Orgelklänge und Kirchenchor

Andacht im Advent: Besinnliche Stunde in evangelischer Kirche Plankstadt

In einer besinnlichen Stunde in der evangelischen Kirche werden Stücke von verschiedenen Komponisten aufgeführt. Die Pfarrerin spricht über die Bedeutung des Advents und die Ankunft Jesus. So war die Adventsandacht.

Von 
Marco Montalbano
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Pfarrerin Christiane Banse spricht mit viel Herz und Einfühlungsvermögen die Liturgie. © Montalbano

Plankstadt. Unter dem Motto „Das Licht über mir“ hatte Christiane Banse am Mittwochabend in die evangelische Kirche zu einer besinnlichen Stunde im Advent geladen. Bei brennenden Kerzen und entsprechend warmem Licht, die für eine ganz besondere Atmosphäre sorgten, lauschten die Besucher dem evangelischen Kirchenchor.

Die Sängerinnen und Sänger brachten Stücke von Christoph Willibald Gluck, Bach und dem lutherischen Komponisten Hammerschmidt zu Gehör. Auch festliche Orgelstücke gab es, gespielt von Organistin Barbara Wipfler (kleines Bild). Es wurde gemeinsam gesungen und die Geistliche gab sanfte Denkanstöße, vermittelte Vorfreude auf die Ankunft des Heilands und sprach über das von Jesus Christus ausgehende Licht im Advent.

Adventsandacht in Plankstadt: Einfühlsam und gut verständlich

„Hoch tut euch auf, ihr Tore der Welt“ sang der Chor zur Begrüßung von der Empore herab ein Stück von Gluck. Nachdem auch die Pfarrerin die Anwesenden herzlich willkommen geheißen hatte, wurde gemeinsam „Macht hoch die Tür“ gesungen. Anschließend zitierte sie aus Psalm 24 nach einer Übersetzung von Peter Spangenberg, jenem evangelischen Pfarrer und Autor, über den man noch heute sagt, dass er es bestens verstanden habe, biblische Texte besonders einfühlsam und für alle gut verständlich neu zu übersetzten, dem Inhalt und Sinn dabei stets treu bleibend.

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Die Gedanken des Psalms, der Türen öffne zu dem, was Advent für die Christen und ihren Glauben bedeute und die Menschen anrege, die Ankunft Jesu zu erleben setzte sie mit der Betrachtung einer Arbeit von Künstler Fred Ziegler fort. Das Wort Advent kommt vom Lateinischen Adventus und heißt im Deutschen so viel wie Ankunft.

Über sein Werk „Das Gestirn über mir“, auf dem im Stile eines mittelalterlichen Holzschnitts ein großes Antlitz auf eine Siedlung herab schaut und astronomische und geometrische Zeichen am Himmel stehen, gänzlich getaucht in sonnengelb, sagte Banse: „Möchte hier jemand eine wissenschaftliche Anleitung vermitteln? Ein Gesicht sieht grimmig auf die Erde, so wie wir auch manchmal auf unsere Welt schauen“, und fügte hinzu: „Es muss etwas geschehen sein – der Moment, als Gottes Sohn auf die Erde gekommen ist. Und es wird hell in unserem Leben durch Jesus.“

Predigt in evangelischer Kirche Plankstadt: Auf der Suche nach dem Heiland

Schon die Astrologen, in der Bibel „Sterndeuter“ genannt und in unserer Kultur als die heiligen drei Könige bekannt, seien auf der Suche nach dem neu geborenen Heiland dem Licht des Sterns von Betlehem gefolgt. Und Jesus selbst habe sich als glänzender Morgenstern bezeichnet, so Banse weiter, der den Aufgang der Sonne, sprich die Ankunft Gottes, ankündige. „Ich bin dankbar für die Orientierung. Öffnet eure Herzen. Gott will kommen. Willkommen lieber Gott“, schloss die Pfarrerin.

Musikalisch wurde die frohe Botschaft durch das beeindruckende Orgelspiel von Barbara Wipfler umschrieben, die „Marche sur un thème de Haendel“ spielte. Das Stück von von Félix Alexandre Guilmant ist ein Orgelwerk, das auf einem Thema des berühmten Barockkomponisten Georg Friedrich Händel basiert. Guilmant, ein bedeutender französischer Organist und Komponist des 19. Jahrhunderts, war bekannt für seine Fähigkeit, Werke von früheren Komponisten zu adaptieren und ihnen eine neue, romantische Note zu verleihen. Die Komposition verbindet die barocke Klarheit und Struktur Händels mit den reichhaltigen harmonischen Texturen und dynamischen Kontrasten der Romantik.

Das Stück fasste Banse danach treffend zusammen: „Die frohe Kunde, die Botschaft, sie verbreitet sich und wird immer mehr bis zum triumphalen Schuss, als Gott Einzug hält.“

Nach den Fürbitten und dem gemeinsamen Beten des Vaterunsers sangen Chor und Besucher vereint „Es ist ein Ros entsprungen“, was gut passte, denn das bekannte Weihnachtslied aus dem 16. Jahrhundert, das bis in unsere Tage gern im deutschsprachigen Raum gesungenen wird, bezieht sich auf den biblischen Vers Jesaja 11,1 + 2, in dem der Prophet die Ankunft des Messias voraussagt, damit immerhin über 700 Jahre in die Zukunft blickend. Nach dem Segen gingen die Besucher, begleitet von den Orgelklängen der Toccata aus der Weihnachtssuite von Michael A. Müller, vorweihnachtlich gestimmt nach Hause.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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