Konzerte und Aktionen

Jazztage in Schwetzingen versprechen puren Hörgenuss

Von 
Katja Bauroth
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Das Foto entstand beim Kneipenjazz 2020 im „Quadrato“ – hier mit K. J. Dallaway & Friends. Im „Quadrato“ wird eine Tischreservierung empfohlen für den Abend am 21. Oktober. © Lenhardt

Schwetzingen. Schwetzingen und Umgebung beheimatet viele Menschen, die Jazzmusik mögen. Nach dem gelungenen Prolog am Samstag im Franz-Danzi-Saal des Kulturzentrums stehen ab der kommenden Woche die Schwetzinger Jazztage an. Die Jazzinitiative Schwetzingen hat mit vielen Partnern und ehrenamtlichen ein fantastisches Programm zusammengestellt, das mit einem echten Geheimtipp startet: „The Jakob Manz Project“ um den letztjährigen baden-württembergischen Jazzpreisträger Jakob Manz an Saxofon und – spannend – an der Blockflöte eröffnet den Musikreigen am Donnerstag, 19. Oktober, um 20 Uhr im Rokokotheater. Dort spielt Manz mit Hans Stollsteimer am Piano, Frieder Klein, der schon vor zwei Jahren mit dem „United Jazz and Rock Ensemble 2nd Generation“ in Schwetzingen war, am Bass und Leo Asal an den Drums. Das Konzert findet innerhalb des Enjoy Jazz Festivals statt und es gibt noch Tickets, unter anderem im SZ-Kundenforum in der Carl-Theodor-Straße 2 in Schwetzingen.

Jakob Manz sollte man sich nicht entgehen lassen. © Gregor Hohenberg

Für Manfred Kern, den Vorsitzenden der Jazzinitiative Schwetzingen, ist dies nur ein Höhepunkt von vielen: „Es mag seltsam klingen, aber ich freue mich nahezu gleichermaßen auf alles, was stattfinden wird. Wir konnten unsere Wunschvorstellungen hinsichtlich der Acts bei Enjoy Jazz durchsetzen. Und wir haben mit dem Danzi-Saal, in dem Anja Lechner auftreten wird, ein neues Venue mit einem klasse Partner in Person von Philipp Wolfart (Leiter der Musikschule, Anm. d. Red.), ganz abgesehen von dem tollen Sound dort und der Nähe des Publikums zur Bühne, kurz gesagt: eine echte Alternative zur Wollfabrik“, verweist Kern auf den Abschluss der Jazztage am Mittwoch, 25. Oktober, um 20 Uhr mit Anja Lechner am Cello, die schon einmal bei den Jazztagen zu Gast war, und Raúl da Costa aus Portugal am Steinway-Flügel.

Musiker aus Spoleto dabei

„Persönlich freue ich mich ganz besonders auf das freundschaftliche Wiedersehen mit Alessandro Bravo und Marco Marino, mit denen ich ja erst kürzlich in Schwetzingens italienischer Partnerstadt Spoleto aufgetreten bin. Ergänzt wird dieses Zusammentreffen musikalisch durch ,Percussion-Hammer‘ Thomas Hammer aus Oftersheim, und die Tatsache, dass mein langjähriger Bekannter Rainer Pusch dazu extra aus seiner Wahlheimat in Südfrankreich angereist kommt, setzt dem Ganzen die Krone auf“, plaudert Musikliebhaber Kern von „persönlichen Wunschkonzerten“ am Samstag, 21. Oktober, beim beliebten Kneipenjazz. In acht Locations der Stadt gibt es Livebands mit hohem Niveau in verschiedenen Stilarten, darunter bekannte Namen wie Ignez Carvalho, Astrid Tischmeyer, K.J. Dallaway, Richard von Bracken, Markus Krämer, Thomas Krebs sowie den Genannten. Der Kneipenjazz beginnt um 20 und endet um 23 Uhr. „Wir haben wieder acht Venues beim Kneipenjazz – es wurde durch die neu hinzugekommene Kurfürstenstube eines mehr – mit acht hervorragenden Ensembles aus nah und fern“, fasst Kern zusammen und erläutert: „Es werden drei Sets gespielt, zwischen denen man das Lokal wechseln kann. Einzig das „Quadrato“ an der Drehscheibe macht beim Wechsel nicht mit. Dort muss man sich vorab einen Tisch für den ganzen Abend reservieren.“ Der Eintritt ist in allen Lokalen frei. Um Hutspenden wird gebeten.

Tipps für den Kneipenjazz

Hat Manfred Kern denn einen Tipp für jene, die noch nie beim Kneipenjazz waren? „Der Kneipenjazz bei den Schwetzinger Jazztagen ist in seiner Tradition etwas Einzigartiges in der Jazzwelt: Die Gäste müssen, ebenso wie bei unseren monatlichen Sessions und diversen Frühschoppenkonzerten, keinen Eintritt bezahlen, obwohl alle Musiker eine anständige Gage bekommen. Dies ist nur möglich durch die Unterstützung seitens Land und Stadt, ergänzt durch das, was die Gäste freiwillig in den Hut tun. Meine Empfehlungen für neue Gäste aus nah und fern, die wir gerne willkommen heißen möchten: Kommen Sie etwas früher, wenn Sie einen Sitzplatz haben möchten. In der Regel müssen Sie nicht reservieren – das ,Quadrato‘ ist da eine Ausnahme“. Das Lässige beim Kneipenjazz ist, dass die jeder das Lokal wechseln kann, um andere Musiker zu erleben.

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„Das geht nach jedem Set problemlos. Dadurch bekommen die Besucher etwas von der gebotenen musikalischen Vielfalt mit“, erklärt Kern, der außerdem empfiehlt, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln statt mit dem Auto anzureisen. „Es gehen auch nach Ende des letzten Sets um 23 Uhr, zum Teil bis spät in die Nacht, noch Züge und Busse in alle Richtungen. Und: Man hat keine Parkplatzsorgen, bekommt keinen Strafzettel und hat auch kein Problem mit dem zweiten Bier.“

Erstmals ein Workshop

Am nächsten Wochenende, 21./22. Oktober, bietet die Jazzinitiative außerdem in Kooperation mit der Musikschule in deren Räumen tagsüber einen zweitägigen Workshop für Anfänger und Fortgeschrittene an, die ein Instrument spielen oder singen und Freude am Jazz haben, mit hervorragenden Dozenten von der Musikhochschule Mannheim, verschiedenen Musikschulen und freien Dozenten. Der Workshop beginnt am Samstag, 21. Oktober, um 10.30 Uhr und endet mit dem gemeinsamen Abschlusskonzert bei freiem Eintritt im Franz-Danzi-Saal am Sonntag, 22. Oktober, um 18.30 Uhr. Bei diesem ersten Workshop überhaupt sind noch Musiker willkommen. Anmeldungen sind – je nach Instrument – noch kurzfristig möglich per E-Mail an info@musikschule-schwetzingen.de.

Von Kammermusik über solistische Interpretationen zeitgenössischer Cello-Literatur bis hin zu Improvisationen: Anja Lechner tritt mit Raúl da Costa auf. © Clara Evens

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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