Geschichte und Geschichten - Der Bildhauer Barthélemy Guibal ist am 5. Mai 1757 verstorben / Kunstwerke im Schlossgarten erinnern heute noch an ihn

Er schuf das Wildschwein und den Arionbrunnen

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zg
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Ein Bildnis von Barthélemy Guibal um 1750. © wikimedia commons

Barthélemy Guibal war ein erfolgreicher Bildhauer im Herzogtum Lothringen. Für die Schlossgärten in Lunéville und La Malgrange schuf er eindrucksvolle Figuren. Heute findet man sie im Schlossgarten Schwetzingen: Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz erwarb die Skulpturen für seine Sommerresidenz – darunter auch den majestätischen Arionbrunnen, zentraler Punkt des Kreisparterres. Guibal, geboren am 10. Februar 1699 in Nîmes, starb am 5. Mai 1757 in Lunéville.

Seit 1724 war er der Erste Bildhauer von Herzog Leopold in Lothringen. Seine Skulpturen schmückten das Herzogtum – und strahlten mit ihrer Schönheit und Eleganz weit darüber hinaus. Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz bot sich Ende der 1760er Jahre die Chance, zahlreiche dieser Statuen für seine Sommerresidenz in Schwetzingen zu kaufen. Dort zieren sie noch heute den kurfürstlichen Garten. Besonders hervorzuheben sind die vier Puttengruppen beim Kreisparterre und das mächtige Wildschwein an der Grotte beim Badhaus. Ein besonderes Kunstwerk ist jedoch der Arionbrunnen, der zentrale Punkt des Kreisparterres.

Über das frühe Leben Guibals ist wenig bekannt: Vermutlich absolvierte er in Paris eine Ausbildung als Bildhauer. Anschließend folgte er seinem Lehrer nach Nancy, in die Hauptstadt des Herzogtums Lothringen. Herzog Leopold erkannte bald das künstlerische Feingefühl und das Talent Guibals. Für seine Vision eines „lothringischen Versailles“ war der Südfranzose daher genau richtig. Der Herzog ernannte Guibal 1724 zu seinem Ersten Bildhauer, der fortan das herzogliche Bildhaueratelier leiten sollte. Nach dem Tod Leopolds wurde der polnische Exilkönig Stanislas Leszczyski 1735 dessen Nachfolger. Auch er erkannte das künstlerische Geschick Guibals, den er als obersten Bildhauer seines Hofes weiter beschäftigte. In seinem Auftrag schuf Guibal zahlreiche Bleiskulpturen für die Schlossgärten in Lunéville und La Malgrange. Die Statuen des talentierten Bildhauers wurden überregional bekannt.

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Maria Herlo
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Am 5. Mai 1757 starb Barthélemy Guibal in Lunéville im Alter von 58 Jahren. Sein Sohn Nicolas Guibal setzte die künstlerische Tradition fort: Er war Hofmaler des Herzogs Carl Eugen von Württemberg. zg

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