Schaufelder

Tradition der Landwirtschaft – Schaufelder in Plankstadt sind Geschichte

Das große Transparent ist abgebaut, die Hinweisschilder sind entfernt worden. Die Schaufelder wurden wieder gemulcht und dienen nun dem Boden als Düngung für kommende Pflanzungen. Am Donnerstagabend kamen noch einmal alle Beteiligten im Rathaus zusammen.

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Volker Widdrat
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Im April dieses Jahres strahlten die Schaufelder noch in voller Pracht – jetzt ist das Projekt vorbei. © Kobelke

Plankstadt. Viele Radfahrer hielten an, um die großformatigen Tafeln zu lesen. Unzählige Spaziergänger machten eine Pause, um sehen zu können, was auf den Feldern vor ihnen wächst und gedeiht. Auch einige Schulklassen und Kindergärten schauten vorbei, um sich die Arbeit der Bauern erklären zu lassen. Und junge Familien kamen mit ihren Kindern, um jede Menge Wissenswertes über unsere Feldfrüchte in Erfahrung zu bringen. Jetzt ist es leider vorbei.

Die Schaufelder auf dem Allmendgelände im Gewann Jungholz neben dem Baum- und Strauchlehrpfad und zwischen den Kleintierzüchtern und den Aussiedlerhöfen Jungholz am Hüttenweg sind schon wieder Geschichte. Das große Transparent ist abgebaut, die Hinweisschilder sind entfernt worden. Die Schaufelder wurden wieder gemulcht und dienen nun dem Boden als Düngung für kommende Pflanzungen. Am Donnerstagabend kamen noch einmal alle Beteiligten im Rathaus zusammen, um in einer gemütlichen Runde bei Zwiebelkuchen und neuem Wein auf das erfolgreiche Projekt „Von der Aussaat bis zur Ernte“ zur 1250-Jahr-Feier von Plankstadt zurückzublicken. Bürgermeister Nils Drescher dankte Gemeindearchivar Ulrich Kobelke, der das Projekt, welches an die lange landwirtschaftliche Tradition der Gemeinde aufmerksam machen sollte, ins Leben gerufen hatte.

Sie sind sich einig, dass das Landwirtschaftsprojekt sehenswert und lehrreich war: Bürgermeister Nils Drescher (v. l.), Klimaschutzmanagerin Ulrike Krause, Rolf Hallwachs, Gerhard Waldecker, Gemeindearchivar Ulrich Kobelke, Jürgen Emmert, Harald Treiber und Bauamtsleiter Andreas Ernst. © Widdrat

Ein besonderer Dank ging auch an die Landwirte Rolf Hallwachs, Hans-Peter Helmling, Jürgen Emmert, Achim Flad und Harald Treiber sowie an Bauamtsleiter Andreas Ernst, Bauhofchef Uwe Heiß und Mitarbeiter Bernhard Müller für die Unterstützung und die Arbeit über zwei Jahre hinweg. „Die Schaufelder haben vielen Menschen Spaß gemacht“, meinte Schirmherr Drescher. Gemeindearchivar Kobelke ließ die ganze Aktion noch einmal Revue passieren. Dazu gab es Bilder von den schönen Momenten auf dem bepflanzten Allmendgelände im Jungholz.

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Das Projekt war eigentlich auf das Jubiläumsjahr 2021 angelegt gewesen, doch die Corona-Pandemie hatte dafür gesorgt, dass es verlängert wurde. Im ersten Jahr war das Feld von Hans-Peter Helmling zur Verfügung gestellt worden, im zweiten Jahr von Pächter Harald Treiber. Die Gemeinde spendierte eine neue Schutzhütte, die im Dezember 2020 eingeweiht wurde.

Der großartige Unterstand wurde gerne als idealer Pausenort angenommen. Die Kleinen vom Kindergarten St. Nikolaus ließen sich stolz in der schmucken Holzhütte fotografieren. Mutwillige Verunreinigungen und Beschädigungen durch unliebsame Zeitgenossen blieben aber auch nicht aus. Das war so manches Mal frustrierend für die Verantwortlichen, die aber unermüdlich weitermachten.

Die Getreidearten wuchsen prima an. Gemeinderat Gerhard Waldecker hatte den Kontakt zu den Schulen und Kindergärten hergestellt. Die jüngsten Einwohner konnten so vor Ort entdecken, wo unsere Lebensmittel herkommen. Der Bauhof sorgte vor allem immer wieder für die Sauberkeit rund um die Schaufelder und die Hütte. Landwirt Rolf Hallwachs erklärte den Kindern die Besonderheiten der Zuckerrüben.

Die großen Bulldogs waren auch stets interessant und wenn man dann noch draufklettern durfte, war das gleich noch einmal viel besser. Ebenso wie die Kartoffelernte, bei der der Nachwuchs mithelfen durfte. Beim Ferienprogramm der Gemeinde sammelte Walter Etzler von der Lokalen Agenda mit den Kindern Kartoffeln ein, die sie auch mit nach Hause nehmen durften. Das war allemal ein lehrreicher Vormittag.

Unverzichtbare Arbeit

Das Projekt sei von allen Besuchern gut angenommen worden, der Aufwand habe sich gelohnt, vor allem im Hinblick auf die unverzichtbare Arbeit der Bauern und das Wissen um die Herkunft unserer Nahrung, betonte Kobelke den historischen Aspekt als wichtigen Beitrag zur 1250-Jahr-Feier der Gemeinde. Die lange Tradition der Landwirtschaft in Plankstadt sei auf diese Weise „gut dokumentiert und ins allgemeine Gedächtnis besonders der jüngeren Generationen zurückgerufen worden“. Landwirt Rolf Hallwachs sprach auch für seine Kollegen: „Es war viel Arbeit, aber wir haben es sehr gerne gemacht. Vor allem hat es uns gefreut, wenn die Leute interessiert nachgefragt haben.“

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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