Karlsruher Straße - Bauarbeiten sind in der zweiten Etappe / „Schwetzinger Pflaster“ für Belag ausgewählt / Kanal wird erweitert, um Überschwemmung entgegenzuwirken

Das längste Stück ist schon geschafft

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Janina Hardung
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Die Kreissäge kämpft sich spielend leicht durch das gelbe Gasrohr. Etwa einen Meter unter der Karlsruher Straße liegt es zwischen der Erde frei – und wird anschließend von einem Kran abtransportiert. Die Bauarbeiter sind bereits im zweiten Abschnitt angelangt. 140 Meter haben sie schon hinter sich – jetzt sind weitere 90 (von insgesamt 350 Metern) an der Reihe. Hierbei sind auch Arbeiten an der Infrastruktur wie Kanäle und Versorgungsleitungen an der Reihe. Dadurch ändert sich bereits der Weg zur Tiefgarage am Schloss, diese ist nun wieder über den Schlossplatz möglich.

„Wir haben jetzt schon einen neuen Belag – Schwetzinger Pflaster – im ersten Teil der Straße, aber die meisten Arbeiten finden gerade unterirdisch statt“, erklärt Oberbürgermeister Dr. René Pöltl beim Vor-Ort-Termin. Die Straße wurde etwas schmaler und so soll sich dann auch die Aufenthaltsqualität steigern – „ähnlich wie auf dem Schlossplatz. Da kann man sich gar nicht mehr so recht erinnern, wie das vorher aussah“, fügt Pöltl noch hinzu.

Die Stadt hat vor den Bauarbeiten außerdem ein Beweissicherungsverfahren bei den Anwohnern durchgeführt. „Falls es bei den Bauarbeiten Probleme gibt, Erschütterungsrisse oder Ähnliches, können wir das dann leicht nachvollziehen und dafür aufkommen“, erklärt Pöltl.

Hilfe gegen den Gestank

Bauamtsleiter Joachim Aurisch überbringt eine frohe Botschaft: „Das war der längste Bauabschnitt.“ In diesem wurden zwei (von insgesamt zehn) Kanalschächten verbaut, 2000 Kubikmeter Erde bewegt und unter anderem jeweils 140 Meter Bord- und Rinnsteine verlegt. Außerdem werde der Kanal erweitert. Das bedeutet, durch einen größeren Querschnitt soll es keine Überschwemmungen geben und durch das gewählte Rohr im „Eiprofil“ – nicht mehr Rundrohr – setze sich dort nicht so viel ab. So wird der Geruchsbildung entgegengewirkt.

25 Meter Wasserhauptleitung wurden zudem von den Stadtwerken verbaut, „250 Meter Gasleitung kommen dann noch. Die Gasnotleitungen für die Anwohner sind deshalb jetzt oberirdisch“, erklärt Geschäftsführer der Stadtwerke, Dieter Scholl.

Aurisch hat außerdem kaum negative Rückmeldungen von den Bürgern erhalten. „Wenige Autofahrer vertrauen unseren Umleitungsschildern nicht und merken dann eben erst an der Straße, dass hier gebaut wird. Das ist aber leider immer so. Und es wurde angefragt, warum wir die Ampelphasen nicht verändern. Das haben wir allerdings bewusst nicht gemacht, weil wir den Schleichverkehr unterbinden wollen“, sagt er. Derzeit liegen die Arbeiten etwa fünf Tage hinter dem Zeitplan. Grund dafür sei nach Angaben des Bauamtes, dass der Bestandskanal etwas anders vorgefunden wurde, als auf der Planungsgrundlage zu sehen. Wenn die Termine für die Asphaltarbeiten im zweiten Bauabschnitt eingehalten werden können – dies sei auch immer witterungsabhängig – ist der Verzug mit Ende des dritten Bauabschnitts wieder aufgeholt. Mitte bis Ende August wollen die Bauarbeiter mit dem zweiten Abschnitt fertig sein.

Ende August 2021 sei dann alles fertig. Bis dahin werde die komplette Straße – außer für Anlieger – gesperrt bleiben, um den Bereich so ruhig wie möglich zu belassen.

Info: Ein Video von der Baustelle unter www.schwetzinger-zeitung.de

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Schwetzingen: Bauarbeiten in der Karlsruher Straße

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So sehen die folgenden Bauabschnitte aus

Zweiter Abschnitt: Schlossgarageneinfahrt bis Sanitätshaus Schuh, Dauer: drei Monate. Tiefgaragenzufahrt aus Richtung Norden anfahrbar. Sanitätshaus Schuh und Forsthausstraße aus Richtung Süden erreichbar.

Dritter Abschnitt: SanitätshausSchuh- bis Forsthausstraße, Baubeginn: Mitte September 2020, Dauer: zwei Monate. Tiefgaragenzufahrt aus Richtung Norden anfahrbar. Forsthausstraße aus Richtung Süden, Sanitätshaus Schuh aus Richtung Norden erreichbar.

Vierter Abschnitt: Forsthausstraße bis Clementine-Bassermann-Straße, Baubeginn: Mitte November 2020, Dauer: drei Monate. Tiefgaragenzufahrt und Forsthausstraße aus Richtung Norden erreichbar. Clementine-Bassermann-Straße über die Friedrichstraße nur für Anwohner erreichbar, Einbahnstraßenregelung wird aufgehoben.

Fünfter Abschnitt: Clementine-Bassermann-Straße bis Karlsruher Straße 42, Baubeginn: Mitte Februar 2021, Dauer: drei Monate. Clementine-Bassermann-Straße aus Richtung Norden erreichbar, Einbahnstraßenregelung wird in die Gegenrichtung geändert.

Sechster Abschnitt: Karlsruher Straße 42 bis Kreuzung Zähringer Straße, Baubeginn: Mitte Mai 2021, Dauer: 3,5 Monate. Karlsruher Straße aus Richtung Norden bis zur Clementine-Bassermann-Straße erreichbar und bis Hausnummer 42 für Anwohner als Sackgasse anfahrbar. nina

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