Straßenfest

Reilinger Straßenfest soll wieder ein Highlight des Jahres werden

Einmal mehr will die Gemeinde Reilingen mit ihrem traditionellen Straßenfest zum perfekten Gastgeber für die Region werden und bietet ein tolles Spektakel.

Von 
Andreas Wühler
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Weinprinzessin Michelle aus der Urlaubsregion Freinsheim wird zu Besuch beim Reilinger Straßenfest sein. © Karl

Reilingen. Eine der drängendsten Fragen, die sich im Vorfeld des Reilinger Straßenfestes stellt: Was ist ein „Erotikschoppe“? Eine Frage, der mit Sicherheit die „zwei Strohhut-Frauen“ nachgehen werden, die das Nachmittagsprogramm auf der großen Bühne neben dem Riegler-Haus moderieren. Und mit Sicherheit kann auch Weinprinzessin Michelle von der Region Freinsheim Auskunft geben. Denn sie wird bei der Eröffnung des Straßenfestes am Samstag, 9. September, mit von der Partie sein und Pfälzer Flair in die Spargelgemeinde bringen. Und der „Schorle“ ist ja wohl ein pfälzisches Nationalgetränk.

Beim Reilinger Straßenfest gibt sich ein Prinzessinnen-Trio die Ehre

So oder so, bis zum Abend wird für viele Besucher feststehen, was sich hinter dem Begriff „Erotikschoppe“ verbirgt – möge das Getränk den Erwartungen gerecht werden. Bürgermeister Stefan Weisbrod dürfte einen ganz anderen Grund zur Freude haben: Erstmals in der Geschichte des Straßenfestes, die unter Einbeziehung des Dorfgemeinschaftsfestes nun 65 Jahre währt, wird er das Fest zusammen mit drei Hoheiten eröffnen: Neben der Weinprinzessin assistieren ihm Sandra I. vom magischen Traum, die Karnevalsprinzessin der Käskuche, und die amtierende Erdbeer- und Spargelprinzessin Kim I.

Und da wären noch die beiden „Strohhut-Frauen“, Claudia Geng und Sabine Petzold. Einer größeren Gemeinde sind sie von der Veranstaltungsreihe „im Stroh“ der Reilinger Landfrauen bekannt, bei der sie sich gegenseitig die Pointen zuwerfend humorvoll durchs Programm führen. Was sie nun auf der Straßenfest-Bühne umsetzen wollen.

Wobei, so viel steht auf jeden Fall fest – das Unterhaltungsprogramm wird es ihnen leicht machen. Zumindest hinsichtlich der Qualität. Mit Blick auf die Quantität hat Sabine Petzold ihre Zweifel – „die Zeit reicht kaum fürs Programm“. Womit sie gleich zweifach in der Bredouille ist. Als Vorsitzende der Kultur- und Sportgemeinschaft (KuSG) hat sie das Programm maßgeblich mitgestaltet und als eine der „Strohhut-Frauen“ es selbst in der Hand, den Zeitplan einzuhalten.

Die Gruppe „Jaycee“ – Charly Weibel (l.), Jens Penther (r.) und Fabian Müller – hat ihren Auftritt in der Graf-Zeppelin-Straße, wo sie erfahrungsgemäß vor einer großen Fangemeinde aufspielt. © Gemeinde

Wie gesagt, auf der Bühne wird es Schlag auf Schlag gehen: Nach der Eröffnung durch die Musikfreunde wird KuSG-Vorsitzende Petzold die Gäste begrüßen, bevor Bürgermeister Stefan Weisbrod das Fest eröffnet und der Schützenverein dieses mit Böllerschüssen weithin hörbar verkündet. Danach haben der Sängerbund und die Kinder der kommunalen Betreuungseinrichtungen – „Haus der kleinen Hasen“ und „Haus der kleinen Sterne“ – ihren gesanglichen Auftritt, bevor das Fest mit dem Fassbieranstich endgültig eröffnet wird.

Danach ist Zeit für die Mittagstafel und ab 14.30 Uhr geht es auf der Bühne mit dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr, dem Musikverein Harmonie und dem Hohner-Akkordeon-Orcher weiter. Den drei Formationen werden zwei Stunden eingeräumt, bevor der Karnevalverein Käskuche mit seinen Garden und dem Tanzmariechen diesen Teil des Programms abschließt.

