Coronavirus Engagement der Betriebe scheitert an Kapazitäten

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Benjamin Jungbluth
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Plankstadt/Region. Sie mögen noch so sinnvoll sein – gerade für kleinere Unternehmen ist die Umsetzung der Corona-Vorgaben keine leichte Aufgabe. Denn die grundlegende Umorganisation der Betriebsabläufe stellt familien- und inhabergeführte Firmen vor große Herausforderungen. Abstände einhalten, Homeoffice, keine größeren Teams mehr – das ist in der Praxis oft kaum umsetzbar. Überhaupt ist das „Von-Zuhause-Arbeiten“ ein Privileg von Schreibtischjobs – im Handwerk und der Produktion geht das schlichtweg nicht.

In großen Betrieben gibt es mehr Möglichkeiten: Feste Mitarbeiter können sich um die vielen neuen Vorgaben kümmern, die sich ja regelmäßig wieder ändern. Testangebote können extern eingekauft oder ausgelagert werden. Und die Entzerrung von Betriebsabläufen ist mit einer größeren Belegschaft einfacher umsetzbar. Und dennoch: Die Pandemie führt auch hier zu Problemen.

Umso bemerkenswerter, dass manche Unternehmer über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen und sich selbst ein Konzept überlegen, das ihren Betrieb und ihre Mitarbeiter schützen soll. Zusätzliche Selbsttests und flexible Lösungen, die sich praxisnah umsetzen lassen, helfen wohl bedeutend mehr als allzu bürokratische Regeln. Wenn jetzt allerdings die Selbsttests ausgehen, weil die Ressourcen knapp sind, wird sich dieses Engagement wohl leider nicht aufrechterhalten lassen.

Freier Autor Freier Journalist für die Region Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar. Zuvor Redakteur bei der Schwetzinger Zeitung, davor Volontariat beim Mannheimer Morgen. Neben dem Studium freie Mitarbeit und Praktika u.a. beim Mannheimer Morgen, der Süddeutschen Zeitung, dem SWR und der Heidelberger Studentenzeitung ruprecht.