Die Sonne hat Schwetzingen einen wunderbaren Kirschblütensonntag beschert. Beim verkaufsoffenen Sonntag des Stadtmarketings und seinen Partnern lockten allerdings die Draußenaktionen ein wenig mehr als das Shoppen in den Geschäften. Und doch berichtete Heidi Weiß vom Blumen-Atelier kurz vor dem Ende der Verkaufsaktionen: „Ich binde noch ein paar Kirschblütenzweige mehr auf, denn die knapp 600 von heute Mittag sind fast alle abgeholt worden.“ Es war also ein voller Erfolg, den Geschäften Gutscheine zu geben, die bei der engagierten Floristin einzulösen waren.
Die parallel angebotene Bastelarbeit für Kinder – eine Art Bausatz mit farbigem Osterei – deren Erlös ukrainischen Kindern zugutekommen soll, fand wenig Zuspruch: „Wir sind wegen des Wetters am Morgen in den Hof gerückt mit dem Basteltisch“, schilderte Weiß, dass deshalb wohl weniger Menschen darauf aufmerksam geworden sind.
Pfiffige Modenschau
Vor dem Lutherhaus performten derweil die Capoeirista ihren Kampftanz, der aus dynamischen Bewegungen ohne Körperkontakt besteht. Sehr viele Besucher der Kurfürstenstadt sehen ihnen dabei zu, applaudieren, filmen die weich fließenden, an Raubkatzenbewegungen erinnernden Sprünge.
Die Sonne lachte und bekam in der Stoff-Laube in der Dreikönigstraße farbenfrohe Konkurrenz: Hier strahlten Inhaberin Karin Saladin, ihre Gäste und die Models, die sommerfrische Mode in leuchtenden Farben zeigten. „Ich mache Schwetzingen bunter“, verriet Saladin, die im 200 Quadratmeter großen Laden nicht nur Stoffe, Wolle und Kurzwaren anbietet, sondern auch einen kleinen Boutiquebereich eingerichtet hat. Kräftige Orangetöne in leichten Stoffen kombiniert mit Schwarz oder dekoriert mit Leoprint, Pink mit Glitzerelementen oder als Camouflagemuster – der Kombinationsfreude der eleganten und legeren Teile sind hierbei keine Grenzen gesetzt. „Endlich angekommen“, beschreibt Saladin ihre kleine Odyssee, die mit der Übernahme des Stoffladens in der Mannheimer Straße begann und bereits zu Beginn wegen der Schließungen durch die Pandemie wieder endete (wir berichteten).
Bullriding für Kinder
Schlossplatz und Schlossgarten bleiben zuerst ungewohnt leer angesichts des guten Wetters. Viele Besucher hatten sich die späteren Nachmittagsstunden zum Flanieren ausgesucht – mit Blick auf den Performancekünstler Guntram Prochaska, der einen Engel per Kettensäge aus einem Holzstamm sägte und dem anschließenden Benefizkonzert ab 19 Uhr im Lutherhaus. Das Unterhaltungsprogramm auf den Kleinen Planken bot für die jüngsten Gäste Bullriding, Turmbauen aus Holzklötzchen, Dosenwerfen und Popcorn gab’s obendrein. Dort ließ es sich gut toben, während Mama und Papa an einen Cocktail bei Peter „Pitsches“ Solert nippten oder Katharina Schreiners Crêpes probierten. Hier hatten auch Diana Baert und Thomas Schramm einen Platz an der Sonne gefunden, die Musik von „Used“ im Ohr: „Es ist klasse, wieder Leute ohne Masken zu sehen, wir genießen die Freiheit sehr“, hoben die Becher mit dem Moscow Mule aus Limettensaft, Wodka und Ginger Beer sowie dem himbeerigen „Pitsches Spezial“ zum Prost auf einen tollen Tag in der Stadt.
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