Oftersheim. Immer mehr Menschen beteiligen sich in der Hardtwaldgemeinde an der im ersten Coronajahr von Katharina Seufert gestarteten Aktion „Halloween to go“ . Unsere Zeitung sprach nun mit der Initiatorin über die Oftersheimer Veranstaltung, denn die Rufe werden laut, 2023 noch eine „Schippe Grusel“ d’raufzusetzen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass die Sehnsucht der Leute so groß nach solchen Sachen ist“, sagt Katharina Seufert, die in der humorvoll-gruseligsten aller Nächte auch selbst als eine der „Ofdascha Hardtwaldhexen“ unterwegs war. „Angeführt von unserer ersten Hexenmeisterin Regina May waren wir natürlich dabei und statteten unter anderem unserem neuen Bürgermeister Pascal Seidel einen Besuch auf eine Konfettidusche ab“, sagt sie lachend. Vom „Gespensterbaby“ im Kinderwagen bis hin zum verkleideten Horror-Hund und zur passend geschminkten älteren Dame mit geschmücktem Rollator und Brautschleier sei „alles dabei gewesen“, so die Initiatorin.
Halloween in Oftersheim: Gemeinde mit ins Boot holen
Das Halloweenfest käme in der Hardtwaldgemeinde inzwischen so gut an, dass sich Katharina Seufert auch eine Erweiterung vorstellen könne. „Ich wurde wieder so oft angesprochen. ‚Nächstes Jahr wieder, oder‘ werde ich dabei meist gefragt. Mir wurde klar, dass ich aus der Nummer nicht mehr herauskomme“, meint sie lachend und denkt schon in die Zukunft: „Ich fände es schön, wenn wir es vielleicht hinkriegen könnten, dass die Gemeinde mitmacht, so wie in Esens in Niedersachsen, über das in den Medien berichtet wurde. Da hat Halloween Volksfestcharakter.“
Dass der Humor in Katharina Seuferts Familie Tradition hat, scheint klar. „Mir ist es überhaupt nicht wichtig, in den Medien aufzutauchen. Aber meine Mutter freut sich immer, wenn sie etwas liest. Sie hat zusammen mit Freundinnen eine Whatsapp-Gruppe, die sich ‚Der Club der alten Schachteln‘ nennt und teilt dann immer die Artikel, so wie sicher auch diesen. Sie ist dann ganz stolz und wird drei Meter größer“, verrät sie schmunzelnd.
Halloween in Oftersheim: Menschen waren kreativer als in den Jahren zuvor
Zu „Halloween to go“ hat Seufert nun, zweieinhalb Wochen nach der Wiederauflage, eine sehr positive Bilanz gezogen: „Überall lachende Gesichter. Das war einfach großartig“, betont sie und ergänzt: „Die Leute haben toll mitgemacht. Auch wenn es im Zentrum etwas ruhiger zuging – in Oftersheim Nord-West war die Hölle los und es herrschte schönste Straßenfestatmosphäre“, freut sie sich. Es sei viel mehr dekoriert worden als in den Jahren zuvor und die Menschen seien noch kreativer geworden. „Die Kinder waren viel einfallsreicher bei den Sprüchen, die sie anstatt nur ‚Süßes oder Saures‘ sagten. Manche Leute haben draußen Stockbrot gegrillt und die Kleinen haben ihre kunstvoll geschnitzten Kürbisse mit Nebelmaschinen und Lichtern in Szene gesetzt“, meint sie immer noch begeistert.
Ein zugezogener US-Amerikaner sei auf sie zugekommen: „Er meinte, er sei dankbar, denn er habe sich fast wie in den USA gefühlt und sprach vom ‚American Spirit of Halloween‘, den man deutlich habe spüren können“, berichtet Seufert nicht ohne Stolz. Auch habe es mehr Stationen als die über das Internet vorab angemeldeten und abrufbaren gegeben. „Das waren am Ende um die 70. In der Max-Planck-Straße gab es zum Beispiel zwei spontane Stationen.“ Auch hätte das humorvolle Erschrecken zugenommen: „Da standen irgendwo auf einmal Mülltonnen im Weg, aus denen Erwachsene sprangen, um die Kinder zu erschrecken, die großen Spaß daran hatten. Die waren echt alle so mutig und es wurde so viel gelacht an diesem Abend“.
Halloween in Oftersheim: Alltagssorgen in der Zeit vergessen
„Keiner von uns hat für diese zwei Stunden an irgendetwas anderes gedacht. Alltagssorgen, Corona-Pandemie und Krieg waren weit weg. Solche Auszeiten sind heute wichtiger denn je.“
Das Ordnungsamt hätte, so wie auch Beamte des Polizeireviers Schwetzingen, nach dem Rechten gesehen. Aber es sei alles sehr friedlich abgelaufen: „Es gab meines Wissens nach nur einen einzigen Eierwurf auf ein Haus“, so die Initiatorin. Toll findet Katharina Seufert, dass sogar Polizisten in das Geschehen nicht nur als Beobachter eingetaucht seien. „Die Beamten trugen tatsächlich Halloweenmasken – einfach großartig.“ Einer der eingesetzten Beamten meinte auf Anfrage: „Es war schön, auf diese Weise Bürgernähe zeigen zu können und dabei auch in Kontakt mit den jüngsten Mitbürgern zu kommen.“
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