Reilingen. Ende der 1980er Jahre wurde der US-amerikanische Hip-Hop mit Akteuren wie der N.W.A. oder Public Enemy immer populärer. Texte und Beats – teilweise im bewusst aggressiven Stil – nahmen bis weit in die 1990er Jahre Einfluss auf die Gesellschaft. Auch bei Kids in Reilingen und Umgebung wie Selina Pack, die 1989 geboren wurde und dank ihres Vaters schon von klein auf mit Rapmusik in Berührung kam. Seit dem Teenageralter schreibt die mittlerweile 34-Jährige selbst Songs und greift ebenso zum Mikrofon. Dass sie dabei nicht untalentiert ist, beweist sie nun in der Fernsehshow „The Voice Rap“, in der sie ab dem 14. September auf der Streaming-Plattform Joyn zu sehen sein wird.
„Caddy Pack“ – so der Künstlername der Reilingerin – ließ sich vor allem vom englischsprachigen Rap inspirieren: „Mein Vater hat immer amerikanischen Hip-Hop gehört, so entwickelte ich schon früh eine Leidenschaft für diese Musik. MC Hammer oder Run DMC beeinflussten meine Entwicklung als Rapperin definitiv.“ Im Alter von 14 Jahren begann Pack ihre eigenen Raptexte zu schreiben und ihr Talent am Mikrofon zu testen. Zunächst zeigte sie ihr Können nur in ihrem Freundeskreis, doch im Alter von 16 Jahren bot sich eine passende Gelegenheit, um ihrer Musik eine Bühne zu geben: Im Jugendzentrum Altlußheim fand ein Rapwettbewerb statt.
Dort trumpfte die Reilingerin mit US-amerikanischen Wurzeln dank ihres Talents auf und traf ihren ersten Produzenten noch vor Ort. Der ebenfalls aus Reilingen stammende Christopher Askani, der auch unter dem Künstlernamen „Tuny Chris“ bekannt ist, erkannte sofort das Talent der damals noch sehr jungen Künstlerin und lud sie in sein Tonstudio ein.
Erste Single „Coming Right To Ya“ von „Caddy Pack“ kam 2006
Von da an nahm die Karriere von „Caddy Pack“ Fahrt auf und sie begann die Zusammenarbeit mit Askani und seinem Independent Label „Burning South Records“ unter dem sie 2006 ihre erste Single „Coming Right To Ya“ veröffentlichte. Dieser Song brachte die Bekanntheit der Rapperin auch auf die nächste Stufe. Denn damit gewann sie einen Wettbewerb und durfte als Siegerin ein Feature mit den prominenten Musikern Malik Yusef und Kanye West aufnehmen.
So wurde auch das Jugendmagazin „Bravo“ auf die Rapperin aufmerksam und veröffentlichte einen Artikel über sie. Ein Interview bei einem überregional bekannten Radiosender brachte ihr zudem weiteres Rampenlicht.
Aus eben diesem sollte Pack vorerst nicht mehr treten, denn die Teilnahme an „The Voice Rap“ ist nicht ihre erste Erfahrung vor der Kamera. 2008 nahm die damals 19-Jährige an der Castingshow „Popstars“ beim Fernsehsender Prosieben teil und schaffte es in den Re-Recall. In den kommenden Jahren folgten weitere Zusammenarbeiten mit einigen Persönlichkeiten des Hip-Hop-Genres wie Sido. Zudem trat sie in diversen Konzert-Vorprogrammen von Größen wie D-Flame oder Kool Savas auf.
Kool Savas und Dardan in der Jury von "The Voice Rap"
Auf Letzteren trifft sie nun bei „The Voice Rap“ wieder. Kool Savas wird gemeinsam mit dem Stuttgarter Rapper Dardan in der Jury der Show sitzen und die „Blind Audition“, bei der die Coaches nur die Stimme der Künstler live hören und nichts vom Auftritt sehen, bewerten. Sollte „Caddy Pack“ überzeugen, wird sie in ein Team der beiden Rapper aufgenommen und weiter Teil der Show bleiben.
„Dass es dieses Spin-off zur eigentlichen Show ,The Voice of Germany‘ gibt, hat meine Mutter entdeckt und mir mitgeteilt“, erzählt die Reilingerin. Daraufhin schickte Pack ein Bewerbungsvideo an die Produzenten der Show. Diese ließen nicht lange mit einer Antwort auf sich warten und luden die Rapperin ins Fernsehstudio ein.
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Pack, die ihre Musik momentan nur nebenberuflich macht, hat auch eine genaue Vorstellung, in wessen Team sie bei Show kommen möchte: „Ich war schon immer Fan von Kool Savas, der für mich einer der größten deutschen Rapper ist. Die Erfahrung, im Vorprogramm seiner Konzerte aufzutreten, war damals sensationell.“
Englische Texte als Vorteil für "Caddy Pack"
Wer sich nun fragt, ob es ein Nachteil für „Caddy Pack“ ist, dass sie in englischer Sprache singt, obwohl die Juroren deutsche Rapper sind, für den hat die Reilingerin eine Antwort: „Könnte natürlich sein, aber ich sehe es eher so, dass ich mich dadurch vom Rest abhebe.“
Diese positive Einstellung zieht sich durch die Karriere der 34-Jährigen und sie hat einen Ratschlag für junge, ambitionierte Menschen, die im Hip-Hop-Business Fuß fassen wollen: „Bleibt einfach dran und traut euch, lasst euch von Fehlschlägen nicht unterkriegen und gebt nie auf.“
Wie „Caddy Pack“ bei „The Voice Rap“ abschneidet und ob sich ihr Wunsch, in das Team von Kool Savas zu kommen, erfüllt, wird sich bald zeigen. Denn „The Voice Rap“ läuft schon ab Donnerstag, 14. September, auf der Online-Streamingplattform Joyn.
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