Rummel (mit Fotostrecke)

Kerwe in Plankstadt: Tradition wird wieder aufgenommen

Schon mehr als 47 Jahre hat die "Plänschter" Kerwe mit ihrer Schlumbel auf dem Buckel. Mit Taufe, Fassbieranstich und Fahrgeschäften kehrt der Rummel jetzt auf den Festplatz zurück.

Von 
Laura Kaltschmidt
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Plankstadt. „Die ,Plänschter’ Kerwe mit ihrer Kerweschlumbel hat schon mehr als 47 Jahre auf dem Buckel.“ Mit diesen Worten blickte Peter Rossrucker, Vorsitzender des Plankstadter Carneval-Clubs (PCC) Blau-Weiss, am Samstag auf die Geschichte der Kerwe zurück. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen von Traditionen: Nach pandemiebedingter Pause konnte endlich wieder die Kerwe eröffnet werden.

Dabei fehlte es an nichts: Fassbieranstich, Taufe der Kerweschlumbel und Fahrgeschäfte für Jung und Alt. Nach einer kurzen Ansprache von Rossrucker begrüßte auch Bürgermeister Nils Drescher die Anwesenden. „Nach unserem großen Jubiläum ist die Kerwe das nächste Fest seit der Pause“, so Drescher. Es sei wichtig, solche Traditionen aufrechtzuerhalten, weshalb er vor allem den Verantwortlichen dankbar sei, die den Festplatz fast jährlich in einen Rummelplatz verwandeln, auf dem Spaß und Vergnügen im Vordergrund stehen. Außerdem gäbe es auf dem Festplatz eine ganz neue Toilettenanlage, welche sich an diesem Wochenende hoffentlich lohne. „Bier ist ja wie Medizin“, sagt Drescher lachend und übergibt damit an Jens Kietzmann als Vertreter von Weldebräu.

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Zuvor fand auch Wolfgang Eichhorn als Vertreter der IG Vereine ein paar Worte zur feierlichen Eröffnung: „Vor 50 Jahren schon wurde von Gaststätte zu Gaststätte gegangen, wo es immer eine Kerweschlumbel gab.“ Das sei der Beginn von dem gewesen, was wir heute als Kerwe kennen. Bis vor fünf Jahren habe dann das Gemeindezentrum als Dreh- und Angelpunkt des Brauches gedient, bis man dann zum Festplatz wechselte, wo man hoffe, den Schaustellern gerecht werden zu können. Eichhorn äußerte, schwelgend in Erinnerung, den Wunsch, dass der Zug von Lokal zu Lokal wieder in Erscheinung treten werde und stimmte letztendlich noch zu „Dem Adler wird sei Gäns“ an.

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Narrina die 10. von Planka

Kietzmann sorgte daraufhin gemeinsam mit dem Stellvertretenden Bürgermeister Gerhard Waldecker für einen problemlosen Fassbieranstich, der allen Anwesenden ein Bier möglich machte. Aber auch für Sektliebhaber und Kinder war etwas dabei - nur eben nicht direkt vom Fass. Nun kam Rossrucker zum letzten Punkt des Programms: die Taufe der Kerweschlumbel. „Ich taufe dich auf den Namen Narrina die 10. von Planka“, gab er feierlich bekannt und besiegelte die Taufe durch das Anstoßen mit Bürgermeister Drescher. Die Kerweschlumbel wird am Dienstagabend, als symbolischer Abschluss des Festes, um 18 Uhr traditionell in der Gänsweid verbrannt. Dazu sind alle eingeladen.

Nach der erfolgreichen Eröffnung ging es für Groß und Klein los: Autoscooter, Kinderkarussell in zweifacher Art, Schießen und vieles mehr ist an diesen Tagen auf dem Festplatz möglich. Auch für den Gaumen ist mit Langosch, Crêpe und Süßigkeiten-Stand sicher etwas dabei.

Obwohl die Tradition endlich wieder ihre Türen öffnete, kam die Kerwe eher zögerlich ins Rollen. Rossrucker berichtete: „Es ist nicht auffällig weniger als vor der Pandemie. Aber natürlich spielen das Wetter und die parallel stattfindenden Veranstaltungen auch eine Rolle.“ So oder so sei es ein Erfolg, dass man zu solchen Bräuchen wieder zurückkehren könne und dürfe.

Das findet auch Anthony Bunk. Als Vertreter seines Vaters Stefan Bunk galt ihm der Dank für das Kümmern um Schausteller und Aufbau der Kerwe. „Wir sind selbst mit einer Karussell hier“, erklärte Bunk. Momentan könne man sich als Schausteller in der Region nicht beschweren. „Der Betrieb ist jetzt zur Kerwezeit wieder losgegangen wie zuvor.“ Es scheint als haben die Menschen selbst nach zwei Jahren nicht verlernt, ausgelassen Kerwe zu feiern.

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