AVR Kommunal

Abfallmengen im Rhein-Neckar-Kreis sinken

Katja Deschner zieht positive Bilanz beim Biomüll und bei häuslichen Abfällen

Von 
Marcus Oehler
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Kreis. Die aktuelle Abfallbilanz für das Land Baden-Württemberg zeigt landesweit deutlich gesunkene Abfallmengen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Abfallmengen sind nicht mehr spürbar. Auch im Rhein-Neckar-Kreis sind die Abfallmengen 2022 deutlich zurückgegangen.

Die häuslichen Abfälle sind im Rhein-Neckar-Kreis um 36 Kilogramm pro Kopf zurückgegangen. Der Rückgang ist höher als im landesweiten Durchschnitt (29 Kilo). „Gründe dafür sind einerseits das Ende der Corona-Pandemie und andererseits eine gedämpfte Konsumbereitschaft der privaten Haushalte aufgrund der Gaskrise und der allgemeinen Preissteigerungen im Jahr 2022“, kommentiert Katja Deschner, Vorstand der AVR Kommunal.

67 830 Tonnen Haus- und Sperrmüll, der nicht wiederverwertet werden kann, wurden 2022 im Rhein-Neckar-Kreis entsorgt. Das sind 122 Kilogramm pro Kopf, 12 Kilo weniger als im Vorjahr und gleichzeitig deutlich unterm landesweiten Durchschnitt von 134 Kilo pro Kopf. „Das ist sehr erfreulich“, sagt Katja Deschner. Im Jahr 2022 bestand für die Bürgerinnen und Bürger in 39 von 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg flächendeckend die Möglichkeit zur Nutzung einer separaten Erfassung der häuslichen Bioabfälle. „Die Bioenergietonne zur separaten Sammlung gibt es im Rhein-Neckar-Kreis bereits seit 2012“, betont Katja Deschner.

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Dass sich die AVR Kommunal bei der Biomüllsammlung weiter auf einem sehr guten Weg befindet, spiegelte sich auch im letzten Jahr im landesweiten Vergleich wider. Im Rhein-Neckar-Kreis wurden durchschnittlich 85 Kilogramm Bioabfälle pro Kopf gesammelt, was gemessen am Jahr 2021 (97 Kilo) einem Rückgang von 12 Kilogramm entspricht. Der landesweite Durchschnitt liegt bei nur 54 Kilogramm pro Kopf. Insgesamt verringerte sich die Menge an Bioabfällen im Rhein-Neckar-Kreis von 53 081 auf 47 184 Tonnen.

Witterung ist mitentscheidend

„Bei Biomüllmengen machen sich die Witterungsbedingungen deutlich bemerkbar. Der trockene Sommer des Jahres 2022 führte zu deutlich weniger Biomüll. Weiterhin ist das Ende der Corona-Pandemie ursächlich: Die Menschen halten sich wieder vermehrt im Büro auf, zu Hause wird weniger gekocht und somit fallen auch weniger Küchenabfälle an“, weiß Katja Deschner.

Aus Blumen, Eierschalen, Salatresten und anderen biologisch abbaubaren und organischen Abfällen werden Bio-Erdgas sowie gütegesicherter, zertifizierter Frischkompost erzeugt. „Mit der getrennten Sammlung über unsere Bioenergietonne leisten wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende“, meint die AVR-Chefin.

Die gesammelten Wertstoffmengen sind im letzten Jahr um 12 Kilo pro Kopf zurückgegangen. Der Trend mit deutlich sinkenden Mengen setzt sich vor allem bei Papier, Pappe und Kartonagen fort. „Wir führen die sinkenden Mengen unter anderem auf die nachlassende Nutzung von Printmedien zurück“, erläutert Katja Deschner die Mengenentwicklung. Die Bürgerinnen und Bürger des Kreises sammelten mit 172 Kilogramm allerdings immer noch 25 Kilogramm mehr als der Landesdurchschnitt, der bei 147 Kilo pro Kopf liegt. Über 60 400 Tonnen Wertstoffe wurden vergangenes Jahr über die Grüne Tonne plus erfasst und haben die Sortieranlage in Sinsheim durchlaufen.

Zahl der Fehlwürfe verringern

Dennoch sieht Katja Deschner hier noch Verbesserungsmöglichkeiten: „Die Anzahl der Fehlwürfe in der Grünen Tonne plus – durchschnittlich 30 Prozent – soll weiter reduziert werden. Die drei häufigsten Störstoffe, die zeit- und kostenintensiv und teilweise sogar von Hand aussortiert werden müssen, sind gebrauchte Windeln, Elektrogeräte und Hygieneprodukte, wie Feuchttücher, Wattestäbchen und Wattepads.“ Aus diesem Grund haben die AVR-Unternehmen bereits 2021 die Informationskampagne „Trenn‘ doch einfach“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Bevölkerung des Rhein-Neckar-Kreises mit aufmerksamkeitsstarken Maßnahmen über die richtige Mülltrennung zu informieren und über den korrekten Umgang mit der Grünen Tonne plus aufzuklären.

Insgesamt ist Katja Deschner mit der abfallwirtschaftlichen Entwicklung zufrieden: „Die heute schon erzielten Mengen an Wertstoffen, ob über die Bioenergietonne oder die Grüne Tonne plus, erfüllen uns mit Stolz auf unser modernes und komfortables Abfallwirtschaftssystem, das von den Einwohnern des Kreises hervorragend genutzt wird.“ zg

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