Baustelle

Es geht voran in der Kultur- und Sporthalle in Plankstadt

Während der frisch gegossene Spezialboden aushärtet, geht es auch in anderen Bereichen gut voran. Dennoch kostet das Projekt die Verantwortlichen weiter Nerven.

Von 
Benjamin Jungbluth
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Ein wichtiger Meilenstein: In der großen Sporthalle wird seit dieser Woche der spezielle Fußboden gegossen, der erst aushärten muss, bevor es weitergehen kann. © Benjamin Jungbluth

Plankstadt. Glücklich ist man im Rathaus wahrlich nicht ob der erneuten Verzögerungen, die beim Neubau der Kultur- und Sporthalle in Plankstadt aufgetreten sind und die den bisherigen Zeitplan mit einer Eröffnung noch in diesem Jahr gehörig durcheinandergewirbelt haben. Das merkt man Bürgermeister Nils Drescher beim erneuten Rundgang über die Großbaustelle an. „Wir machen in den meisten Bereichen tolle Fortschritte, aber das wird durch einzelne Gewerke leider völlig torpediert. Wenn es an einer Stelle stockt, ergibt das sofort an anderen Stellen Verzögerungen. Das kostet wirklich viele Nerven“, sagt Drescher.

Bürgermeister Nils Drescher in einem der Technikräume: Hier laufen faustdicke Kabelstränge zusammen, die für die hochkomplexen Strukturen hinter den Kulissen benötigt werden. © Benjamin Jungbluth

Eigentlich sei das Projekt ein großer Erfolg, denn neben vielen innovativen Ideen – von der nachhaltigen und schicken Holzbauweise über ein besonderes Heizkonzept mit einem großen Solespeicher im Betonsockel bis zu den zwei modernen Hallen mit zahlreichen Nebenräumen, die optimal auf die Bedürfnisse der künftigen Nutzer abgestimmt sind – gehe es auch gut voran. So wird seit dieser Woche der Boden der Sporthalle gegossen: Unzählige Kanister mit dem zunächst flüssigen Belag zeugen vom Einsatz der Spezialisten, die den leicht elastischen und fugenlosen Boden aufbringen. Noch glänzt die Fläche und spiegeln sich die Oberlichter, doch bald schon kann er erstmals betreten werden.

Erinnerung an die alte Mehrzweckhalle in Plankstadt

Auf den umlaufenden Rängen haben die Fliesenleger den Abschluss zum gläsernen Geländer fertiggestellt, während sie jetzt die Dusch- und Sanitärräume im Untergeschoss mit hellgelben Mustern überziehen. „Das erinnert ein wenig an die alte Mehrzweckhalle und wurde vom Gemeinderat so ausgewählt“, merkt Drescher an.

Die Fliesenleger gestalten derzeit die Dusch- und Sanitärräume mit hellen Farben, die ein wenig an die alte Mehrzweckhalle erinnern. © Benjamin Jungbluth

Ein paar Räume weiter zeigt der oberste Bauherr der Gemeinde die umfangreichen Technikinstallationen. Faustdicke Kabelstränge laufen hier zusammen und müssen von den Experten exakt zugeordnet werden. Vieles ist aber schon hinter Zwischendecken verschwunden, so dass jetzt die Maler ans Werk gehen können. „Man erkennt dadurch immer mehr, wie es im Betrieb aussehen wird“, sagt Drescher. „Von den enormen Anstrengungen und Planungen, die hinter so einem Großprojekt stecken, bekommen die Sportler, Künstler und Besucher später kaum noch etwas mit. Moderne Gebäude sind aber hochkomplex, wodurch Verzögerungen leider wahrscheinlicher werden.“

Genauer Termin für Eröffnung der Mehrzweckhalle in Plankstadt weiter unklar

Einen neuen Eröffnungstermin will die Gemeinde deshalb weiterhin nicht nennen. „Voraussichtlich im ersten Quartal 2026“ soll der Betrieb in dem rund 27,7 Millionen Euro teuren Neubau starten, unter Umständen erst einmal nur in Teilen. Dank der Nähe zur bisherigen Mehrzweckhalle wäre eine zeitweise Doppelnutzung immerhin kein größeres logistisches Problem.

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Der Fortschritt auf der Baustelle lässt sich auch an den Beschlussfassungen des Gemeinderates ablesen: Dort geht es inzwischen nicht mehr um große Gewerke, sondern um kleinere Details. In der nächsten Sitzung am Montag, 28. Juli, stimmt das Gremium über den künftigen Außenschriftzug der Halle ab. Dabei handelt es sich um „Kunst am Bau“, die bei den Förderungen vorgeschrieben ist. Die von der Verwaltung zum Beschluss vorgeschlagene Firma kalkuliert dabei mit 39.950 Euro, was deutlich innerhalb des eingeplanten Budgets von 149.000 Euro liegt. „Bei den Kosten sind wir weiterhin im Plan, wichtig ist nur, dass auch alle Beteiligten rechtzeitig abliefern“, sagt Bürgermeister Nils Drescher. „Wir wollen jetzt einfach fertig werden.“

Freier Autor Freier Journalist für die Region Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar. Zuvor Redakteur bei der Schwetzinger Zeitung, davor Volontariat beim Mannheimer Morgen. Neben dem Studium freie Mitarbeit und Praktika u.a. beim Mannheimer Morgen, der Süddeutschen Zeitung, dem SWR und der Heidelberger Studentenzeitung ruprecht.

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