Freiwillige Feuerwehr

Hydranten und Pumpen kommen zum Einsatz

Im Brandfall ist es für die Rettungskräfte wichtig, schnell an Löschwasser zu kommen

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mgr
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Die Tragkraftspritze (Pumpe) und die benötigten Saugleitungen stehen auf dem Rollwagen, bereit für den Einsatz zur Wasserent-nahme aus einem Oberflächengewässer. © Feuerwehr

Reilingen. Die Ausbildung bei der Feuerwehr folgt inhaltlich einem Ausbildungsplan und den verschiedenen Dienstvorschriften, heißt es in einer Pressemitteilung der Reilinger Feuerwehr. Aktuell übt die örtliche Wehr in zwei Zügen, A und B, und beide haben sich vor der Sommerübungspause, noch einmal mit dem Thema Wasserentnahme, offenes Gewässer und Wasserförderung auf langen Wegstrecke beschäftigt.

Auf die Frage, woher die Feuerwehr ihr Wasser bekommt, gibt es verschiedene Antworten: Je nach Wagentyp besitzt das Fahrzeug einen Wassertank, aus dem Löschwasser direkt entnommen werden kann. Abhängig von der Menge reicht dies für ein paar Minuten Löschen. Die anderen Möglichkeiten sind: Versorgung mittels eines anderen Fahrzeuges, Hydranten, Brunnen oder offenes Gewässer.

Netz wird angezapft

Innerorts verfügen Städte und Gemeinden über ein dichtes Netz sogenannter Unter- oder Überflurhydranten. In der Regel befinden sich im Gebäudeumkreis von 300 Metern meist zwei Hydranten, die jeweils eine Wassermenge von mindestens 400 Liter in der Minute liefern.

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Von
Marcus Oehler
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Erstere verstecken sich unter den Abdeckungen auf der Straße und werden gerne zugeparkt. Oberflorhydranten sind von weitem sichtbar und stellen für versierte Verkehrsteilnehmende eine größere Herausforderung beim Zuparken dar. Aber auch hier gibt es nichts, was es nichts gibt.

Ein Verkehrsteilnehmer zeigt, wie es nicht geht. Er hat vor einer Hauswand geparkt, auf der ein Schild angebracht ist, das auf einen Hydranten hinweist. Das Fahrzeug steht mit dem Vorderrad direkt auf dem Hydrantendeckel. Im Einsatzfall verliert die Wehr viel Zeit, um entweder das Fahrzeug zu entfernen oder die Wasserversorgung über einen weiter entfernten Hydranten aufzubauen. Zeit, in der für Mensch oder Tier vielleicht jede Minute zählt oder ein kleiner Zimmerbrand zu einem Vollbrand wird. Die Wehr hat alles an Werkzeug dabei, was es braucht, um sich trotzdem Zugang zu den zugeparkten Hydranten zu schaffen. Da dies im Zweifel aber viel Zeit kostet, ist sie zusammen mit der Polizei nicht wirklich zimperlich, wenn es pressiert und das wird nicht günstig.

Die weiß-roten Hydrantenschilder zeigen, welche Art Hydrant in der Nähe zu finden ist, welchen Durchmesser die Leitung hat und wo er letztlich seinen Standtor hat. Für einen Fahrzeugführer sind sie ein Zeichen dafür, dass im Umkreis von ein paar Metern ein Hydrant ist und man nochmals checken sollte, ob man sein Fahrzeug nicht auf selbem abgestellt hat.

Förderstrecke wird aufgebaut

Bei Waldbränden oder bei Höfen, die außerhalb der Gemeinde liegen, ist oft kein Hydrant verfügbar, aber es befindet sich ein offenes Gewässer in der Nähe. Größere Gebäude halten teilweise Löschwasserteiche bereit. In diesen Fällen kommt die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer zum Tragen. Hier wird mittels Saugschläuchen, einem Saugkorb und einer Pumpe, das Wasser direkt entnommen und an die Pumpe des Fahrzeuges weitergeleitet. Die speziellen Saugschläuche sind notwendig, da sich die Schläuche, die zum Löschen verwendet werden, bei Unterdruck zusammenziehen und somit kein Wasser fördern.

Das Zusammenkuppeln der kurzen Saugschläuche, ihr Absichern mit einer Leine und die Inbetriebnahme der Pumpe übt die Wehr regelmäßig, damit es im Ernstfall Routine ist und schnell geht.

Die gleiche Pumpe kann auch bei einer Wasserförderung über lange Wegstrecken zum Einsatz kommen. Nach rund 800 Metern wird sie als sogenannte Verstärkerpumpe eingesetzt. Der Vorteil ist, dass dafür nicht ein komplettes Fahrzeug abgestellt werden muss.

Der Aufbau und der Betrieb einer Wasserförderung über lange Wegstrecken ist sehr aufwendig. Hier würde die Wehr im Zweifel mit den Feuerwehren der Nachbargemeinden zusammenarbeiten. Der Gerätewagen Logistik der Reilinger Wehr erlaubt das Verlegen einer solchen Strecke direkt aus dem Fahrzeug heraus und dies bis zu einer Länge von zwei Kilometern. mgr

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