Bei der digitalen Sitzung des Ortsverbands der Grünen Schwetzingen war Dr. Andre Baumann eingeladen, um über die Auswirkung des Klimawandels auf unsere heimischen Wälder zu berichten.
„Drei trockene und heiße Sommer hintereinander haben unseren Wäldern sehr zugesetzt. Viel früher als erwartet schlägt der Klimawandel zu. Besonders heftig betroffen sind unsere regionalen Dünenwälder. Sie gehören zu unseren Sorgenkindern, weil die Region von Natur aus sehr warm und niederschlagsarm ist“, berichtete Dr. Baumann.
Seit 2018 sterben die standorttypischen Waldkiefern in manchen Beständen des Schwetzinger Hardtwaldes großflächig ab, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen weiter. Die Hitzeperioden mit Temperaturen über 30 Grad Celsius schwächen die Bäume so sehr, dass sie anfällig für parasitierende Kiefernmisteln und Kiefernschädlinge werden und absterben. „Neben der Kiefer wird auch die zweite Hauptbaumart des Hardtwaldes, die Buche, in den nächsten Jahren flächenhaft verschwinden. Ihr macht besonders die Sommertrockenheit zu schaffen“, so der promovierte Biologe Baumann. Er plädierte dafür, in den nächsten Jahren die Wälder der Zukunft aufzubauen: „Wir sollten mit der Natur und nicht gegen sie vorgehen und weiterhin mit einer Naturverjüngung arbeiten. Der Schutz unserer Wälder wird eine gewaltige Kraftanstrengung und ist für mich von größter Bedeutung“, erklärte Baumann.
Erfolge auf regionaler Ebene
Neben dem Klimawandel ist der Verlust der Artenvielfalt dramatisch. Deshalb sei es ein großer Erfolg, dass die Schwetzinger Hardt als regionales Waldschutzgebiet ausgewiesen und der Hirschackerwald in Schwetzingen zum Nationalen Naturerbe erklärt wurde – eine Entwicklung, die maßgeblich Andre Baumann vorangebracht hat. „Ich liebe meine Heimat und ihre wunderbaren Dünenwälder. Ich habe vor Jahren der Naturschutzbehörde versprochen, dass ich mich um unsere Dünennatur kümmere. Und Versprechen halte ich. Diese Lebensräume gehören zum wertvollsten europäischen Naturerbe 2000 und sind streng geschützt, nur wir in der Kurpfalz können sie bewahren“, sagte Baumann. Er stellte zudem das Naturschutzprojekt „Lebensader Oberrhein“ des Naturschutzbundes (Nabu) vor, dessen Antragsskizze er vor rund zehn Jahren als Nabu-Landesvorsitzender erarbeitet und beim Bundesumweltministerium eingereicht hatte. Rund 2,5 Millionen Euro flossen innerhalb dieses Projekts in die Förderung der Artenvielfalt im nordbadischen Oberrheingraben mit einem Schwerpunkt im Schwetzinger Hardtwald und im Hirschackerwald. Auch nach Projektende stelle das Land umfangreiche Mittel für den Naturschutz zur Verfügung. Wie kein anderes Bundesland schützt Baden-Württemberg sein natürliches Erbe“, ergänzte Baumann.
„Den Schutz und die Förderung unserer Wälder werde ich zu einem meiner Schwerpunkte als Abgeordneter machen, sollte ich gewählt werden. Unsere Wälder sind die wichtigsten Naherholungsgebiete unserer Heimat, sie schützen unser Trinkwasser und beherbergen eine bundesweit einmalige Tier- und Pflanzenwelt“, erklärte Baumann abschließend. zg
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