Aula der Schillerschule

Dr. Christian Schaaf referiert in Reilingen zu Genen

Prof. Dr. med. Christian Schaaf kommt zurück in seine alte Heimat nach Reilingen. Der ärztliche und geschäftsführende Direktor des Instituts für Humangenetik des Universitätsklinikums Heidelberg hält einen Vortrag zu den menschlichen Genen.

Von 
Andreas Wühler
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Christian Schaaf, Professor für Humangenetik, ist ein echter Sohn der Gemeinde und kommt nun zu einem Vortrag in die Aula der Schillerschule. © Schaaf

Reilingen. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ – wohl jeder hat diesen Satz schon einmal gehört oder selbst verwendet. Mit ihm wird auf Ähnlichkeiten zwischen Kind und Eltern, entweder in Bezug auf das Aussehen oder auf bestimmte Wesensmerkmale verwiesen. Tatsächlich erhält jeder Mensch 50 Prozent seiner genetischen Information vom Vater und 50 Prozent von seiner Mutter. Jedes Mal wird neu gemischt und jeder Mensch ist genetisch einzigartig.

Der genetische Code umfasst tausende und abertausende von Gebrauchsanleitungen, die überhaupt erst zur Entwicklung des Menschen führen und die auch all die Information enthalten, die ihn am Leben hält. Ein „perfektes Genom“ hat niemand. Jeder Mensch trägt tausende von Tippfehlern im genetischen Code und trotzdem sind die meisten (erstaunlicherweise) recht gesund – die einen mehr, die anderen weniger.

Dr. Schaafs Aufenthalt in den USA

Wohl niemand kann dermaßen profunde über dieses schwierige Thema sprechen wie Prof. Dr. med. Christian Schaaf, der ärztliche und geschäftsführende Direktor des Instituts für Humangenetik des Universitätsklinikums Heidelberg. Bei einem Vortrag am Freitag, 18. Oktober, 19 Uhr, in der Aula der Schillerschule wird er seine Zuhörer mitnehmen auf eine Reise in die Welt der Gene und aufzeigen, warum deren Informationen für die Medizin immer wichtiger werden.

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Christian Schaaf ist ein „echter Sohn“ der Gemeinde. 1978 geboren, verbrachte er seine Kindheit und Jugend in der Spargelgemeinde. Nach dem Abitur studierte er an der Universität in Heidelberg Medizin. 2005 promovierte er am Institut für Humangenetik zum Thema Tumorgenetik. Von da an nahm seine wissenschaftliche Karriere einen Weg, der ihn in die weite Welt führte.

Nächste Station für den Humangenetiker war Texas, USA, wo er am Baylor College of Medicine in Houston seine Facharztausbildung absolvierte und ab 2010 als Assistant Professor am Department of Molecular and Human Genetics tätig war. 2017 übernahm er eine Stiftungsprofessur für neuropsychiatrische Genetik am Texas Children’s Hospital. 2018 kehrte er schließlich nach Deutschland, ans Universitätsklinikum Köln, zurück und nahm zum 1. April 2019 den Ruf an das Heidelberger Institut für Humangenetik an.

Schaaf entdeckte die genetischen Ursachen mehrerer Erkrankungen, von denen zwei nach ihm benannt sind: das Schaaf-Yang Syndrom und das Bosch-Boonstra-Schaaf Optikusatrophie Syndrom. Schaaf ist Autor des Lehrbuchs „Basiswissen Humangenetik“ und wurde mit zahlreichen Preisen unter anderem von der Harvard Medical School und der American Society for Clinical Investigation ausgezeichnet.

Nach 14 Jahren schloss sich für den Mediziner der Kreis: Professor Dr. Christian Schaaf trat die Nachfolge von Professor Dr. Claus R. Bartram als Ärztlicher Direktor des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum Heidelberg an und kehrte damit an seinen Studienort zurück, nachdem er zuvor nach den Jahren in den USA die Patientenversorgung am Humangenetischen Institut des Universitätsklinikums Köln geleitet hatte. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Genetik neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen, dazu zählen beispielsweise geistige Entwicklungsstörungen und Autismus sowie erblicher Tumorerkrankungen.

Christian Schaaf aus Reilingen weiß, was den Menschen ausmacht 

Im Rahmen seines Vortrags in seiner Heimatgemeinde wird er spannende Einblicke in die Welt der Genetik bieten und zeigen, wie genetische Varianten den Menschen zu dem machen, was er ist und wie er ist. Anhand von Beispielen wird er darstellen, wie einer von sechs Milliarden Buchstaben im „Buch des Lebens“ das Gedächtnis einer Person verbessern kann oder wie die Veränderung an einer einzigen Position zu einer lebenslangen, schweren Krankheit führen kann.

Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychiatrische Störungen: In allen Bereichen der Medizin spielt die Genetik eine zunehmend wichtige Rolle. Welche Herausforderungen das für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft insgesamt darstellt, soll Teil des Vortrags und der sich anschließenden Diskussion sein. 

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