Bauhof

Wie der Oftersheimer Bauhof sich für Wintereinbrüche rüstet

In Oftersheim sind die Mitarbeiter des Bauhofes bestens für einen Wintereinbruch vorbereitet - auch wenn der auf sich warten lässt. Bisher gab es nur einen Großeinsatz für das Team.

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Nicolai Lehnort
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Auf Knopfdruck kann der große orangefarbene Räumschild des neuen Fahrzeuges des Oftersheimer Bauhofes eingeklappt werden. So passt es auch durch zugeparkte Straßen. © Bauhof/Barisch

Oftersheim. Weiße Weihnacht blieb auch in diesem Jahr ein unerfüllter Traum. Das zeigten die Wetterprognosen schon früh. In den vergangenen Tagen präsentiert sich der Winter von seiner milden Seite. Was bei vielen Fans des weißen Zaubers täglich für Enttäuschung sorgt, bedeutet für sie zunächst einmal Entlastung: Die Mitarbeiter des Oftersheimer Bauhofs können vorerst unter der warmen Bettdecke bleiben und müssen nicht bei Schnee, Kälte und Dunkelheit in aller Frühe ihren Dienst verrichten.

Bislang mussten sie diesen Winter einmal in voller Mannstärke ausrücken. Anfang Dezember habe es in Oftersheim einen Volleinsatz gegeben, wie Bauhofleiter Jochen Barisch erzählt. Bei Volleinsätzen kommen ein großes Räumfahrzeug für die Straßen sowie zwei kleinere Fahrzeuge zum Einsatz, die mit Bürsten ausgestattet Geh- und Radwege von Schnee befreien. Außerdem durchkämmt ein Fußtrupp - ausgestattet mit Schneeschippern und Besen - die Gemeinde. Die beiden Mitarbeiter kümmern sich um die Bereiche, an die die Fahrzeuge nicht herankommen. Als Beispiele führt Barisch etwa Bushaltestellen oder schmale Bürgersteige an.

Informiert wurden sie vom Einsatzleiter. Als „früher Vogel“ obliegt ihm die Aufgabe, die Wetterverhältnisse und den Zustand der Straßen zu kontrollieren und über die Notwendigkeit eines Einsatzes sowie dessen Umfang zu entscheiden. Um 4.30 Uhr startet seine Kontrollfahrt an jedem Morgen. Sieben Mitarbeiter des Bauhofs befinden sich von Anfang November bis Ende Februar täglich von 5 bis 20 Uhr in Bereitschaft. Ausrücken mussten sie im vergangenen Jahr rund ein Dutzend Mal zu Volleinsätzen.

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Noah Eschwey
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Keine langen Kältephasen mehr

In den vergangenen Jahren verändert hat sich die Dauer der Arbeit des Winterdienstes. „Früher ist man eine Woche lang täglich ausgerückt“, sagt Barisch. „Heute gibt es keine langen Kältephasen mehr.“ Stattdessen häufen sich dem Bauhofchef zufolge die Tage mit schnellem und heftigem Temperaturumschwung - von deutlichen Plus- hin zu Minusgraden innerhalb einer Nacht. „Das geht viel schneller als früher“, meint Barisch.

Der Winterdienst sei dadurch - trotz den milderen Wintern der vergangenen Jahre - mindestens genauso häufig oder sogar öfters gefragt. Denn es käme immer öfter vor, dass das Thermometer am frühen Morgen noch im Minusbereich steckt und die Straßen gefroren sind, davon wenige Stunden später aber keine Spur mehr zu sehen ist. „In solchen Fällen müssen wir trotzdem aktiv werden, auch wenn das Problem mittags gar nicht mehr besteht“, erklärt Barisch.

Beinahe jeden Morgen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt zugange ist der Einsatzleiter an der Unterführung der Hildastraße. Dort am Feldrand liege die Temperatur niedriger als in der Ortsmitte. „Wenn es da morgens ein bis zwei Grad hat, herrscht Reifglätte. Dann fährt der Kollege um 4.30 Uhr zuallererst dorthin und streut“, berichtet Barisch. Zur Verfügung steht ihm topmodernes Gerät. Die Fahrzeuge des Winterdienstes werden stets für eine Dauer von vier Jahren von der Gemeinde gemietet. „Dadurch haben wir immer topausgestattete Fahrzeuge neuester Technik“, lobt der Bauhofleiter. Voraussichtlich ab nächstem Winter wird die händische Erfassung der Einsätze des Winterdienstes dann sogar von einer GPS-Standorterfassung abgelöst.

Alternativen ausgearbeitet

Über moderne Technik verfügt auch das neueste Räumfahrzeug. Ergab sich durch die Breite des Räumschildes früher noch die Problematik, dass das Fahrzeug in zugeparkten Straßen kaum manövrierfähig war - der Schild wurde zwischenzeitlich schon um 20 Zentimeter gekürzt -, kann der hydraulische Schild heute auf Knopfdruck zusammen geklappt werden. „Der wird so schmal, dass man überall durchkommt“, sagt Jochen Barisch. Knifflig werde es nun nur noch, wenn Gegenverkehr hinzukommt. Schließlich bieten zugeparkte Straßen kaum Ausweichmöglichkeit.

Bereits weit im Voraus plant der Winterdienst die Umfahrung von Baustellen. In der Mannheimer Straße etwa werden frühzeitig Alternativen ausgearbeitet. Bereits im September würden die Einsatzpläne erstmals hervorgeholt werden, schildert der Bauhofleiter. Neben der Wartung von Streukübeln und Fahrzeugen gehört auch das Prüfen eventueller neuer Liegenschaften der Gemeinde dazu, die zusätzlich betreut werden müssen.

Ab dem 1. November eines jeden Jahres steht der Winterdienst dann in den Startlöchern.

Volontariat Nicolai Lehnort ist seit Juli 2023 Volontär.

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