Musikfreunde

Reilinger feiern Dorfbrunnenfest

Beim Dorfbrunnenfest werden 20 verschiedene Sorten Weizenbier ausgeschenkt

Von 
Volker Widdrat
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Reilingen. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause feierten die Musikfreunde Reilingen am Samstagabend ihr 18. Weizenbierfest am Dorfbrunnen wieder mit viel Publikum. Zu den beiden ausgefallenen Veranstaltungen war das Weißbier nur als Sechs-Flaschen-Tragetasche „fa dehäm“ geliefert worden. Das Live-Erlebnis rund um das obergärige Vollbier, das zumindest zur Hälfte aus Weizen oder Weizenmalz hergestellt wird, lässt sich aber durch nichts ersetzen!

Die Menschen wollten raus, sich mit Freunden und Bekannten auf dem Rathausplatz treffen und sich in geselliger Runde unterhalten, meinte Hans Büchner. Der ehemalige Vorsitzende der Musikfreunde ist Ideengeber und Initiator des Weizenbierfestes unter dem Zunftbaum mit den vielen Handwerkssymbolen. Die Musiker hatten sich vor Jahren nach den Proben immer mit einem Weizenbier erfrischt, nach und nach verschiedene Sorten probiert und schließlich ein Fest für alle Weißbierfans an einem lauen Sommerabend im August geplant.

Vom Pausenbier zum Event

Mit den Jahren kamen immer wieder andere Sorten dazu, berichtete Büchner, der gemeinsam mit Kassier Ralf Hettmannsperger bei einer „Studienreise“ wieder neue Bierspezialitäten aufgetan hat. Und Silas Weis von der Jugendabteilung, der in die Oberpfalz gezogen ist, hat am Samstag noch für eine eiserne Reserve gesorgt.

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Von
Marcus Oehler
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Die Musikfreunde wurden überrannt. Ab 17 Uhr strömten die Gäste in Scharen auf den Platz um den Dorfbrunnen. Die knapp 50 Biertischgarnituren waren bald voll besetzt. An den eng zusammengestellten Tafeln kam sofort Stimmung auf. Es gab aber auch noch Stehtische zum gemütlichen Verweilen, sogar Treppenstufen, Bänke und Mäuerchen wurden von den Fans belegt. Die jüngsten Besucher waren beim Reilinger Eventunternehmen E.M.S. bei Kinderschminken und Glitzer-Tattoos bestens aufgehoben.

Genau 20 Sorten kamen in die Weizenbiergläser mit der besonderen Form. Erstmals im Ausschank war das Krautheimer Weißbier. Das helle Hefeweizen von der Mainschleife zeichnet sich durch einen spritzigen und teilweise fruchtaromatischen Geschmack aus. Ein Genuss! Von der Störtebeker Braumanufaktur in Stralsund ging das naturbelassene, obergärige Bernstein-Weizen in Reilingen vor Anker.

Nach zwei Stunden Bierfest waren Krautheimer und Störtebeker aus und es begann der Run auf die weiteren Brauspezialitäten. Die Musikfreunde hatten alle Hände voll zu tun, um die Wünsche ihrer Gäste zu erfüllen. Vorsitzende Birgit Wetterauer meldete gut 25 Helfer für Kasse und Ausschank. Mit „Worscht un Weck“ und süßen Waffeln war das Essensangebot bewusst klein gehalten worden. Schließlich stand das Weizenbier im Mittelpunkt. Die Fünfer-Bierkarte wurde rege genutzt, gegen später wurden auch immer mehr Zehner-Bierkarten abgestrichen. Und immer mehr Sorten fielen weg.

Gegen 21 Uhr war es vorbei mit dem goldgelben, naturtrüben Weißbier des fürstlichen Brauhauses Wallerstein im Donau-Ries. Und auch das untergärige König Ludwig Dunkel war da schon längst nicht mehr zu haben. Die Besucher durften noch Weizen von Ayinger und Flötzinger aus Bayern, Farny aus dem Allgäu, Schmucker aus Hessen und Welde aus Plankstadt genießen. Beim Sonnenuntergang stapelten sich vor dem Rathaus die leeren Bierkisten. Die letzten Weißbiere von Lauterbacher, Hofmühl, Gutmann und Krieger wurden ausgeschenkt.

Kein Dorfbrunnenfest ohne Blasmusik: Der Fanfarenzug der Rennstadt Hockenheim unterhielt die Bierfreunde mit schmissigen Melodien. Spanische Rhythmen erklangen in der lauen Sommernacht. „Sweet Caroline“ sorgte für die Partystimmung, der ehemalige Wiesenhit „Geh, Alte, schau mi net so deppert an“ für Oktoberfesteuphorie.

Die Musikfreunde haben ihr Versprechen gehalten: Die aus 2019 übernommenen Bierpreise blieben stabil, auch für die antialkoholischen Getränke wurde nicht mehr verlangt. Das ist überaus familienfreundlich.

Auch die Biere „fa dahäm“ gibt es dieses Jahr wieder. Die Lieferung war am Fest allerdings nicht zu leisten. Die Ausgabe wurde deshalb auf Samstag, 27. August, verlegt.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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