Vogelpark

Das steht beim Plankstadter Freiwilligentag an

Am Helfertag im September gibt es im Vogelpark einiges für die Freiwilligen zu tun, unabhängig von der jeweiligen handwerklichen Begabung, wie Sven Berlinghof versichert.

Von 
Lukas Heylmann
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Plankstadt. Wenn es im Vogelpark an irgendetwas nicht mangelt – neben Federvieh unterschiedlichster Couleur, versteht sich – dann an Arbeit. Der Freiwilligentag der Metropolregion am Samstag, 17. September, kommt da natürlich sehr gelegen, denn in Plankstadt wird dieser, wie schon 2020, zum Helfertag des Vogelparks.

An Ideen, was die Arbeitswilligen vor Ort umsetzen können, fehlt es Sven Berlinghof, dem Vorsitzenden des Kanarien-, Exoten- und Vogelschutzvereins, absolut nicht. Bei einem Rundgang durch den Park erwähnt er zahlreiche Baustellen, kleine wie große. „Die Wege wollen wir mit Sand und Splitt aufschütten und auch mit der Rüttelplatte abziehen – schweres Gerät also. Grünschnitt fällt auch an, ganz besonders an den Hecken rundherum“, beginnt er aufzuzählen.

Im Gehege der Plankstadter Enten und Gänse soll ein Rückzugsort entstehen. „Die alte Hütte ist nicht mehr im besten Zustand“, erläutert Berlinghof und deutet auf das in der Tat etwas marode ausschauende Gebilde. Werkstoff hierfür wäre Sandstein, der vor Ort auch schon vorrätig ist.

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Von
Christiane Neubauer
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Aufgaben mit mehr Feinheiten, prädestiniert für die Bastler unter den Anwesenden, gibt es ebenfalls. „Für die Vögel in den Volieren sollen Spielplätze entstehen, die man an die Decke hängen kann. Das ist dann etwas spannender, als wenn sie nur auf graden Stangen rumsitzen können“, findet der Vogelexperte. Die besagten Tiere geben bei dieser Aussage Laut und wer will, kann das vermutlich als Zustimmung interpretieren, Sven Berlinhof weiß schließlich, wovon er spricht.

Etwa 25 Anmeldungen

Auch neue Nistkästen sollen beim Helfertag entstehen, das Holz dafür steht in einem Schuppen schon bereit. „Vorhaben gibt es genug. Was wir am Ende umsetzen können, hängt natürlich immer davon ab, wer sich denn zum Helfen bereiterklärt“, weiß der Vorsitzende. Leicht einzuschätzen ist das für ihn im Vorfeld allerdings nicht, schließlich gab es bisher nur einmal einen solchen Helfertag. Für dieses Jahr sind es bisher rund zwei Dutzend Anmeldungen, so Berlinghofs aktuellste Informationen. „Wie viele dann letztlich kommen, wissen wir aber vorher nicht, das können auch mehr oder weniger sein, als sich vorher angemeldet haben.“ 2020 hatte es mehr als 20 Helfer gegeben.

Nun hofft Berlinghof darauf, dass sich unter den Anwesenden am Ende auch ein paar Handwerker befinden, denn die ein oder andere anspruchsvollere Aufgabe steht auf jeden Fall auf dem Programm. Es soll sich allerdings niemand, der gerne helfen würde, eingeschüchtert fühlen. „Es gibt wirklich genug Arbeit und das ist nicht alles etwas, wofür es handwerkliches Talent braucht. Uns ist auch mit allem geholfen, selbst wenn jemand die Federn zusammenkehrt oder eine Voliere anstreichen möchte.“ Denn auch das – man sieht es hier und da – ist durchaus notwendig.

Dem Teich im Gehege der Gänse und Enten steht eine Reinigung bevor. „Wer gerne näher an den Tieren arbeiten will, hat da natürlich die Chance“, meint Berlinghof. „Allerdings ist noch nicht sicher, ob wir den Teich nicht vorher schon säubern müssen, je nachdem, wie verdreckt er ist.“

Denn das ist sozusagen die andere Seite der Medaille: Arbeit gibt es im Vogelpark immer, sei es etwas, das saisonal bedingt anfällt oder größere Projekte, die aus verschiedenen Gründen liegen bleiben. So ist schon seit längerem ein Tunnel zwischen einer Voliere und einem Bauwagen geplant, in dem die Aras überwintert haben (wir berichteten). Fertiggestellt ist der bisher aber noch nicht. „Vielleicht passt das ja am Freiwilligentag“, hofft Berlinghof.

Ein anderes größeres Projekt, zu dessen Umsetzung es bisher nicht kam, ist die neue Voliere. Die war ja im Frühjahr bereits weitestgehend finanziert gewesen, dann kamen Inflation und steigende Materialkosten. Beides geht generell nicht spurlos am Vogelpark vorbei. „Die Preise für Vogelfutter sind um 50 Prozent gestiegen“, berichtet er sichtlich besorgt.

Umso wichtiger sind da erst recht freiwillige Helfer, was der Vorsitzende auch mehrfach betont. Diese sollen am Freiwilligentag aber nicht leer ausgehen und bekommen selbstverständlich Essen und Getränke. „Wir grillen wieder und es wird auch etwas Vegetarisches geben“, verspricht Berlinghof.

„Ahrschipper“ mit im Boot

Auch wenn noch unklar ist, wie viele Helfer sich letztlich im Vogelpark einfinden können, eine Gruppe hat ihre Hilfe zugesichert: die „Ahrschipper“ – der Verein um Gründer Joe Herrmann. „Wir wollen auch alltäglich etwas machen“, bestätigt Herrmann im Gespräch mit dieser Zeitung. „Die Hilfsaktionen in Swist- und Ahrtal sind ja zeitlich begrenzt. Deshalb wollen wir auch regional etwas angehen und lokale Vereine unterstützen“, versichert er.

Damit hat der Verein bereits begonnen. So waren kürzlich sechs Helfer der „Ahrschipper“ beim Enderle-Zehnkampf in Ketsch vor Ort, um sich zu beteiligen. Mit wie vielen Mitgliedern der Verein im Vogelpark aufschlägt, kann Herrmann noch nicht genau sagen. Wie gut sie aber alle helfen können, haben sie inzwischen definitiv zur Genüge unter Beweis gestellt.

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