Schwetzingen. Der Ehrungsabend des CDU-Stadtverbandes Schwetzingen fand im Restaurant „Blaues Loch“ statt, zu dem der neue CDU-Vorsitzende Nils Melkus Mitglieder und Gäste begrüßen konnte, heißt es in einer Mitteilung der Christdemokraten.
Zu Beginn ging Melkus in seiner Rede auf das Buch der Politikwissenschaftler Steven Levitsky und Daniel Ziblatt „How Democracies Die“ (Englisch für: Wie Demokratien sterben) ein. Die beiden Harvard-Professoren haben über Jahrzehnte hinweg die Entwicklung von Demokratien sowie den Niedergang und Zusammenbruch demokratischer Systeme weltweit untersucht und zeigen auf: Demokratien gehen heute weniger durch bewaffnete Revolutionen, sondern langsam und schrittweise beispielsweise durch Aushöhlung demokratischer Institutionen unter. „Unsere Demokratie ist nicht selbstverständlich. Sie muss immer wieder neu gelebt und verteidigt werden. Heute sind etwa noch 1,8 Prozent der Menschen in Deutschland Mitglied in einer Partei. Dabei spielen Parteien für unser demokratisches System eine wichtige Rolle. Und Parteien leben vom Engagement ihrer Mitglieder. Deshalb ist es so wichtig, dass sich Menschen politisch einbringen und in Parteien engagieren“, so Melkus.
Bestens Beispiel hierfür sind die langjährigen Mitglieder, die an diesem Abend geehrt wurden. Melkus verband die jeweiligen Laudationen mit Ereignissen, die in den Jahren des jeweiligen Eintritts in der Öffentlichkeit standen. Für 50-jährige Mitgliedschaft erhielt Walter Imhof die Ehrenurkunde und Ehrennadel durch die Parteispitze. Als langjähriger Stadtrat und CDU-Fraktionsvorsitzender hat sich Imhof um die Stadt und die CDU verdient gemacht, heißt es in der Mitteilung. Ebenso für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Maria Hügle ausgezeichnet, die sich seit vielen Jahren im CDU-Stadtverband und der Frauen Union engagiert. Eine Würdigung für jeweils 25 Jahre Mitgliedschaft erhielten Wolfgang Gekeler und Michael Bausenhardt.
Auf Zukunftsthemen fokussieren
Nach der Auszeichnung übergab Melkus das Wort an den hiesigen Landtagsabgeordneten Andreas Sturm, der an den neuen CDU-Kreisvorsitzenden Dr. Albrecht Schütte übergab. Schütte ist seit 2016 Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Sinsheim. Außerdem gehört er den Ausschüssen für Finanzen sowie Wissenschaft und Umwelt an. In der Landtagsfraktion nimmt er die Aufgaben des Arbeitskreisvorsitzenden für Forschungs- und wissenschaftspolitische Themen war. Unter dem Motto „Neue Impulse für das Land“ referierte der Physiker zu Themen seines unmittelbaren Arbeitsfeldes. Baden-Württemberg als Hochtechnologiestandort vermarkte und lebe heute von Produkten, die bereits vor 50 bis 100 Jahren entwickelt wurden, etwa das Auto und Werkzeugmaschinen. Nun gelte es heute, die Produkte voranzubringen, die in den nächsten 100 Jahren zum Wohlstand beitragen. Als aktuelles Beispiel nannte Schütte die Innovation in der Impftechnik schlechthin: die mRNA-Impfung. Sie wurde in Heidelberg mit entdeckt sowie entwickelt und erwies sich in den vergangenen zwei Jahren als Segen im Kampf gegen das Corona-Virus.
In diesem Zusammenhang stellte er kritisch fest, dass die Idee zur Abschaffung der Verbrennertechnologie ohne jegliche wissenschaftliche Grundlage nahezu aus reinem Aktionismus heraus geschah. „Wenn Sie ein E-Auto fahren, dessen Batterie und Antriebsstrang in China mittels Kohlestrom gefertigt wurde und die Batterie in Grenznähe durch zugekauften Kohle- oder Atomstrom geladen wird, kann von CO2-Neutralität keine Rede sein.“ Auch hier seien Innovationsimpulse für Technologien gefragt, die langfristig den Wandel tragen, heißt es abschließend in dem Bericht der Christdemokraten zum Ehrungsabend.
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