Plankstadt. Mehrere Polizeiwagen versperren die Straße, etliche Jugendliche und junge Erwachsene stehen auf dem Gehweg vor dem Sportplatz der TSG Eintracht. Es ist dunkel, Straßenlaternen und Blaulicht erhellen den Asphalt. Nach einem Fußballspiel der A-Junioren-Kreisliga ist es am Montagabend vor der Spielstätte in der Jahnstraße zu einer Schlägerei zwischen 20 bis 50 Personen gekommen. Die TSG Eintracht hatte an diesem Abend ein Spiel gegen den SC Rot-Weiß Rheinau, das 2:2 ausging.
Wie die Polizei mitteilte, gingen um kurz nach 21 Uhr mehrere Notrufe von Zeugen ein, die eine Schlägerei meldeten. Als die alarmierten Streifenwagen des Polizeireviers Schwetzingen und der benachbarten Dienststellen vor Ort eintrafen, flüchteten bereits erste Beteiligte. Unter den noch Anwesenden befanden sich mehrere Spieler der zuvor konkurrierenden Fußballmannschaften sowie Fans beider Vereine. Inwieweit diese tatsächlich alle beteiligt waren, ist bislang ungeklärt. Rettungskräfte behandelten einen 21-Jährigen, der durch Angriffe verletzt wurde. Im Anschluss kam er zur weiteren Untersuchung in ein nahe gelegenes Krankenhaus. Die Personalien der Anwesenden wurden festgehalten.
Das Polizeirevier Schwetzingen hat nun die Ermittlungen aufgenommen und noch in der Nacht erste Tatverdächtige im Alter von 17 bis 18 Jahren, die den 21-Jährigen körperlich angingen, ermittelt. Zudem wurden mehrere Bilder und Videos als Beweismittel gesichert. Weshalb es zur Auseinandersetzung kam und ob die Rivalität der Vereine ursächlich war, ist bislang Ermittlungssache.
Vereine sind geschockt
Der Schock bei beiden Vereinen sitzt derweil tief. „Wir hoffen natürlich, dass es dem oder auch den Verletzten schnell besser geht“, erklärt Erwin Prudlik, Präsident vom SC Rot-Weiß Rheinau, im Gespräch. Er selbst war zwar nicht vor Ort, weiß aber, dass überraschend viele Zuschauer zum Spiel kamen. Schon im Vorfeld habe es offenbar Reibereien gegeben. Als die Partie, die Unentschieden und ohne rote Karten ausging, schon für beendet erklärt war, eskalierte die Situation. Fans hätten wohl draußen auf die Gegner aus Rheinau gewartet, auch die Jugendleiterin sei angegangen worden. „Wir als Verein werden den Vorfall mit den Trainern, Leitern und Spielern aufarbeiten. Das sehe ich als Verpflichtung“, versichert Prudlik. Ihm gehe es vor allem darum, dass so etwas in Zukunft nicht noch einmal vorkomme. Deshalb hätten Mitglieder des Vereins vor einiger Zeit bereits ein Seminar in Anspruch genommen, in dem es um die Prävention solcher Eskalationen gehe. Der Präsident trennt aber auch den Sport von den sozialen Konflikten außerhalb des Platzes – der SC Rot-Weiß distanziere sich von solchen körperlichen Auseinandersetzungen.
Vorfall wird aufgearbeitet
„Gewalt hat auf und außerhalb des Sportplatzes nichts zu suchen“, ist sich der Vorstand der TSG Eintracht einig. Man sei bereits dabei, innerhalb des Vereins über den Vorfall zu sprechen und die Geschehnisse aufzuarbeiten. Denn wiederholen solle sich eine solche Auseinandersetzung auf keinen Fall. Allen Verletzten wünsche man außerdem eine schnelle Genesung. Dabei dementiert der Verein, dass die Plankstadter Fans den Fußballern aus Rheinau aufgelauert hätten. Wer genau inwiefern beteiligt war, müsse nun von den Polizeibehörden ermittelt werden.
Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon 06202/28 80 an die Ermittler zu wenden.
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