Klimaschutz

Ladestationen im Hirschacker und auf dem Neuen Messplatz in Betrieb

Es sind nur zwei weitere Ladestationen für Elektroautos: Doch für den städtischen Klimaschutzbeauftragten Patrick Cisowski ist es viel mehr.

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Stefan Kern
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OB Dr. René Pöltl (v. l.), Patrick Cisowski, Catrin Nähr und Andreas Stampfer weihen die E-Ladesäule ein. © Lenhardt

Schwetzingen. Es sind nur zwei weitere Ladestationen für Elektroautos: Doch für den städtischen Klimaschutzbeauftragten Patrick Cisowski ist es viel mehr. Für ihn sind die beiden neuen Ladesäulen, eine auf dem Marktplatz im Stadtteil Hirschacker und eine weitere auf dem Neuen Messplatz, ein Ausrufezeichen für die Mobilitätswende. Derzeit sei die Elektrifizierung des Verkehrs der einzige Weg für eine effektive und vor allem rasche Senkung der CO2-Emissionen. Und dieses rasch, das betonten Oberbürgermeister Dr. René Pöltl und der Kommunalberater der EnBW, Andreas Stampfer, der Ausbau der Ladeinfrastruktur sei der entscheidende Puzzlestein.

Dabei habe sich in Schwetzingen mit aktuell sieben Ladesäulen und 14 Ladepunkten mit einer Leistung von je 22 Kilowattstunden eine durchaus beachtliche Zahl von Puzzlesteinen angesammelt. Mit den beiden Neuen befinden sich nun am Bahnhof, beim Rathaus, beim Freizeitbad Bellamar, im Hirschacker und auf dem Neuen Messplatz öffentliche Zapfsäulen. Beim letztgenannten Standort sind es übrigens mittlerweile drei Stationen. Hier können zeitgleich sechs Elektroautos Strom tanken.

Im Grunde ist es in den Augen Cisowskis die Antwort auf einen Trend. Die Zahl der Elektroautos und Plug-In-Hybridfahrzeuge steige. Im ganzen Jahr 2020 hätten laut Bundeswirtschaftsministerium etwas mehr als 255 000 Käufer die Förderung beantragt, die der Staat für Elektroautos und Hybridfahrzeuge gewährt. Eine Zahl, die 2021 mit 258 000 schon nach einem halben Jahr übertroffen worden sei. Die Zahl der alternativen Antriebe auf den deutschen Straßen steige also. Doch natürlich sei sie insgesamt gesehen immer noch auf einem eher bescheidenen Niveau. Es liegt also noch ein Stück Weg vor Deutschland.

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zg
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Und genau dieser Weg wird in Schwetzingen gemeinsam mit der EnBW energisch beschritten. Dabei geben die Zahlen den Initiatoren rund um den Ausbau der Ladesäulen-Infrastruktur recht. An den vier Standorten Neuer Messplatz, Rathaus, Bahnhof und Bellamar ist die Zahl der Ladevorgänge spürbar angestiegen. Von 826 Ladevorgängen im ersten Halbjahr 2020, über 1853 Ladevorgängen im zweiten Halbjahr 2020 auf nun 2036 Ladevorgänge in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres – in 18 Monaten allein in Schwetzingen ein Plus von fast 250 Prozent.

Nicht vieles erlebt in entwickelten Gesellschaften solche Wachstumsschübe. Wichtig sei, so der Oberbürgermeister, dass der Ausbau der Infrastruktur mit der Dynamik Schritt halte. „Wir müssen hier mit Energieversorgern gemeinsam vorangehen.“ Und auch die Privaten sieht der Oberbürgermeister in der Pflicht. Am Ende gelänge es nur gemeinsam, die dringend notwendige Minderung der CO2-Emissionen zu erreichen.

Unterm Strich, davon war Pöltl überzeugt, seien Mobilität und Klimaschutz vereinbar. Er selbst fahre mit einem reinen Stromer mit einer Reichweite von 400 Kilometern. Das reiche für 99 Prozent aller Fahrten. Und für weitere Strecken gebe es die Bahn als schnelle Alternative. Für die Mobilitätswende sei alles da, „wir müssen jetzt nur wirklich machen“.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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