Plankstadt. „Dass das Techno-Festival generationsübergreifend in der Gesellschaft ankommt, ist uns sehr wichtig“, begründet Marcel Kästel, der Veranstalter des Electric-Horizon-Festival im Weldegarten Plankstadt. Auch deswegen habe sich das Team dazu entschieden, die dritte Bühne - im Fachjargon Floor genannt - dem Genre „90’-Techno-Classics“ zu widmen.
Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr habe es wenig Diskussionen gegeben, ob die eintägige Party eine zweite Auflage bekommt, erinnert sich der Veranstalter: „Wir haben jede Menge positives Feedback bekommen. Gerade im Raum Schwetzingen ist das Festival ein weiterer sehr guter Beitrag zur bestehenden Musikkultur.“
Und das kommt auch im Jahr 2025 an: Die sogenannten „Blindtickets“ für das Festival am Samstag, 16. August, von denen der Veranstalter 100 Exemplare anbot, waren innerhalb von 24 Stunden ausverkauft.
Nun sei es Zeit, den nächsten Schritt zu gehen, findet der Clubbesitzer: „Wir erweitern das genutzte Gelände, konkret wird die Fläche ungefähr so groß sein wie beim Weldefest.“
Nicht nur der Platz soll dabei größer werden, auch die Besucherzahl soll steigen. Nachdem im vergangenen Jahr das Festival mit 1300 Besuchern restlos ausverkauft war, vermehrt sich der Ticketpool in diesem Jahr auf ungefähr 2300 Eintrittskarten. „Im vergangenen Jahr haben wir sehr bewusst recht wenig Karten angeboten. Nun möchten wir ein gesundes Wachstum erreichen.“
Der Fokus soll auf dem Haupt-Act am Samstag liegen
Zwar sei im Nachgang des Festivals nur wenig Kritik geäußert worden, aus dieser könne man aber trotzdem lernen. „Die Pre-Party am Freitag setzen wir in diesem Jahr aus. Die Nachfrage war nicht so hoch, alle freuen sich ja auf den Samstag, keiner möchte einen Kater riskieren. Die After-Party findet aber auch in diesem Jahr im Basementclub in Schwetzingen statt. Und auch die Shuttle-Busse fahren zwischen Plankstadt und Schwetzingen die ganze Nacht.“
Nicht nur an die erfolgreiche After-Party möchte Marcel Kästel anknüpfen: „Das Tattoostudio PickAss bietet auch in diesem Jahr wieder Tattootermine und Walk-In-Slots auf dem Festival an. Das war unglaublich, wie gut das lief. Nachts war das Gelände wie leer gefegt, nur am Tattoostand haben die Besucher noch auf ihre Tattoos gewartet.“
Auch die Kritik, die gegenüber dieser Zeitung geäußert wurde, sei im Nachgang der vergangenen Auflage ernstgenommen und diskutiert worden.
„Was die Getränkepreise angeht, haben wir uns mit vielen anderen Festivals auseinandergesetzt. Auch hier gilt unser Credo: Wir wollen eine gesunde Preispolitik machen.“ Er wolle einerseits zum Konsum auf dem Festival anregen und die Besucher nicht unnötig finanziell belasten, „andererseits müssen wir natürlich logisch wirtschaften.“ Immer wieder betont Marcel Kästel, dass es ihm um ein Spannungsverhältnis gehe, das viele Veranstalter der heutigen Zeit kennen: „Wir wollen den Besuchern ein einzigartiges Erlebnis zu einem fairen Preis bieten. Andererseits steigen auch unsere Kosten unverhältnismäßig an. Um zu verhindern, dass das Festival direkt wieder stirbt, müssen wir realistische Preise ansetzen.“
Einen Mittelweg für Besucher und Veranstalter finden
Zwar sei das Ticket daher auch etwas teurer geworden, aber weiterhin fair, glaubt Kästel: „Eine Karte kostet 29 Euro. Dafür gibt es eine 24-Stunden-Party mit 24 unterschiedlichen Künstlern auf drei Floors und eine After-Party mit Shuttle-Service und freiem Eintritt. Ich glaube, das ist eine humane Preispolitik, da kann man sich nicht beschweren.“
Gerade deshalb, um die Besucher fair zu behandeln, sei das Zahlungssystem gleich geblieben: „Es gibt Karten- und Barzahlung.“ Von der festivaltypischen „Token“-Bezahlung, die Besucher dazu verleiten kann, mehr Geld auszugeben als geplant, sehe man auch in Zukunft ab.
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Für die Verpflegung stimme man sich eng mit Welde ab, der Veranstalter möchte aber auch weiterhin auf Foodtrucks setzen: „Das kam gut an. Außerdem können wir so auch Start-ups in diesem Bereich fördern und der Region etwas gutes tun.“
Auch das gewagte Vermarktungssystem habe sich ausgezahlt: „Die Influencer, die auf den Sozialen Medien für uns geworben haben, waren alle begeistert und wollen dieses Jahr wieder mitmachen. Was ich daran ganz besonders feiere, ist, dass die Gemeinde Plankstadt auf einmal eine so große Reichweite auf Instagram bekommt. Das ist schon echt schön für die Gegend.“
Und auch die ersten Acts sind schon bekannt - mit einem echten Techno-Urgestein. „Talla2XLC“ - einer der wichtigsten Wegbereiter der deutschen und internationalen Technoszene - repräsentiert als Headliner die größte Neuheit des Festivals: eine „90’-Techno-Classics“-Bühne. „Natürlich gibt es den Hardtechno- und den Techno-Floor weiterhin wie gehabt. Nun kommt noch einer dazu“, sagt Marcel Kästel, der sich sichtlich auf die Veranstaltung im August freut.
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