Im Interview

Aretha-Franklin-Tribut kommt im Januar nach Schwetzingen

Klaus Gassmann hat eine Tribute-Show für die Queen of Soul produziert, die am 8. Januar mit Darnita Rogers als Hauptsängerin im Rokokotheater gastiert.

Von 
Katja Bauroth
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Darnita Rogers (weißes Kleid) ist die Hauptsängerin bei der Aretha Franklin Show. Sie besticht mit einer fantastischen Stimme. © Privat

Aretha Franklin (1942-2018) ist die unbestrittene Queen of Soul, mehrfache Grammy Gewinnerin und erste Frau in der Rock-and-Roll-Hall-of-Fame. Ihre Musik bleibt auch nach ihrem Tod unvergessen und der in der Region bekannte musikalische Tausendsassa Klaus Gassmann hat ihr mit einer Show ein besonderes Denkmal gesetzt. „Respect – A Tribute to Aretha Franklin“ präsentiert die wichtigsten Stationen ihrer über 50-jährigen Karriere der US-Amerikanerin und gibt einen repräsentativen Querschnitt ihres musikalischen Schaffens in einer abendfüllenden und extrem unterhaltsamen Show, mit einem hochkarätigen musikalischen Anspruch.

Wir sprachen mit dem Produzenten und Macher dieser einzigartigen Show, die am Sonntag, 8. Januar, 19 Uhr, im Rokokotheater in Schwetzingen nicht nur gastiert, sondern auch für eine Live-DVD und Live-CD mitgeschnitten wird. Außerdem beantwortete Hauptsängerin Darnita Rogers unsere Fragen.

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Harald Fingerhut
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Was verbinden Sie beide mit Aretha Franklin?

Klaus Gassmann: Aretha Franklin ist für mich die Queen of Soul. Ich bin als Teenager mit ihrer Musik in den 1960er Jahren aufgewachsen und habe ihre Songs auch mit meiner damaligen Band in den amerikanischen Clubs gespielt.

Darnita Rogers: Ihre Liebe zur Gospel- und Soulmusik und ihre Art, diese zu singen.

Was macht diese Frau zu der Ikone, die sie auch über ihren Tod hinaus ist?

Gassmann: Sie verkörpert wie keine andere Sängerin vor ihr die Musik der afroamerikanischen Bevölkerung. Ihr musikalisches Spektrum umfasst neben dem klassischen Soul auch R&B, Gospel, Jazz, Pop und Dance. Ihr Number-one-Hit aus dem Jahr 1967 „Respect“ wurde zu einer Hymne der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung und der amerikanischen Frauenbewegung. Rogers: Ihr Gesang war für viele so inspirierend, dass die Menschen ihre Musik für immer und ewig lieben und hören wollen.

Wie sind Sie an die Zusammenstellung der Show gegangen?

Gassmann: Eine Tribute-Show zu Ehren von Aretha Franklin zu machen, war schon seit vielen Jahren in meinem Kopf. Nach dem Tod von Aretha am 16. August 2018 war für mich klar, dass ich diese Idee jetzt umsetze. Im September 2018 habe ich während eines Urlaubs auf Lanzarote alle jemals erschienen LPs beziehungsweise CDs von Aretha durchgehört und parallel dazu ihre Biografie gelesen. Danach stand die Show. Mir war dabei wichtig, alle Facetten von Arethas Songveröffentlichungen zu repräsentieren. Das heißt, alle genannten Stilrichtungen werden in der Show aufgeführt. Aretha war über 50 Jahre mit immer wieder neuen Songs aktiv. Mir war klar, dass ich diese Vielfalt nur mit verschiedenen Sängerinnen in der Show aufführen kann.

Haben Sie Aretha Franklin jemals selbst live erleben können?

Gassmann: Ich hatte tatsächlich die Gelegenheit, Aretha Franklin in den 1990er Jahren im „House of Blues“ (HOB) in Chigago, USA live zu erleben. Sie ist ja ab Ende der 1980er Jahre nach einem Zwischenfall bei einem Flug nicht mehr geflogen und deshalb auch nicht mehr nach Europa gekommen. Also musste ich nach Chigago, was ich damals aber gut mit einem beruflichen Aufenthalt dort verbinden konnte.

Wie war das damals?

Gassmann: Aretha kam in dem ausverkauften Haus mit Pelzmantel auf die Bühne, setzte sich ans Klavier und hat eine genau 60 Minuten dauernde Show gespielt. Dann ging sie von der Bühne, die Leute im HOB haben getobt, aber sie kam nicht mehr. Typisch Aretha in dieser Zeit. Aber es war trotzdem ein einmaliges Erlebnis. Rogers: Ich habe sie leider nie in einer Liveshow erleben können.

Frau Rogers, was haben Sie und Aretha Ihrer Meinung nach gemeinsam – und was unterscheidet Sie beide?

Rogers: Wir haben beide einen kirchlichen Hintergrund und singen in der Kirche. Wir sind beide Töchter von Predigern, denn meine Mutter war einmal Pastorin einer Kirche genau wie Arethas Vater Pastor war. Und auch ich reiste mit meiner Mutter von Stadt zu Stadt beziehungsweise von Bundesstaat zu Bundesstaat, wenn sie predigte, und ich sang, bevor sie ihre Predigt hielt. Auch ich musste einige Rückschläge in der Kirche einstecken, weil ich Soulmusik sang, wie sie es tat.

