Plankstadt. Der Vogelpark ist erneut Opfer eines Verbrechens geworden: Nachdem das Areal des Kanarien-, Exoten- und Vogelschutzverein 1961 bereits im Juni durch Vandalismus verwüstet wurde, haben bislang unbekannte Täter den Vereinstresor aus den Räumen in der Jahnstraße entwendet.
„Die aktiven Mitglieder des Vereins mussten feststellen, dass der Vereinstresor aus dem Schrank im Büro entwendet wurde. Enthalten waren hierin sowohl alle Ersatzschlüssel für das Vereinsgelände als auch die Kasse unserer Jungvögel“, teilt die stellvertretende Vorsitzende Katharina Haag mit.
Vor allem für die engagierten Jungvögel – Kinder und Jugendliche, die im Verein aktiv sind – ist dieses Verbrechen verheerend. „Der Diebstahl der Jugendkasse ist für unsere Jungvögel ein herber Verlust, da sie sich das Geld mit ihren Einsätzen in unserem Park wirklich redlich verdient haben und damit eigentlich der nächste gemeinsame Ausflug geplant werden sollte“, so Haag traurig.
Wie die Täter vorgegangen sind, stellt sich indes als Rätsel heraus: „Einbruchspuren waren erstaunlicherweise keine sichtbar, lediglich Spuren der gewaltsamen Entfernung des Tresors aus dem Schrank, der wohl mitsamt der Verankerung herausgerissen wurde. Wie dies möglich war, ist nach wie vor nicht nachvollziehbar“, lässt Haag wissen.
Plankstadter Vogelpark muss sämtliche Schlösser austauschen
Der entstandene Schaden lässt sich zudem weitreichend beziffern, denn nicht nur der Verlust des Tresors selbst, sondern auch die entstehenden Kosten für Reparaturen sowie der aufgrund des Diebstahls der Ersatzschlüssel notwendigen Austausch sämtlicher Schlüssel im Vogelpark fallen erheblich ins Gewicht.
„Hinzu kommt, dass wir aufgrund des Verlustes sämtlicher Ersatzschlüssel alle Schlösser im Park – Volieren, Gehege, Büro, Küche – austauschen mussten, was einen enormen finanziellen und zeitlichen Aufwand für den Verein mit sich gebracht hat. Die durch den Diebstahl verursachten Kosten belaufen sich auf annähernd 3.000 Euro“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende.
Der Einbruch wurde direkt dem Polizeirevier Schwetzingen gemeldet, welches die Ermittlungen aufgenommen hat. Revierleiterin Sandra Goldschmidt erklärt auf Nachfrage die Ermittlungslage: „Die Besonderheit an diesem Fall war, dass die eingesetzte Streifenwagenbesatzung vor Ort keine Spuren sichern konnte. Zum Tatzeitraum standen wohl die Türen zu dem Raum, in dem sich auch der Tresor befand, immer mal wieder offen, sodass nahezu jede und jeder Zugang zu den Räumlichkeiten hatte. Der Tresor selbst war schon sehr alt und befand sich in einem nicht abgeschlossenen Schrank.“
Schwetzinger Revierleiterin: Spurensicherung bislang erfolglos
Zudem sei der Tresor nur durch Holzschrauben im Schrank gesichert gewesen, was den Tätern das Herausreißen aus der Verankerung erleichtert haben dürfte. „Da der Tresor im Gesamten gestohlen und seither leider auch nicht aufgetaucht ist, konnten die Beamten auch an diesem bis jetzt keine Spuren sichern“, so die Revierleiterin weiter.
Erschwerend komme hinzu, dass aufgrund des großen berechtigen Personenkreises, der Zugang zu den Räumlichkeiten hatte, keine zielgerichteten Befragungen durchgeführt werden konnte. „Auch, weil wir bis dato keine Zeugenhinweise aufnehmen konnten“, lässt Goldschmidt wissen.
Die Revierleiterin gibt zudem Einblicke, in das generelle Vorgehen der Polizei bei solchen Fällen: „Normalerweise existiert bei solchen Einbruchsdelikten eine entsprechende Spurenlage, die wir oder unsere spezialisierten Kolleginnen und Kollegen der Kriminalpolizei ohne zeitlichen Verzug sichern und auswerten lassen. Mögliche Zeugen werden natürlich auch vernommen sowie den Personenkreis der infrage kommenden Personen eruiert und eingegrenzt.“
Einbruch in Plankstadter Vogelpark: Warten auf neue Hinweise
Dies war in diesem Fall aufgrund der beschriebenen Umstände nicht möglich. „Die Sachbearbeiterin des Falles wird den Fall mit unbekannten Täter der Staatsanwaltschaft Mannheim vorlegen. Sollten sich jedoch im Nachhinein doch noch Hinweise ergeben oder ähnliche Fälle vorkommen, sind alle Daten in unseren polizeilichen Systemen gespeichert und wir können erneut an dem Fall arbeiten“, verspricht Goldschmidt.
Währenddessen lassen sich die Mitglieder des Kanarien-, Exoten- und Vogelschutzverein 1961 von den immer wieder vorkommenden Delikten nicht unterkriegen. So wird am ersten Adventswochenende vom 29. bis 30. November wieder der kleine Weihnachtsmarkt im Park stattfinden.
„Mit den Einnahmen hoffen wir, die Schadenssumme ein kleines bisschen reduzieren zu können und auch die Jungvögel werden hier versuchen, ihre Kasse wieder aufzufüllen. Für Sonntag hätten wir aktuell auch noch zwei bis drei Standplätze zu vergeben“, so Katharina Haag abschließend mit Blick nach vorne.
Wer Interesse an einem der Standplätze hat, kann sich beim Verein unter 06202/92 50 89 oder per E-Mail an info@vogelpark-plankstadt.de melden.
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