SPD

Eine Achse für Luise

Historiker zu Gast bei der AG 60plus

Von 
Norbert Theobald, Spd 60Plus
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Wolfgang Schröck-Schmidt (vorne l.) gewährt bei den Senioren 60plus historische Eindrücke auf Basis seines Buches. © Theobald

„Die Achse zwischen den Erhebungen Königstuhl und Kalmit durchzieht über die Sommerresidenz Schwetzingen hinweg die gesamte Kurpfalz. Sie betont mit dem Neubau des Schwetzinger Schlosses vor über 600 Jahren den geopolitischen Machtanspruch der Wittelsbacher Kurfürsten“, begann Wolfgang Schröck-Schmidt, Herausgeber des Buches zum Thema „Die Kurpfalzachse“ seinen Vortrag bei der AG 60plus der Schwetzinger SPD.

Das Buch erzählt die Geschichte der Achse Königstuhl – Schwetzingen – Kalmit. Seit der Ersterwähnung des Schwetzinger Schlosses bis zum Ausbau der Eisenbahnlinie von Heidelberg nach Speyer wird an der gedachten Ideallinie ununterbrochen gearbeitet. Mit einem Ausblick auf die zukünftige Gestaltung eines Radschnellwegs entlang der Strecke würdigen die Autoren die wechselvolle Geschichte der historischen Landmarke. Schließlich war es die SPD in Schwetzingen, die den Stein ins Rollen brachte, heißt es in einer Pressemitteilung. Nachdem der Bundestag auf Antrag der SPD-Fraktion 2016 Mittel für Planung und Bau von Radschnellwegen in ein Gesetz gegossen hatte, bewarben sich viele Landkreise in Deutschland um Projektmittel. Für die Schwetzinger SPD war es Teil eines Zeit- und Maßnahmenplan für die Umsetzung von Klimaschutzkonzepten. Um so mehr bedauern die Genossen, dass die grüne Landesregierung lange untätig geblieben ist und zuletzt die Planungsarbeiten auf die Schwetzinger Kommune abgewälzt hat. Dass man jetzt mehr als zehn Jahre brauche, um eine Fahrradstraße zu bauen, sei inakzeptabel, waren sich die Teilnehmer einig.

Historiker Schröck-Schmidt riss die 20 Zuhörerinnen aber mit einem kunstgeschichtlichen Feuerwerk mit. Er gab einen umfassenden Einblick zur Schwetzinger und Heidelberger Geschichte entlang der berühmten Achse. „Der kleine Ehrenhof des Schlosses markiert seit 1350 den Verlauf der Achse zwischen den beiden Bergen Kalmit und Königsstuhl“, so Schröck-Schmidt. 1680 hätte sich dann die Liebesgeschichte des Heidelberger Kurfürsten Karl Ludwig und Luise Degenfeld ereignet, fügte er an. Für „seine“ Luise hätte der Kurfürst dann die Achse als Straße ausbauen lassen. Im 19. Jahrhundert baute man eine Eisenbahnstrecke auf die Achse und nun soll ein Radschnellweg entstehen. „Die Achse ist mehr nur als eine Verbindung zwischen den beiden Residenzen Heidelberg-Schwetzingen, sie ist erlebte Geschichte, so Wolfgang Schröck-Schmidt zum Abschluss. nt

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