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Gemeinderatswahl in Plankstadt 2024: Es gibt einen deutlichen Sieger

Mit einer Wahlbeteiligung von 65,35 Prozent haben die Bürger von Plankstadt einen neuen Gemeinderat bestimmt. Überraschungen gibt es dabei allerdings nur wenige.

Von 
Linda Saxena
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Der Gemeinderat in Plankstadt – die Gemeinde ist hier aus der Vogelperspektive zu sehen – besteht in der nächsten Legislaturperiode aus vier Fraktionen. Stärkste Kraft bildet die Plankstadter Liste mit zehn Sitzen, gefolgt von der CDU mit sieben sowie der Grünen Liste Plankstadt mit drei und der SPD mit zwei Sitzen. © Schwerdt

Plankstadt. Die Plankstadter Liste (Plali) ist in Feierlaune: Mit 45,15 Prozent ist die Wählergemeinschaft eindeutiger Gewinner der Kommunalwahl in Plankstadt – gefolgt von CDU (30,23), Grüner Liste Plankstadt (16,14) und der SPD (8,48). „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Gerhard Waldecker von der Plali, der 4840 Stimmen von den Bürger bekam und somit Stimmkönig der Wahl ist. Das Ergebnis stimme mit der Wahlprognose der Fraktion überein und sei das Resultat aus „verantwortungsbewusster und nachvollziehbarer Arbeit im Gremium“. Außerdem seien viele Mitglieder fest in der Gemeinschaft in Plankstadt verwurzelt und zum Beispiel in Vereinen oder im Ehrenamt tätig, so Waldecker.

Kommentar Dem Trend nicht gefolgt

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Ein Grund für den Erfolg sieht der langjährige Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister auch darin, dass die SPD mit einer kurzen Liste von acht Personen zur Kommunalwahl angetreten ist. Der Ortsverein hat nun 5,6 Prozentpunkte an Zustimmung verloren und kann lediglich 8,48 Prozent der Stimmen verbuchen. Freud und Leid liegen dabei für Tom Schneider, der mit 1842 Stimmen für die SPD in das Gremium einzieht, nah beieinander. „Persönlich freut es mich sehr, allerdings tut das Ergebnis insgesamt weh“, sagt der 35-Jährige, der zum ersten Mal Gemeinderat sein wird.

Der neu gewählte Gemeinderat

Untenstehend finden sich die künftigen Gemeinderatsmitglieder, geordnet in der Reihenfolge der Stimmen, die ihre Listen erhalten haben. Dabei stehen jeweils zwei Nachrücker.

Plankstadter Liste (Plali): Gerhard Waldecker (4840 Stimmen), Rolf Hallwachs (4720), Andreas Hallwachs (3649), Fredi Engelhardt (3253), Kerstin Engelhardt (2710), Dr. Stephan Verclas (2689) Ulrike Breitenbücher (2687), Annabel Wettstein (2593), Sami Mansouri (2507), Linda Hoti (2020). Nachrücker: Sandra Worrow (1930), Thorsten Vörg (1774).

CDU: Jutta Schuster (3491), Andreas Wolf (3443), Dr. Felix Geisler (2465), Dr. Udo Heinrich Weis (2129), Isabel Heider (1881), Simone Mack (1756), Tim Berger (1696). Nachrücker: Anne Brucker (1577), Pascal Martin Kurt Preuß (1538).

Grüne Liste Plankstadt (GLP): Viviane Reize (2070), Thomas Burger (1689), Felix Felbel (1335). Nachrücker: Knut Doll (973), Jens Töllner (838).

SPD: Tom Schneider (1842), Dr. Dr. Ulrich Mende (1785). Nachrücker: Anja Kegler (1081), Angelika Elsner (1058). sax

Von den bislang drei Sitzen verliert die SPD einen, sodass Tom Schneider und Dr. Dr. Ulrich Mende zu zweit Sitzungen bestreiten werden. All das sei dem Ortsverein bewusst gewesen, so Schneider. Man habe mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen, was sich aber durch ein neues und junges Gesicht im Gremium in der Zukunft ändern soll.

Keine großen Verluste der Fraktionen in Plankstadt 

Ähnlich sieht die Stimmung bei den Grünen aus: „Die Gefühle sind gemischt“, sagt Thomas Burger, Fraktionssprecher der Grünen Liste Plankstadt und erneut in den Gemeinderat gewählt. Die Fraktion habe sich gewünscht, mit vier Sitzen wie nach der Wahl 2019 in die neue Legislaturperiode zu starten, jetzt sind es nur drei geworden. „Jetzt verteilt sich die Arbeit nur noch auf drei Schultern.“ Trotzdem freuen sich die Grünen über die zahlreichen Stimmen aus der Bevölkerung. „Im Vergleich zur vergangenen Wahl liegen wir mit dem Ergebnis über dem Durchschnitt der Grünen. Allerdings hat auch uns der bundesweite Trend einige Stimmen gekostet.“ In Plankstadt sei der Stimmverlust bei der Fraktion nicht so bemerkbar wie in anderen Kommunen. Es sei schön zu sehen, dass die bisherige Arbeit der Gemeinderäte, die in Plankstadt fest verwurzelt seien, gewürdigt werde. Dies wollen die Grünen auch in den nächsten Jahren fortführen.

Protestwähler aus Plankstadt auf Kreisebene

Grundsätzlich zufrieden mit dem Wahlergebnis ist die Plankstadter CDU. „Wir behalten die sieben Sitze“, sagt Fraktionssprecherin Jutta Schuster. Nichtsdestotrotz hätte man sich mehr von der Wahl versprochen. „Wir haben ein sehr gutes Angebot und eine Liste mit jungen Kandidaten, zwei davon, die den Jugendbeirat in Plankstadt mitaufgebaut haben“, betont sie und bedauert es, dass die beiden ihre Arbeit für die Jugend nicht im größeren Gremium weiterführen können.

Zu Bedenken gibt der langjährigen Gemeinde- und Kreisrätin aber auch der Rechtsruck auf überregionaler Ebene, wie die Ergebnisse der Europawahl oder auf Kreisebene im Rhein-Neckar-Kreis zeigen – laut der Gemeinderätin unter anderem sogenannte Protestwähler, die sich von den festen Parteigrößen abwenden.

In Plankstadt habe es wiederum eine hohe Wahlbeteiligung gegeben, was bedeute, dass „sich viele Bürger ihrer Pflicht bewusst sind und wählen gehen“. Warum aber viele Wähler zur Plankstadter Liste abgewandert sind, kann sich Jutta Schuster auch nicht erklären. Ein Grund könne sein, dass sich die Wählervereinigung losgelöst von einem festen Namen „für Plankstadt“ einsetze: „Aber das machen die anderen Parteien auch.“

Redaktion Linda Saxena ist Print- und Online-Redakteurin in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung und zuständig für Plankstadt und Eppelheim.

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