Aktion - SPD-Landtagsvizepräsident kocht mit Schülern

Daniel Born: Sozialer Fußabdruck der Lebensmittel wichtig

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zg
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Daniel Born kocht vom Landtag aus mit Schülern in Schwetzingen – hier schaut er auf den Laptop (nicht im Bild) und plaudert mit den Schülern. © Born

Schwetzingen. Normalerweise ist es der SPD-Landtagsvizepräsident Daniel Born gewohnt, dass es um ihn herum „brodelt“ – politisch gesehen. Dieses Mal „köchelte“ der Schwetzinger Abgeordnete selbst – und zwar gemeinsam mit Schülern des Privatgymnasiums seiner Heimatstadt. Per Videoschalte ging es aus der Küche im Stuttgarter Landtagsgebäude in das Privatgymnasium in der Hildastraße in Schwetzingen.

Die Schüler hatten den Wahlkreisabgeordneten eingeladen, mit ihnen ein gesundes Frühstück zuzubereiten. Da der Landtag gleichzeitig Sitzungstag hatte und Born über mehrere Stunden die Debatten leitete, wurde einfach direkt aus der Küche im Landtagsgebäude nach Schwetzingen geschaltet – denn die Chance auf dieses genussvolle Miteinander wollte sich der Sozialdemokrat keinesfalls entgehen lassen. Auf dem Rezeptzettel stand ein Porridge mit Hafermilch, Quinoa und Früchten.

„Als Verbraucher habt ihr richtig viel Macht in euren Händen“, war die zentrale Botschaft des Landtagsvizepräsidenten an die Achtklässler, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Jugendlichen hatten anlässlich des Umwelttages an ihrer Schule (wir berichteten) Gelegenheit, unter der Anleitung des Abgeordneten ein nachhaltiges und gesundes Frühstück zuzubereiten. Dabei kam Born auf die ökologischen und sozialen Zusammenhänge von Lebensmittelproduktion und -konsum zu sprechen und beantwortete Fragen der Teenager zu nachhaltiger und verantwortungsbewusster Ernährung. Das Beispiel von Quinoa als Nährpflanze verdeutlicht auch die globalen Dimensionen der Ernährungsdebatte: Während die Pflanze in Südamerika seit 6000 Jahren zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln gehört hatte, verboten Kolonialmächte zunächst teilweise ihren Anbau. Erst seit wenigen Jahren ist in Europa ein regelrechter Hype um das sogenannte Superfood entstanden, was wiederum Druck auf lokale Produktion und einheimische Bauern erzeugt hat. Die Vereinten Nationen stufen Quinoa heute als ein Zukunftsnahrungsmittel ein, weil es einen wichtigen Beitrag zur Ernährung von vielen Menschen weltweit leisten kann. Aber, so der Vizepräsident, „damit der Handel mit Quinoa fair ist, müssen die Bauern gute Löhne für ihre Arbeit erhalten“.

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Die Jugendlichen wollten wissen, wie man nachhaltige Lebensmittel erkennen kann und ob man sich generell besser vegetarisch oder vegan ernähren sollte. Born betonte, wie wichtig es sei, sich gut zu informieren. Es gibt eine Vielzahl von Siegeln und man muss schon genau hinschauen, welche Kriterien angewandt werden. Außerdem, so Born: „Wenn wir vor allem billig einkaufen, zahlt immer jemand einen Preis – entweder die Umwelt oder die Bauern, die die Lebensmittel produzieren“. Für den Abgeordneten ist es deshalb wichtig, sich bewusst zu ernähren und darauf zu achten, welchen sozialen und ökologischen Fußabdruck Lebensmittel haben. Fleischkonsum verursacht enorme CO2-Emissionen. Man muss sich nicht zwingend ausschließlich vegan oder vegetarisch ernähren, aber jeden Tag Fleisch zu essen, kann nicht nachhaltig sein und macht es wegen höherer Kosten auch schwieriger, auf Produktionsbedingungen zu achten. Born ist außerdem begeistert: „Ich habe für mich durch die vegetarische und vegane Küche auch eine viel größere Vielfalt entdeckt, die Spaß macht.“ zg

Info: Tipps zur veganen Ernährung gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de/veganuary

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