Reilingen. Es sind mitreißende Töne, die aus der Fritz-Mannherz-Sporthalle schallen – afrikanische Gesänge im Rhythmus unzähliger Trommeln. Und über allem schweben die Stimmen der begeisterten Grundschüler, die an der „Trommelreise nach Afrika“ sichtlich ihren Spaß haben.
Theaterpädagoge Markus Hoffmeister gastierte zum wiederholten Mal an der Schillerschule, um die Kinder auf eine ebenso bewegende wie fantasievolle Reise mitzunehmen. Dabei hatte er unzähligen Djemben. Laut der Wikipedia-Definition eine „einfellige Bechertrommel aus Westafrika, deren Korpus aus einem ausgehöhlten Baumstamm besteht“. Eine abstrakte Beschreibung, die kaum erahnen lässt, welchen Sog der Klang unzähliger Djemben entfachen kann.
Weisheitslehrer erzählen
Hoffmeister ist Geschichtenerzähler, Musiker, Theaterpädagoge und Theologe und verbindet seine Projekttage, die er an Lehranstalten wie der Schillerschule anbietet, nicht nur mit Musik aus Afrika, sondern auch mit einem Streifzug durch die Geschichten und Werte des Kontinents. Dies nicht von ungefähr – sind es doch die Weisheitslehrer in Afrika, die mit ihren Erzählungen Werte wie Vertrauen in die eigene Stärke und Leben in der Gemeinschaft vermitteln. „Jeder Mensch ist wichtig“, lautet die Quintessenz des in der Halle Gehörten, die wohl weltweit Gültigkeit besitzt.
Vermittelt worden war das Gastspiel von Hoffmeister erneut durch Lehrerin Heike Seeber-Eichhorn, die den Tag organisierte, und ermöglicht wurde die Veranstaltung durch die großzügige Unterstützung des Freundeskreises der Schule. Womit für viele Schüler ein großer Wunsch in Erfüllung ging, hatten sie doch schon im vergangenen Jahr eifrig beim Projekttag mitgetrommelt.
Funke springt schnell über
Dass der Funke schnell überspringt, liegt in erster Linie an Hoffmeister. Die Grundschüler hatten am Vormittag in Gruppen mit Hoffmeister geübt und trafen sich am Nachmittag allesamt mit ihren Eltern in der Sporthalle. Mit viel Humor und Interaktion bringt er den Saal zum Beben und nicht lange, dann sind auch die Eltern eifrig beim Trommeln dabei. Mal leiser, mal lauter, mal schneller, mal langsamer branden die Trommelschläge durch die Halle und ließen die Kinder, vom eigenen Tun mitgerissen, so zu kleinen Percussionkünstlern werden.
Schon jetzt dürften sich einige der Grundschüler aufs kommende Jahr freuen, wenn es erneut „Salibonani“ heißt – Guten Morgen, wie die Grundschüler nun wissen. aw
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