B 39-Brücke

B 39 Brücke bei Schwetzingen: Ab Samstag endlich zweispurig befahrbar

Endlich ist die neue Brücke der B 39 über die Autobahn A6 zwischen Schwetzingen und Hockenheim soweit fertig, dass sie befahren werden kann.

Von 
Jürgen Gruler
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Bereit zur Freigabe: Die neue Brücke der B 39 über die Autobahn A6 steht am Samstag, 6. September, ab etwa 6 Uhr zweispurig in Richtung Schwetzingen zur Verfügung. Derzeit läuft der Verkehr noch über die enge Behelfsspur (r.). © Matthias Mühleisen

Schwetzingen. Was lange währt, wird hoffentlich gut. Mit diesem abgewandelten Sprichwort könnten die Bauarbeiten für die neue Brücke der B 39 zwischen Hockenheim und Schwetzingen über die Autobahn A6 beschrieben werden. Dabei ging alles so gut los. Mitte Januar 2024 hatten die Arbeiten begonnen. Die Gesamtprojektkosten für den Ersatzneubau des südlichen Teilbauwerks wurden auf rund 9,5 Millionen Euro geschätzt. Dieser südliche Überbau wurde Ende der 1960er-Jahre fertiggestellt und war marode. Die Bauzeit wurde damals mit einem Jahr angegeben.

Schwierig waren Abriss und Bauarbeiten auch deshalb, weil ja unter laufendem Verkehr der A6, die unter der Brücke hindurchführt, gearbeitet werden musste. Nur kurzzeitige Sperrungen der Nord-Süd-Achse waren möglich. Aber alles lief gut. Bei einer Baustellenreportage vor Ort Anfang August waren die Verantwortlichen der Niederlassung Heidelberg zuversichtlich. Kurz danach sollten 14 Stahlträger eingesetzt werden. „Wenn das gut klappt, könnten wir vielleicht sogar schon zum Jahreswechsel fertig werden“, hieß es damals.

Bereit zur Freigabe: Die neue Brücke der B 39 über die Autobahn A6 steht am Samstag, 6. September, ab etwa 6 Uhr zweispurig in Richtung Schwetzingen zur Verfügung. Derzeit läuft der Verkehr noch über die enge Behelfsspur (r.). © Matthias Mühleisen

Aber eben das klappte nicht so punktgenau wie gedacht. Es waren erhebliche Nacharbeiten an den Trägern und Übergängen zu den Fahrbahnen notwendig und das brachte schließlich den gesamten Zeitplan durcheinander. Das wurde klar, als im November und Dezember nur wenig Fortschritt auf der Baustelle zu sehen war und jeder, der vorbeigefahren ist, gleich gesehen hat, dass das noch länger dauert.

Das Nachhaken unserer Zeitung bei Autobahn Südwest brachte Klarheit: „Im konkreten Fall sind einige Verzögerungen – beim Korrosionsschutz und bei der Herstellung der Übergangskonstruktion – auf die Problematik fehlender Fachleute zurückzuführen. Der Einhub der neuen Brückenträger musste in unmittelbarer Nähe zu einem Bestandsbauwerk (der nördlichen Überführung, über die derzeit der ganze Verkehr rollt) ausgeführt werden. Hinzu kam die sogenannte Schiefwinkeligkeit der Brücke gegenüber der Bestandsstraße, die in Verbindung mit Fertigteilträgern eine besondere Herausforderung darstellt.

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Diese Ausgangssituation erforderte einige Arbeiten im Nachgang. Der nach dem Einhub der neuen Brückenträger festgestellte Anpassungsbedarf – so auch das Anbringen zusätzlicher Querfesthalterungen – war in diesem Umfang nur schwer vorherzusehen und erforderte eine zusätzliche Planung und Prüfung, die eine gewisse Zeit benötigte“, schreibt die Autobahn GmbH.

Diesmal hieß es dann, man wolle im zweiten Quartal fertigwerden. Aber auch das klappte nicht. Denn jetzt ist auch das dritte Quartal fast abgeschlossen. Immerhin konnte inzwischen die Verkehrseinschränkung auf der A6 abgebaut werden. Und jetzt am Samstag ab 6 Uhr morgens soll endlich auch auf der B 39 der Verkehr wieder vierspurig fließen – mit einem guten halben Jahr Verspätung und vielen Staus in den Zeiten des Berufsverkehrs. Gerade noch rechtzeitig zum Glücksgefühle-Festival auf dem Hockenheimring, für das mit hohem Verkehrsaufkommen zu rechnen ist. Es bleibe aber vorerst noch bei verminderter Geschwindigkeit im Baustellenbereich, heißt es von der Autobahn GmbH. Denn nach dem Festival müssten noch kleinere Restarbeiten erledigt werden.

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.

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