Carl-Theodor-Schule

Europapolitik hautnah: Schwetzinger Schüler bei Konferenz in Genf

Schüler der Carl-Theodor-Schule aus Schwetzingen nahmen an der FerMUN-Konferenz in Genf teil, bei der sie über internationale Arbeits- und Sozialstandards debattierten.

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Der Cts
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Wie fühlt es sich an, bei den Vereinten Nationen (UNO) für die International Labour Oranization (ILO) zu arbeiten? Das haben Carl-Theodor-Schüler aus Schwetzingen herausgefunden, die an der 14. Model United Nations Konferenz („FerMUN“) in Genf teilnahmen und dort über internationale Arbeits- und Sozialstandards debattieren.

„Durch ,FerMUN‘ habe ich einen Einblick in die Welt der Diplomatie erhalten und gesehen, wie wichtig Sprachen für eine internationale Karriere sind. Außerdem hatte ich die Möglichkeit, mich mit Schülern aus aller Welt auszutauschen und den Botschafter von Frankreich zu treffen“, zog Yannick Hochstuhl Bilanz. Zehn Schülerinnen und Schülern der Carl-Theodor-Schule (CS) sowie ihre Lehrerinnen Edith Sontheimer und Kerstin Schwegler hatten an der 14. „FerMUN“-Konferenz teilgenommen, die jährlich vom Lycée International de Ferney-Voltaire, der französischen Partnerschule der CTS, organisiert wird. Dabei schlüpfen Schüler in die Rolle von Diplomaten und stellen die Arbeit der UNO nach, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule.

In diesem Jahr fand die Konferenz in den Gebäuden der ILO statt. Diese ist die älteste Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Hauptsitz in Genf, schreibt die CTS in einer Pressemitteilung. Ihre Aufgabe besteht darin, Standards für soziale Gerechtigkeit weltweit zu etablieren und Menschen- und Arbeitsrechte zu fördern. Um es mit den Worten der Pressesprecherin der ILO zu zusammenzufassen, „verdanken wir alle die geltenden Regelungen zum Mutterschutz, Arbeitszeit oder Urlaubstagen der ILO“. Erstmals wurden die Debatten nicht nur nach Staaten, sondern auch nach Gruppen eingeteilt, da die ILO in einem dreigleidrigen Modell arbeitet, in dem Vertreter der Gewerkschaften, der Arbeitgeber und der Regierungen repräsentiert sind.

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Dr. Ralf R. Wagner
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Die Auftaktveranstaltung zur Konferenz fand im prestigeträchtigen Völkerpalast der UNO statt. Zu dieser Eröffnungsfeier wurden hochrangige Gäste geladen wie Tatiana Valovaya, Generaldirektorin des United Nations Office at Geneva, der fränzösische Botschafter der UN in Genf, Jérôme Bonnafont, sowie die amerikanische Botschafterin der UN, Bathsheba Crocker. Aus der Schwetzinger Gruppe durfte Alina Stiebitz Mitschüler Yannick Hochstuhl zu einem Empfang begleiten.

Alle Redner der Eröffnungszeremonie machten deutlich, dass die junge Generation stark von vielfältigen Veränderungen in der Arbeitswelt betroffen sein werde. Dabei wurde die Solidarität zwischen den Nationen als wichtiges Instrument zur Bewältigung globaler Herausforderungen deutlich herausvorgehoben. Zudem stellten sich die drei Eröffnungsredner den Fragen der Jugendlichen zu den Themen Frieden, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Gleichberechtigung und Sicherung der Lebensgrundlagen.

Marina Perez Barrera, Schülerin des Lycee Ferney Voltaire und Generalsekretärin der „FerMUN“, fasste die Aufgabe der jungen Generation in ihrer Ansprache so zusammen: „Die Welt verändert sich ständig und wir als die Stimme der Zukunft müssen unseren Beitrag zu dieser Veränderung leisten, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“ Diesen Auftrag nahmen mehr als 560 jugendliche Konferenzteilnehmer aus 39 Schulen wahr, welche sich auf 22 Länder verteilen.

Die gleichberechtigten Konferenzsprachen bei „FerMUN“ sind die Verhandlungssprachen der ILO: Englisch, Französisch und Spanisch. Alle Redebeiträge werden von Schülern simultan übersetzt. Alle Jugendlichen waren beeindruckt, auf welchem sprachlichen Niveau die Konferenz abgehalten wurde und realisierten, wie wichtig Fremdsprachen sind, um sich in einer globalisierten Welt souverän zu bewegen. Auf diese thematisch anspruchsvollen Aufgaben wurden sie inhaltlich, sprachlich und rhetorisch in einer Arbeitsgemeinschaft an der Carl-Theodor-Schule vorbereitet. „Wir haben alle viel gelernt, internationale Kontakte geknüpft, Vorurteile abgebaut und am eigenen Leib erfahren, wie wichtig Sprachen für die interkulturelle Kommunikation sind“, stimmten die betreuenden Lehrerinnen der CTS dem positiven Feedback der Schüler zu. zg

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