Plankstadt. Es summt, brummt und fliegt ganz herrlich am südwestlichen Rand des Areals der Welde Braumanufaktur in Plankstadt. Fünf gut bevölkerte Bienenbeuten stehen am Rand des Brauereigeländes. Bereits seit dem Frühjahr sammeln die Bienen fleißig Pollen und Nektar in der feld-, wiesen- und gartenreichen Umgebung. Der Caterer und Imker Torsten Heider „toffs“ aus Mannheim-Friedrichsfeld betreut die Völker und wird dabei tatkräftig vom bienenbegeisterten Welde-Chef Max Spielmann unterstützt, teilt das Unternehmen mit.
„Mit unseren Welde-Bierbienchen wollen wir dazu beitragen, die Biodiversität an unserem Standort in Plankstadt beizubehalten und zu fördern. Rund um unsere Brauerei gibt es noch viele Felder, Wiesen und auch Gärten,“ erläutert Bienen-Fan Spielmann. Er habe schon oft Wildbienen in direkter Nähe der Brauerei und auch bei Touren im Wald beobachtet und sei schon seit Jahren fasziniert von ihrem Tun.
Echter Glücksfall
Bienen seien einfach tolle Tierchen und sie leisteten mit der Bestäubung der Pflanzen Wunderbares. In den Beuten bei Welde tummelten sich Bienen aus der Region, die Völker seien aus verschiedenen regionalen Arten entstanden. Es sei ein echter Glücksfall, dass der Imker Torsten Heider angeboten habe, in Plankstadt einen weiteren Platz für seine Völker einzurichten. Da habe er bei ihm weit offene Türen eingerannt, so Spielmann weiter.
Eigentlich ist Torsten Heider mit Leib und Seele Caterer. Er sorgt für gutes und frisches Essen, ob zum Geburtstag oder Firmenevent – aber auch, um Helfer, die gerade aus dem Überschwemmungsgebiet zurückkehrten, mit einem leckeren Essen zu empfangen. Aufgewachsen ist er mit den „ehrlichen Gerichten“ aus frischen und gesunden Zutaten aus der Küche seiner Großmutter und seines Vaters, der selbst Koch ist. Heider ist außerdem überzeugter Pfadfinder von Kindesbeinen an – auch, weil ihn die dort gelernten Werte wie Nachhaltigkeit, Fairness und das Thema Bio bis heute begleiten und ihm wichtig sind.
In seiner Küche wie auch privat nutzt er deshalb soweit es nur geht regionale, saisonale und fair gehandelte Produkte. Das beginnt beim Öko-Strom aus der Region und geht über fair gehandelten Kaffee bis hin zu selbstgemachten Bio-Nudeln und selbstgeimkertem Honig.
Torsten Heider ist außerdem studierter Biotechnologe und Sozialarbeiter, beim Catering vereine er nun seine beiden Studiengänge: „Ich begleite mit Freude Menschen in wichtigen Momenten ihres privaten oder beruflichen Lebens. Und ich unterstütze Firmen mit meiner nachhaltigen Verpflegung bei Fortbildungen, Kongressen oder Events.“ Mit seiner eigenen Nudelmanufaktur habe er aus dem alten Schlachthaus in Mannheim-Friedrichsfeld einen Ort für gelebte Ökologie machen können, erklärt Torsten Heider nicht ohne Stolz.
Honig ist für ihn ein echtes Lebenselixier, das nicht nur sehr gut schmeckt, sondern auch noch ganz schön gesund ist. Bienen und Honig interessieren den jungen Mann schon lange, seit 2015 hat er eigene Völker und betreibt die Imkerei mit viel Leidenschaft.
„Für mich gibt es drei besondere Momente in der Imkerei: Wenn sich im Februar oder März die ersten Blüten an der Weide öffnen und die Bienenvölker mit aller Kraft in den Frühling starten. Wenn ich neue Völker bilde und sich die Bienen eine Königin nachziehen. Und wenn ich Ende Mai den ersten Honig des Jahres ernten kann“, erklärt Imker Torsten Heider.
„Man muss sich das mal vorstellen: Da ist die neue Königin und plötzlich legt sie jeden Tag 1000 bis 2000 Eier und ihr Volk entwickelt sich, explodiert fast“, erklärt der bienenbegeisterte Imker ganz enthusiastisch. Bei der Ernte gerate er aus diesem Grund regelmäßig ins Schwärmen: „Durch die schneeweiß verdeckelten Honigwaben schimmert der gelbgoldene Frühlingshonig. Beim Schleudern ist die Luft dann gesättigt vom süßen Honigduft.“
Geschmack variiert deutlich
Toll seien auch die verschiedenen Geschmacksrichtungen, die je nach Standort und Jahreszeit variierten. Während der Frühlingshonig süß und fruchtig sei, sei der Sommerhonig in unserer Region vor allem vom würzigen Geschmack der Lindenblüten geprägt, so Imker Heider weiter.
Auch wenn die Honigernte in diesem Jahr aufgrund des eher kühlen und oft nassen Frühjahrs und Sommers wohl um einiges geringer als sonst ausfallen werde, freuen er und Welde-Chef Max Spielmann sich sehr auf den ersten „Welde-Bierbienchen-Honig“. „Wir werden den Honig von unseren Bierbienchen wohl vor allem verschenken“, berichtet Spielmann – je nachdem, wie viel Honig es schlussendlich geben werde. zg
Info: Weitere Infos gibt es im Internet unter www.facebook.com/Toffs-Honig
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/plankstadt_artikel,-plankstadt-welde-brauerei-die-bier-bienchen-sammeln-fleissig-nektar-_arid,1840247.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/plankstadt.html