Kurpfälzer Bühne

Zum eigenen Jubiläum an andere gedacht

Zum 20-jährigen Bestehen 8000 Euro für gute Zwecke übergeben und langjährige Mitglieder geehrt

Von 
Marco Montalbano
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Freuen sich über Spenden von insgesamt 8000 Euro: Alexander Schweitzer (v.l., Tafelladen), Jürgen Reeb und Manuela Dehoust (Heavens Fighter), Yvonne Reuter (ASB), Johanna Stavaaldsen (Frauen helfen Frauen), Thomas Reuter (ASB), Claudia Kapteinat (Kinder- und Jugendheim St. Anton) sowie Schwetzingens OB Matthias Steffan und Barbara Kießling (Kurpfälzer Bühne). © Montalbano

Oftersheim/Schwetzingen. Zwei Jahrzehnte ist es schon her, dass Barbara Kießling mit Unterstützung des unvergessenen Dekans Wolfgang Gaber und einigen Mitstreitern aus Oftersheim in Schwetzingen die Kurpfälzer Bühne aus der Taufe hob. Ziel war und ist ein Mundart-Amateurtheater, das den Kurpfälzer Dialekt pflegt. Seither wurden hier zahlreiche Komödien unterschiedlichster Couleur gespielt, aber auch historische Stücke aus eigener Feder zu besonderen Anlässen gezeigt. Die Bandbreite der Aufführungen ist bekannt und beliebt, auch weit über die Grenzen von Schwetzingen hinaus.

Nun feierte die ganze Truppe, bestehend aus Schauspielern und den wichtigen Menschen hinter der Bühne gemeinsam mit ihrer Leiterin und Gründerin Barbara Kießling dieses Jubiläum. Kurzfristig war die Feier aus organisatorischen Gründen vom Josefshaus in Schwetzingen in das TSV Clubhaus nach Oftersheim verlegt worden – ganz passend, denn gegründet wurde die Gruppe in der Hardtgemeinde. Und traditionell sind auch nach wie vor viele Oftersheimer Mitglied der Kurpfälzer Bühne.

Großzügige Spenden überreicht

Die Geehrten

Für zehnjährige Mitgliedschaft bei der Kurpfälzer Bühne wurden Victoria Guerrero, Uschi Schrör, Birgit Wolf, Thorsten Metz, Sebastian und Andrea Deininger geehrt.

Jutta Hartlieb, Gabriela Kämpf, Stefan Kämpf, Michael Klever, Corinna Schumacher und Armin Wolf wurden für 20 Jahre ausgezeichnet.

Kein Wunder, dass dann nicht nur Oberbürgermeister Matthias Steffan, sondern auch sein Oftersheimer Kollege, Bürgermeister Pascal Seidel, anwesend waren. Im Rahmen der Veranstaltung wurden die durch die Eintrittsgelder des neuesten Theaterstücks „Schlitz im Kleid“ generierten Einnahmen in Höhe von 8000 Euro an sechs wohltätige Organisationen übergeben. 1000 Euro gingen an den Verein „Frauen helfen Frauen“ aus Heidelberg, 1000 an die Obdachlosen- und Bedürftigenhilfe „Heavens Fighter“ aus Oftersheim, 2000 Euro an das Kinder- und Jugendheim St. Anton aus Mannheim, 1000 Euro an die Notgemeinschaft Schwetzingen, 1000 Euro an den Tafelladen „Appel+Ei“, ebenfalls in Schwetzingen und 2000 Euro an den „Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Schwerstkranken letzte Wünsche erfüllt. Es war ein Abend der Freude. Gemeinsam traten Oberbürgermeister Steffan und Bürgermeister Seidel vor die Gäste und zollten den versammelten Ehrenamtlern ihre Anerkennung. „Wir verneigen unser Haupt vor Ihnen“, meinten sie und taten dies auch physisch, nachdem beide Amtsträger die Bedeutung des Ehrenamtes unterstrichen und sich bei allen für ihr Engagement bedankt hatten. Seidel meinte launig: „Bei euch spielen so viele Oftersheimer mit, wir helfen da gerne aus und verleihen unsere Bürgerinnen und Bürger an Schwetzingen.“ Die Laune war gut bis ausgelassen. Die beiden Bürgermeister hatten als Dankeschön für die Leistung ihrer Arbeit Blumen und Wein für Barbara Kießling mitgebracht.

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Nachdem sie selbst im Mittelpunkt stand, überreichte Barbara Kießling freudestrahlend die Spenden an die Vertreter der Organisationen, die sich allesamt freuten, gerührt zeigten und von ihren Aktivitäten berichteten.

Ehrenamtstätigkeit vereint

So etwa Claudia Kapteinat vom Kinder- und Jugendheim St. Anton, die sichtbar überwältigt war: „Sie haben gemerkt, wie baff ich bin. Mit Ihrem Schweiß und viel Herzblut haben Sie diese Spendengelder erspielt, das macht es so wertvoll. Vielen Dank dafür“, und ergänzte: „Sie haben ja auch viele Ausgaben, für Requisiten und vieles mehr. Das ist eine wirklich großzügige Spende.“ Der Leiter des Tafelladens Alexander Schweitzer sagte in seiner Dankesrede: „Ich weiß, was das heißt, ehrenamtlich zu arbeiten und wie viel Zeitaufwand es bedeutet. Ohne Ehrenamtliche könnte unser Laden nicht existieren und so viele Bedürftige versorgen.“ Er bedankte sich ebenfalls und unterstrich: „Diese Art der Unterstützung hilft uns sehr. Wir können wirklich alles brauchen, neben Geld auch Sachspenden – ganz egal, ob klein oder groß, eine ganze LKW-Ladung oder eine kleine Einkaufstüte mit Sachen aus dem Supermarkt, alles hilft.“

Im Anschluss fanden zahlreiche Ehrungen statt, bei der Mitglieder der Kurpfälzer Bühne für ihr langjähriges Engagement auf und hinter der Bühne mit bronzenen und silbernen Nadeln sowie Urkunden des Landesverbandes Amateurtheater Baden-Württemberg ausgezeichnet wurden. Denn nicht vergessen dürfe man auch all jene Personen hinter der Bühne, ohne deren Einsatz die Aufführungen gar nicht möglich wären. Eine besondere Ehrenurkunde gab es für die 94-jährige Schwetzingerin Margit Doll, sie ist das älteste Mitglied und eine echte lokale Größe, die gleich in ihrem ersten Stück im Jahr 2005, „Der 75. Geburtstag“, ihre Paraderolle in einer Hauptrolle übernommen hatte.

Barbara Kießling zeigte sich gerührt von der Treue der langjährigen Mitglieder und verriet: „Es bedeutet hier viel Arbeit und erfordert ein enormes Durchhaltevermögen, aber es macht uns allen auch so viel Freude.“ Darüber sei sie sehr froh und diesen Spielspaß bewundere sie auch bei allen Mitgliedern.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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