Vereinsleben

IG Vereine Plankstadt: Ihnen fehlt es an Manpower

Christian Beck aus Ketsch referiert bei der Sitzung der IG Vereine über Modernisierung und Mitgliedermotivation.

Von 
Catharina Zelt
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Plankstadt. Sommertagsumzug, Ortsmittefest, Kerwe – es stehen einige Veranstaltungen in Plankstadt an. Die Vereine füllen diese Events mit Leben, machen aber auch deutlich, dass es ihnen immer mehr an ehrenamtlichen Helfern fehlt. Wie man neue Mitglieder motivieren und einen Verein modernisieren kann, stellte Christian Beck aus Ketsch nach der Begrüßung durch Wolfgang Eichhorn in der ersten Quartalssitzung der Interessengemeinschaft Plankstadter Vereine (IG Vereine) vor. Der Personalcoach, Fitnesstrainer und Lehrer an der Neurottschule in Ketsch hat vor Kurzem den Kindersport- und Tanzverein gegründet, der schnell großen Zulauf bekommen hat.

Mitglieder, moderne Angebote, Übungsleiter, gemeinsame Aktivitäten und ehrenamtliche Mitarbeiter seien die Säulen eines Vereins, meinte Beck. Leider kämpften viele Gruppen mit fehlendem Engagement, Nachwuchsproblemen, der Auflösung des Vorstands, fehlenden Teilnehmern, den Folgen von Corona oder Kostenexplosionen. Die Resultate davon seien Absagen von Veranstaltungen oder gar Auflösungen wie beim Liederkranz.

„Mitglieder erwarten heutzutage eine Leistung vom Verein – früher war das nicht so“, sagte Christian Beck und erntete viel Zustimmung. Der wichtigste Punkt bei einer Veranstaltung seien ehrenamtliche Helfer – und die gelte es zu motivieren. Fehlende Energie, Streit zwischen Abteilungen, frustrierte Übungsleiter und Helfer, negative Stimmung gegenüber den Mitgliedern – all das könnten Gründe dafür sein, dass ein Verein in Schieflage gerät. Es folge ein Teufelskreis.

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Was also können Vereine ändern? „Auf jeden Fall neuen Ideen gegenüber offen sein“, riet Beck. Ein gutes Beispiel lieferte Carmen Knauer vom Landfrauenverein. Ihr Team habe mehrere Workshops zur Herstellung von Babynahrung auf die Beine gestellt – und das Angebot ist derzeit bereits für drei Monate ausgebucht.

Christian Beck wies auch auf den Internetauftritt hin. Die Homepage sollte modern und aktuell gestaltet, gleichzeitig organisiert und übersichtlich aufgebaut sein. Es gebe auch die Möglichkeit, Mitglieder digital zu vernetzen und den Zugang für Interessierte über das Internet zu vereinfachen. Vereine sollten zudem untereinander kein Konkurrenzdenken hegen und „coole Veranstaltungen auf die Beine stellen“. Klar wurde durch Anmerkungen der Vereinsvertreter, dass nicht jeder Punkt für jeden einfach umsetzbar ist. Vielen fehle es vor allem an einem: Manpower. Und teilweise spiele auch Geld eine tragende Rolle.

Um aus dem Teufelskreis herauszukommen, könne es helfen, den Ist-Zustand abzubilden, schlug Beck vor. Welche Kompetenzen haben wir? Welche externe Hilfe können wir nutzen? Welche Ideen möchten und können wir umsetzen? Dann brauche es eine Zeitplanung und schließlich die Realisierung. „Wir brauchen ein neues Wir-Gefühl, damit wir neue Mitglieder und Helfer gewinnen können“, fasste der Ketscher zusammen.

Bürgermeister Nils Drescher wies auf die Grundsteinlegung der neuen Kultur- und Sporthallen hin. Hier freue er sich über Relikte der Vereine, die in den Grundstein kommen könnten. Und wer Räume zur Lagerung suche: Die Kommune habe fünf Räume gegen einen kleinen Obolus zu vermieten. Sabine Zeuner von der Verwaltung kam auf das Ortsmittefest zu sprechen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren – samstags soll es einen Kinderflohmarkt geben, sonntags kommt das Waldmobil. Für das Sommerferienprogramm rührte Martina Ahnepol von der Verwaltung die Werbetrommel. Sie hoffe, dass sich zahlreiche Vereine mit Angeboten anmelden.

Der IG-Vorsitzende Wolfgang Eichhorn wies auf den Sommertagszug am Sonntag, 19. März, hin. Knapp 700 Kinder seien gemeldet. Schade fand er, dass nur vier Ortsvereine mitliefen. Wenig Rückmeldung kam auch zur Bewirtung bei der Kerwe. Da sich nur der Förderverein Handball gemeldet habe, werde er an allen vier Tagen die Bewirtung übernehmen. Eichhorn pries auch die Idee an, die Kerweborscht wieder aufleben zu lassen. Und er fragte, ob die Gemeinde womöglich künftig einen Bonus zahlen könnte, wenn Vereine sich bei Veranstaltungen engagieren, um so einen Anreiz zu schaffen.

Freie Autorin Frei Mitarbeiterin Print und Online

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