SFW

Freiwähler befürworten Kinderakademie für Schwetzingen

Ein Bürgertreff im Vorfeld der Gemeinderatssitzung thematisiert neben der Konversion der Kasernen in Schwetzingen auch die Kostenregelung fürs Lutherhaus.  

Von 
Carsten Petzold, Sfw
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Schwetzingen. Der eisige Wind am Montagabend hielt wohl doch den ein oder anderen Besucher davon ab, den Bürgertreff der Schwetzinger Freien Wähler (SFW) zu besuchen, aber das „Stammpublikum“ war anwesend. So konnte die Vorsitzende Elfriede Fackel-Kretz-Keller zufrieden auf eine doch stattliche Anzahl von Zuhörern blicken, als sie den Abend eröffnete, schreibt Pressesprecher Carsten Petzold zu Beginn seines Berichts.

Im Wesentlichen wurde der Abend von der Einrichtung der Hector-Kinderakademie in Schwetzingen und vor allem von den beabsichtigten Plänen auf dem Areal der Tompkins Barracks bestimmt, wobei ziemlich schnell klar wurde, dass die Zuhörer unisono der Meinung waren, dass die schier unendliche Geschichte ein Ende haben muss.

Doch zunächst berichtete Fackel-Kretz-Keller über die geplante Einrichtung einer Hector-Kinderakademie, angesiedelt in der Südstadt- Grundschule in Schwetzingen. Mit einer jährlichen Förderung von 65 000 Euro und einer Erstausstattungsfinanzierung von 15 000 Euro durch die gleichnamige Hector-Stiftung ausgestattet, erhält Schwetzingen eine solche Kinderakademie, sofern der Gemeinderat hier zustimmt. Grundsätzliches Ziel der Akademie ist die sogenannte Begabtenförderung von Grundschulkindern aller Schwetzinger Grundschulen. In einem späteren Abschnitt sollen dann noch die Grundschulen der Umlandgemeinde dazukommen können. Schätzungen zufolge könnten annähernd zehn Prozent der Grundschüler in den Genuss der Teilnahme kommen. Fackel-Kretz-Keller erläuterte noch Art und Aufbau der Kurse, die grundsätzlich nach der Regelschule in den Unterrichtsräumen stattfinden. Da Schule und Verwaltung hier im Vorfeld zugesichert haben, dass dies nicht zu Lasten der Förderung von schwächeren Schülern geht, so Petzold, werden die SFW geschlossen dafür stimmen.

Konversion in Schwetzingen: Ansiedlung des THW als Chance

Im Anschluss ergriff Stadtrat Karl Rupp das Wort und machte sich daran, die „unendliche Geschichte mit ungewissem Ausgang“ (Konversion) aufzudröseln und den gespannten Zuhörern zu erläutern. Rupp schlug hierbei einen großen Bogen, beginnend mit den ersten Gesprächen zwischen Stadt und BImA (Bundesimmobilienverwaltung) über Machbarkeitsstudien, Bürgerveranstaltungen, Gemeinderatsklausuren, sowie dem Lenkungskreis Konversion, mit dem nach 13 Sitzungen Schluss war. Sämtliche Irrwege endeten dann mit den Anfangsplanungen für ein neues Wohngebiet, so Rupp. Doch die Kosten dafür waren nicht zu tragen und letztendlich machte noch die streng geschützte Bechsteinfledermaus den Planungen den Garaus. Jetzt nun, und hier gilt der Dank der SFW insbesondere Bürgermeister Matthias Steffan, der mit dem nötigen Druck agierte, soll es eine gemeinsame Absichtserklärung geben, an der Stadt, Land und Bund beteiligt sind. Hierin wird festgelegt, was sich die Beteiligten für das Areal wünschen und wie es weitergehen soll. Die in Betrieb befindliche Landeserstaufnahme wird bleiben – vom Land betrieben. Die Bundeswehrakademie bleibt auf jeden Fall bis 2028 und der nördliche Teil soll für den Aufbau erneuerbarer Energiequellen genutzt werden. Im südlichen Teil wird das Technische Hilfswerk (THW) eine neue Zentrale erbauen, was nicht nur für Schwetzingen riesige Synergieeffekte ergeben kann. Der Rest des Geländes, etwa 17 Hektar, kann die Stadt für Gewerbeentwicklung anbieten. Eine Wohnbebauung, mit Ausnahme eventueller Betriebswohnungen, ist nicht vorgesehen. „In der Hoffnung, es bleibt nicht nur bei der Absichtserklärung, können wir da nur zustimmen“, so Petzold.

Elfriede Fackel-Kretz-Keller brachte noch Klarheit über die neue Kostenregelung für die Nutzung des Lutherhauses. Die Kosten würden dabei durch die Erstattungsregelung gar nicht so exorbitant steigen, wie oft dargestellt.

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