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Ab 17 Uhr übernimmt die Musik endgültig das Kommando: Erst singt der junge Chor des MGV, dessen zwei Mitglieder Marco und Dario Klein anschließend als „Used“ auftreten und auch zusammen mit dem Chor performen. Ab 18.45 Uhr spielt die Band „Easy Blue“ und ab 21 Uhr die Band „B-Uncool“, mit der das Bühnenprogramm ausklingt. Derweil ab 20 Uhr in der Graf-Zeppelin-Straße die Gruppe „Jaycee“ – Charly Weibel, Jens Penther und Fabian Müller – für ihre große Fangemeinde aufspielt.

Am Reilinger Riegler-Haus wird wieder eine Bühne aufgestellt

Wie den Freunden des Straßenfests sicherlich schon aufgefallen ist – die Musik konzentriert sich auf die Bühne beim Riegler-Haus, im Gerätehaus bleibt es am Abend still. Für Sabine Petzold kein Manko, dank der Jugendfeuerwehr wird es den ganzen Tag vor dem Gerätehaus ein Programm geben und am Abend will sie den Bereich bestuhlen lassen, eine Ruhezone schaffen.

Ansonsten bleibt „alles beim Alten“, wie Petzold rückblickend auf 65 Jahre Dorfgemeinschaftsfest betont. Wobei sie Qualität und Anspruch im Sinn hat – „wir sind ein Fest, zu dem die Menschen noch kommen“, freut sie sich über den seit Jahren ungebrochen Zuspruch.

Uwe Schuppel, der im Rathaus die organisatorischen Fäden in der Hand hält, widerspricht ihr in einem Punkt: Es sind eher mehr Stände als sonst, deren 38 an der Zahl. Ansonsten stimmt er Petzold zu: „Es wird gerammelt voll“, ist er überzeugt.

Die Band „B-Uncool“ – Tobias Heiler (v l.), Christoph Jung und Andreas Dagenbach ist erstmals beim Straßenfest dabei. © b-uncool

Beim Blick auf das Geschen abseits der Bühne zählt Schuppel eine Reihe von Attraktionen auf: An erster Stelle nennt er den „Walking Act“ Parastu, ein Zauberer und Clown, der auf der Festmeile unterwegs ist, zaubert und Luftballontiere modelliert. Wobei er seine Zaubertricks, die mobil schlecht umzusetzen sind, am Stand des Jugendgemeinderats vorführt. Der JGR selbst wird ein Angebot für Kinder und Jugendliche vorhalten, von Glitzertattoos bis hin zu Malereien. Vorm Gerätehaus hat die Jugendfeuerwehr ihren Standort, Bobbycars und Fotowand warten auf Besucher. Mit dabei sind ferner der Bauwagen der kommunalen Kinderbetreuung und wie immer, ein großes Kinderkarussell. Weiterhin gibt es einen Eiswagen und das „Haus der kleinen Sterne“ stellt das Projekt Notinsel vor.

Bürgermeister Weisbrod freut sich über die Aktivitäten des Freundeskreises Reilingen-Jargeau, dessen Vorsitzender französische Chansons am Piano anstimmen wird, und der mit französischen Spezialitäten, vom Käse bis zum Wein, seine Gäste bewirtet. Auch die Amici Reilingen-Mezzago sind mit einem großen Angebot vertreten – obendrein freut sich Weisbrod auf eine Delegation aus der Partnergemeinde, an der Spitze sein Amtskollege Massimiliano Rivabeni.

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Angesichts der Programmübersicht ist Bürgermeister Weisbrod voll des Lobes für die KuSG, die es erstellte. „Alles handgemacht“, betont Petzold, die damit den unverwechlbaren Charakter des Festes umschreibt, mit dem sich die Dorfgemeinschaft seit nunmehr 65 Jahren jährlich feiert. Natürlich immer mit der Region, die gerne zum Feiern in die Spargelgemeinde kommt.

Angesichts der unzähligen Stände die sich rund ums Riegler- und Gerätehaus, in der Graf-Zeppelin- und Alten Friedhofsstraße finden, ist eine Aufzählung der angebotenen Speisen und Getränke müßig – es sind deren einfach zu viele. Auf jeden Fall, so Schuppel, jeder wird satt und jeder Geschmack wird bedient. Von der Curry- und Bratwurst bis hin zu Dampfnudel, Fischspezialitäten oder Kartoffelsuppe – kaum ein Gericht, dass sich auf der Festmeile nicht findet.

Und bei den Getränken wird alles angeboten, was flüssig ist und schmeckt sowie beim Stand des Weinguts Schwindt aus der Pfalz, das erstmals dabei ist, verschiedene Rebensäfte und der besagte „Erotikschoppe“.

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