Wenn Aretha noch unter uns wäre, was würden Sie sie gern fragen?

Gassmann: Schwierige Frage, darüber habe ich noch nicht nachgedacht und ist ja nicht mehr möglich. Rogers: Ob wir ein Duett zusammen singen können.

Welchen Lieblingssong haben Sie von ihr und warum?

Gassmann: Man könnte jetzt annehmen, dass „Respect“ mein Lieblingssong ist, da die Show auch danach benannt ist. Aber es ist der Song „I never loved a man (the way I love you)“. Es war ihr erster Nummer-eins-Hit im Jahre 1967 und für mich damals ein unglaubliches Erlebnis, als ich den Song zum ersten Mal in dem amerikanischen Rundfunksender AFN gehört habe.

Rogers: „Natural Woman“, denn so wie sie die Reaktion des Publikums auf ihren Gesang liebt, erhalte auch ich Liebe und oft stehende Ovationen für meine Interpretation des Liedes. Das bringt mir so viel Freude.

Werden diese Titel in der Show in Schwetzingen ebenfalls vorkommen?

Gassmann: Ja, natürlich, beide Songs. Darüber hinaus präsentieren wir weitere 25 Songs von Aretha, die meisten waren Number-one- oder Top-Ten-Hits, aber auch einige unbekanntere Soul Perlen sind darunter.

Machen Sie uns Appetit: Warum sollte man sich die Show nicht entgehen lassen?

Gassmann: Unsere Show ist weltweit die einzige Aretha-Franklin-Tribute- Show, die regelmäßig on tour ist. Wir spielen zum Beispiel am 7. Mai nächsten Jahres in dem berühmten Olympia in Paris, auf den Tag genau 55 Jahre nach dem einzigen Konzert von Aretha Franklin in Frankreich. Danach sind wir mit der Show in ganz Frankreich unterwegs. Mit einem Promotor in England verhandle ich gerade über eine Tour in England, die Premiere wird in einem West-End-Theater in London sein. Im Oktober 2021 tingelten wir mit der Show zwei Wochen durch Dänemark und Schweden. Da gab es schon Nachfrage über eine Wiederholung in 2024. Also letzte Gelegenheit, die Show am 8. Januar hautnah in dem einmaligen Ambiente im Rokokotheater in Schwetzingen zu erleben. In 2023 gibt es kein weiteres Konzert in der Metropolregion. Fünf afroamerikanische Lead-Vocals, drei Backing-Vocals und eine zehnköpfige Band interpretieren die Songs von Aretha authentisch und doch auf eine eigene Art auf der Bühne.

Rogers: Diese Show wird das Publikum in die Zeit von Aretha Franklin zurückversetzen. Ihre Lieder waren elektrisierend und werden es sicherlich immer noch sein, als ob sie noch hier unter uns wäre. Sie werden „The Soul of Aretha Franklin“ regelrecht spüren.

Info: Ein Video-Intro gibt es unter www.respect-tribute.com/home

Hintergrund und Verlosung

„Respect – A Tribute to Aretha Franklin“ gastiert am Sonntag, 8. Januar, um 19 Uhr (Einlass 18 Uhr) im Rokokotheater in Schwetzingen. Es gibt noch Karten ab 29,15 Euro im SZ-Kundenforum, Carl-Theodor-Straße 2 in Schwetzingen, unter www.eventim.de, unter der Hotline 0180/65 700 70 (etwa 20 Cent aus den Festnetzen, etwa 60 Cent aus den Mobilfunknetzen) sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Klaus Gassmann (74) aus Heidelberg, früherer Wirtschaftsinformatiker, agiert heute als Produzent und Musiker und hat die Tribute-Show umgesetzt. Für ihn ist das kommende Konzert mit der „Respect“-Show“ in dem Kulturtempel Olympia in Paris ein Höhepunkt seiner Karriere. Musik ist seine größte Leidenschaft, die er entweder mit seinen inzwischen zehn verschiedenen Shows beziehungsweise Bands der Sweetsoulmusic-Reihe (sweetsoulmusic.de) live spielt oder in seinem Hifi-Studio in Heidelberg (sound-heaven.de) audiophil gehört.

Darnita Rogers (56) lebt in Seelscheid und ist die Hauptsängerin der „Respect“-Show. Sie trat bereits mit meinem Mann Kirk Rogers bei „The Real Rogers“ auf, auch mit der Kelly Family, Mariah Carey, Howard Carpendale, José Carreras, Edwin Hawkins sowie verschiedenen Gospelgruppen in Europa. „Meine größte Leidenschaft ist es, mein eigenes Titelprojekt zu vollenden, damit die Welt es hören kann“, verrät sie unserer Zeitung.

Gewinnchance: Mit Veranstalter DeMi Promotion Veranstaltungs GmbH & Co.KG aus Hirschberg verlost die Redaktion zweimal zwei Freikarten. Die Teilnahmebedingungen und Mitmachmöglichkeiten gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de/gewinnspiel. Einsendeschluss ist Dienstag, 27. Dezember, 14 Uhr, das Stichwort lautet „Aretha Franklin“. kaba

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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