lieber gehen die Leute mit einem Lächeln im Gesicht und einer großen Portion Kuchen hier weg, als trübsinnig.“ Eine gute Einstellung finden wir.
Die trug auch die gesamte Mannschaft, die in diesen Tagen Zuwachs aus anderen Vereinen und von Institutionen erfuhr, wie sich erneut Harry Schreiner freute: „Die Pfadfinder waren am Samstag dabei, heute sind es unter anderem Frauen des Freundeskreises der Friedrich-Ebert-Schule“, zählte er auf.“
Auch das hat schon Tradition beim Siedlerfest: Es packen viele mit an, damit die Allgemeinheit feiern kann, was schon mit dem Zeltaufbau beginnt, bei dem auch „Siedlungskind“ und Bürgermeister Pascal Seidel geholfen hatte. Dafür gibt es im Austausch das Equipment des Siedlervereins für die Feste der anderen zu leihen. Etwa das Geschirrmobil, das bei vielen Vereinen zum Einsatz kommt.
Für Vereine und Freunde ist es ein Muss beim Frühschoppen und zum sonntäglichen Mittagstisch bei den Siedlern vorbeizuschauen, so auch Rudolf Hoffmann mit einigen Siedlerfreunden der Gemeinschaft Hirschacker: „Wir besuchen unsere Freunde sehr gerne beim Fest, zu unserem Jubiläum hatten wir die Geschirrspülmaschine geliehen, das ist bei allen Festen eine tolle Sache“, betonte Hoffmann.
So wurden zwei Siedlerfesttage – dem Regen zum Trotz – zum Treffpunkt für Familien, Freunde und viele, die es dort sicher geworden sind.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/oftersheim_artikel,-oftersheim-oftersheimer-siedlerfest-ist-treffpunkt-fuer-die-ganze-familie-_arid,2115162.html