Daniel Born kann am Sonntag nicht in Berlin dabei sein, wenn die 17. Bundesversammlung den Bundespräsidenten wählt. Der Landtagsvizepräsident von Baden-Württemberg und SPD-Landtagsabgeordnete aus Schwetzingen befindet sich seit dieser Woche in Quarantäne: Er ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nun rückt für ihn ein FDP-Abgeordneter aus dem Wahlkreis Rottweil nach. „Es wäre mir eine große Ehre gewesen, meine Stimme Frank-Walter Steinmeier zu geben, ich hatte mich darauf gefreut, in Berlin einer der 94 Vertreter aus Baden-Württemberg bei dieser Bundesversammlung zu sein“, sagte Born auf Anfrage der Redaktion. Einziger Lichtblick: Auch der FDP-Kollege wird für Steinmeier stimmen. Aus dem Einzugsgebiet dieser Zeitung wird der CDU-Landtagsabgeordneter Andreas Sturm aus Neulußheim zur Bundespräsidentenwahl fahren (wir berichteten).
Daniel Born trägt seine Situation jedoch gefasst: „Andere Menschen müssen mit wesentlich dramatischeren Einschnitten zurechtkommen“, meint er in Bezug auf diese für ihn verlorene Chance. Als Asthmatiker ist er zudem froh, keine ausgeprägten Symptome zu haben. Das habe er nicht zuletzt der Boosterimpfung zu verdanken, ist er sich sicher.
„Impfpflicht-Debatte populistisch
In seinem Homeoffice werkelt er, so gut es geht, beantwortet viele Zuschriften selbst und nimmt online an Sitzungen teil wie der des Landtags am Dienstag, als die Debatte zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht ausgetragen wurde. Diese Diskussion bezeichnet Born als populistisch und zeigt dafür kein Verständnis. Immerhin hatten Bundestag und Bundesrat bereits im Dezember das Gesetz beschlossen, dass Beschäftigte in Pflegeheimen und Kliniken bis 15. März einen Impf- oder Genesenennachweis, vorlegen müssen – oder ein Attest, dass sie nicht geimpft werden können. „Es geht jetzt nur darum, wie dies ungesetzt wird“, so Born, der in einer einrichtungsbezogenen Impfung eine notwendige Verlässlichkeit sieht.
Darüber und über weitere Themen können sich Interessierte am Montag, 14. Februar, 20 bis 22 Uhr, mit Daniel Born bei der Whatsapp-Sprechstunde unter der Nummer 0178/13 30 750 austauschen – und natürlich über Quarantäne-Abwechslung. Sorgen um die Verpflegung des Schwetzinger Politikers muss man sich übrigens nicht machen: „Ich baue auf meine Tiefkühltruhe, zudem habe ich genug Kaffee und der Kühlschrank ist auch voll.“
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