Oftersheim. Eine Wiese voller schwer bepackter Arbeiter, die Zeltstangen von links nach rechts schleppen, Biergarnituren im Sekundentakt aufstellen und über die Ausrichtung verschiedner Sitzbänke diskutieren – an diesem Mittwoch ergibt sich ein ungewohntes, aber routiniertes Bild auf dem Gelände der Siedlergemeinschaft in Oftersheim.
Es seien beim Aufbau etwa 35 Helfer beteiligt, den zweitägigen Festbetrieb würden ungefähr 60 bis 70 Ehrenamtliche bewältigen, erklärt die Schriftführerin Andrea Schreiner und wirft lachend hinterher: „Mittwoch ist der Tag, an dem die meisten Helfer zum Zeltaufbau benötigt werden. Mittwoch ist nämlich unser sogenannter Großkampftag.“
Für Harry Schreiner, der das Fest zu großen Teilen mitorganisiert, beginnen die Arbeiten schon weitaus früher, wie er auf Nachfrage berichtet: „Für mich startet die Vorbereitung vier Wochen vor Festbetrieb. Insgesamt stecke ich wahrscheinlich weit mehr als 200 Stunden in dieses Wochenende.“ Genug Freiwillige zu finden, sei für die Gemeinschaft keine große Herausforderung gewesen: „Wir besitzen viele Partyutensilien, wie zum Beispiel Biergarnituren und Kühlschränke, die sich andere Vereine gerne ausleihen. Im Gegenzug unterstützt uns die Umgebung mit Manpower, wenn wir sie brauchen“, meint der erste Vorsitzende Kuno Mädel.
Dafür habe sich der Einkauf in diesem Jahre erschwert, meint Schreiner: „Wir brauchen Getränke, Fisch und Fleisch, bei diesen Produkten gab es in der Lieferkette Probleme. Außerdem machte uns die Preispolitik der Lieferanten zu schaffen.“ Dass man die Organisation bisher trotzdem reibungslos über die Bühne gebracht hat, macht die Siedler glücklich, so Vorsitzender Mädel: „So ein großes Fest anbieten zu können, ist für uns eine große Leistung, auf die wir sehr stolz sind.“
Am Samstag ist Festzeltbetrieb
Wenn dann an diesem Freitag die letzten Bänke verschoben und Zeltstangen verbaut wurden, kann die Fete am Samstag endlich Fahrt aufnehmen. „Wir drücken die Daumen, dass es nicht regnet, dann rechnen wir mit ungefähr 800 Besuchern“, prognostiziert die Schriftführerin. Durch das Festzelt, das ungefähr 200 Quadratmeter überdacht, ist allerdings auch genug Platz, falls an diesem Wochenende der eine oder andere Tropfen doch auf das Grundstück fallen sollte.
Am Sonntagvormittag können sich die Gäste auf ein Frühstück der Extraklasse freuen, die Siedler haben nämlich Weißwürste vorbereitet. „Am besten gefällt mir an unserer Feier, dass wir den Menschen in der Gemeinde Freude und Spaß bringen können. Ich kann es kaum erwarten“, meint Andrea Schreiner und schmunzelt.
Eine Gemeinschaft für alle
Verändert habe sich in den vierzig Jahren, in denen Kuno Mädel Mitglied im Verein der Siedler ist, vor allem die Professionalität in der Organisation: „Als ich angefangen habe, hatten wir ein Zelt, das vier Meter breit und sechs Meter lang war. Damals war alles kleiner und auch etwas chaotischer.“ Das Familiäre würde man dennoch beibehalten, wie Andrea Schreiner anfügt: „Trotzdem trinken wir abends nach dem Aufbau unser Bier gemeinsam.“
Die Gruppierung, die ungefähr 150 Mitglieder umfasst, wurde ursprünglich für die Bürgerberatung rund um die Themen Grund und Gebäude gegründet, erklärt der Verein auf Nachfrage. Gerade das Teilen und Anbieten von teuren Gerätschaften in diesem Bereich sei Gegenstand des Vereins gewesen. Heute unterstützen sich die Mitglieder und Freunde der Gemeinschaft noch immer, wie man zweifellos an der Organisation des Wochenendes feststellen kann. Im Mittelpunkt stehen neben dem alljährlichen Fest allerdings Tagesausflüge für die Mitglieder und der Weihnachtsmarkt, den die Siedler jedes Jahr in in der Gemeinde anbieten. Doch nun können sich die Oftersheimer Bürger zunächst auf ein einwandfrei vorbereitetes, hoffentlich sommerliches Fest freuen.
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