Donau-Dreiradtour

88-jähriger Schwetzinger ist mit Elektro-Dreirad in der Slowakei angekommen

Der 88-jährige Abenteurer Claus Polzer fährt mit seinem elektrischen Dreirad entlang der Donau von Wien bis in die Slowakei, trotz Krebserkrankung und gebrochenem Oberschenkel. Er genießt die Landschaften, hat Schwierigkeiten bei der Hotelsuche und besucht Highlights wie das Schiff Regentag und das Stift Melk in Österreich.

Von 
Noah Eschwey
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Am 20. Mai erreichte Claus Polzer die Stift Melk. Zu diesem Zeipunkt ist er schon 900 Kilometer gefahren. © Polzer

„Seit dem Bericht in der Zeitung ist schon wieder vieles passiert, erzählt der Schwetzinger Claus Polzer. Er habe vor einigen Tagen Wien hinter sich gelassen und sei nun sogar schon in der Slowakei. Nur die Stromversorgung macht dem 88-jährigen Abenteurer, der mit seinem Dreirad die ganze Donau entlangfahren will, zu schaffen.

Trotz Krebserkrankung und gebrochenem Oberschenkel verwirklicht Claus Polzer einen seiner größten Träume. Er bestreitet nämlich aktuell den 1200 Kilometer langen Donauradweg. Zwar nicht wie geplant auf seinem E-Bike, sondern mit dem elektrischen Dreirad. Anstrengend sei es trotzdem, verrät der Senior. „Wien war wunderschön, aber sehr überlaufen. Mittlerweile habe ich die österreichische Grenze zur Slowakei überfahren“, erzählt Polzer.

Die ersten Schwierigkeiten und Erlebnisse auf dem Donauradweg

Die ständige Hotelsuche sei anstrengend, gesteht der Dreirad-Fahrer. Eigentlich sei sein Plan gewesen, eine Nacht in Bratislava zu verbringen, nun sei er aber doch weitergefahren: „Die Stadt ist wirklich toll und hochmodern. Damit hatte ich nicht gerechnet.“ Womit er allerdings auch nicht gerechnet hatte – dass sich die Hotelfindung dort als derart schwierig entpuppt.

Donauradweg

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„Die ganze Stadt ist von Touristen überzogen. Es gibt viele Hotels, aber die sind alle vollständig ausgebucht. Ich hätte nur bleiben können, hätte ich mehr als 150 Euro für eine Nacht bezahlt“, bestätigt der ehemalige Sportler. Nun sei er aus der Stadt „geflüchtet“, wie er sagt, müsse aber 20 Kilometer später ein Hotel finden: „Es geht meistens nicht einmal darum, dass ich eine Pause brauche, aber die Akkus meines Dreirads müssen eben aufgeladen werden.“

Am besten würden ihm bisher die unterschiedlichen Landschaften gefallen: „Momentan bin ich an einer Stelle, da ist die Donau zwei Kilometer breit. Es ist fantastisch schön hier.“ Auch das Wetter spiele mit, von den durchwachsenen Tagen in Deutschland spürt Polzer wenig. „Bis zum heutigen Tag hatte ich nur einen einzigen halben Regentag.“

Kulturelle Highlights entlang des Donauwegs: Hundertwassers Schiff

Apropos Regentag: Eines seiner absoluten Highlights sei der Besuch im österreichischen Tulln an der Donau gewesen. „Dort steht das Schiff Regentag. Es war das Segelboot des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser“, erzählt der Rentner. Doch nicht nur das denkmalgeschützte Boot hat es Polzer angetan, auch die vergleichsweise unbekannte Stadt gefällt ihm.

Auch das zweite Highlight seiner bisherigen Reise befindet sich in Österreich. Claus Polzer besuchte nämlich das Stift Melk, in der gleichnamigen niederösterreichischen Stadt. „Das ist wirklich ein wunderschöner Barockbau“, sagt der Reisende zu dem Unesco-Welterbe. „So, jetzt muss ich mich aber wieder mal auf die Suche nach einem Stromlieferanten machen“, beendet Claus Polzer das Telefonat mit der Zeitung. Der Senior verspricht, sich wieder zu melden.

Volontariat Noah Eschwey ist Volontär in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung.

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