Plankstadt. Mit großer Wertschätzung und Dank wurde Welde-Braumeister Thomas Ullrich in den Ruhestand verabschiedet. Er sei ein Vorbild und Mitdenker und schaute über jeden Tellerrand hinaus, schreibt das Unternehmen Welde in einer Pressemitteilung. Die Zusammenarbeit sei stets zuverlässig und hervorragend gewesen.
„Sie waren immer eine feste Burg, auch in schwierigen Zeiten und bei allen Veränderungen,“ lobte Welde-Seniorchef Dr. Hans Spielmann den langjährigen Braumeister. Dem stimmte Welde-Chef Max Spielmann zu: „Wir haben jetzt sechs Jahre intensiv zusammengearbeitet. Sie haben jederzeit und nicht zuletzt während der Corona-Jahre bewiesen, dass Sie sich nicht scheuen, Verantwortung in schwierigen Zeiten zu übernehmen.“
Lob von allen Seiten für scheidenden Braumeister in Plankstadter Brauerei Welde
Spielmann betonte die Vorbildfunktion seines Braumeisters in der Produktion. Wie gut er das Management mit Fremdpersonal in den Sommersaisons jongliert habe, wie er jederzeit auf Anstand und Sauberkeit achtete und das entsprechend vorlebte, so das Unternehmen. „Ich habe oft genug ehrfürchtig beobachtet, wie Thomas Ullrich mit Tempo, Leidenschaft und Kraft bis zu seinem letzten Arbeitstag für unsere Welde Braumanufaktur arbeitete.“ Er sei ein „wahrhaftiger und echter Braumeister, wie es ihn heute nicht mehr oft gibt,“ wird Spielmann zitiert.
Dr. Brigitte Spielmann stimmte Ehemann und Sohn zu. „Herr Ullrich hat einen vorbildlichen Wertekanon und viele Eigenschaften, die man heute selten findet,“ erklärte die Welde-Justiziarin.
Auch Kollege und Braumeister Stephan Dück lobte Thomas Ullrich und betonte erneut die Vorbildfunktion, die der Braumeister gerade auch für die jungen Kollegen lebte. „Und dann war Thomas Ullrich 15 Jahre lang ein wunderbarer, loyaler Kollege. Und ein wunderbarer Nachbar,“ so Dück weiter.
Schließlich arbeiteten die beiden nicht nur lange zusammen, sondern lebten viele Jahre lang als Nachbarn in den beiden Braumeisterwohnungen auf dem Brauereigelände, bevor Ullrich nach Oftersheim zog. Für Stephan Dück war Ullrich auch so etwas wie ein „heimlicher Geist“, der Ordnung machte und das Licht ausschaltete, wenn es mal wieder irgendwer brennen ließ. Betriebsrat Jan Zöller betont Ullrichs konstruktive Streitkultur und seine ansonsten gute Laune und Freude an guten Witzen.
Zeit für Thomas Ullrich bei Welde wie im Flug vergangen
Braumeister Thomas Ullrich fing am 1. Januar 1992 bei Welde an. Laut dem Unternehmen kümmerte er sich neben dem klassischen Bierbrauen um die Abfüllung, Verpackung und einen reibungslosen Sudhausbetrieb. Außerdem habe er das Brauereilabor aufgebaut, für dessen Betrieb er verantwortlich war. „Als ich bei Welde anfing, gab es noch keinen Biergarten. So lange ist das her“, wird Thomas Ullrich zitiert.
Die Zeit sei wie im Flug vergangen und so viel Neues sei in den vergangenen drei Jahrzehnten bei Welde passiert. 1994 der große Umbau der Füllerei, der sehr viel Eigenleistung von ihm und allen Mitarbeitern der Produktion erforderte. 1997 entstand der Biergarten samt Ausschank im Sudhaus und 1999/2000 die Welde-Bierwelt. Letztere sei aus Produktionssicht am schwierigsten gewesen. „Ständig waren Wege und Türen zugebaut, man kam nirgends mehr durch oder dran.“
Der Bierbrauer schätzte die Vielseitigkeit und Flexibilität seines Arbeitsplatzes und die ständige technische Weiterentwicklung der Brauerei. Ob spannende Biersorten, neue Sudhaussteuerung oder Verpackungsvielfalt, neue Tanks, Maschinen oder Anlagen: Mit den nötigen Investitionen werde permanent an der Zukunftsfähigkeit der Braumanufaktur gearbeitet, so das Unternehmen. Die Neuerungen stellten das Team immer wieder vor Herausforderungen. Genau das halte wach und neugierig und mache viel von dem Spaß an der Arbeit aus, erklärte Ullrich.
Gemeinsame Fahrradtour
Apropos Spaß: Ullrich ist begeisterter Radsportler. So hat er beispielsweise schon viermal mit dem Fahrrad die Alpen überquert. In heimlicher Absprache mit Ullrichs Frau gab es zum Abschied eine Überraschung. Freitagsmorgens standen 22 Welde-Kollegen vor der Oftersheimer Haustür und holten „ihren“ Braumeister zu einer Fahrradtour ab. Die Freude sei riesengroß gewesen. Da sich Ullrich nach vielen Touren bestens in der Region auskennt, leitete er die große Gruppe auf schönen Nebenwegen nach Wiesloch zu den badischen Winzern. Wie geht es nun für den Braumeister im Ruhestand weiter? Mal schauen, sagte er, es gebe noch viel zu entdecken. Klar, Sport bleibe wichtig für ihn. Und er freue sich aufs Reisen, erklärte Ullrich.
Aber vor allem möchte er sich in sozialen Projekten engagieren und hat bereits einige spannende Ideen. Aus den Augen wird man sich nicht verlieren, da ist er sich sicher: „Wir sehen uns beim Haustrunk abholen!“
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