Gemeinderat - Bei Radschnellverbindung Heidelberg – Schwetzingen übernehmen Kommunen die Planung und gehen in Vorleistung

Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft

Von 
Andreas Lin
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Schwetzingen hat den Deckel draufgemacht auf die geplante Radschnellverbindung nach Heidelberg. Nachdem bereits Heidelberg, Plankstadt, Eppelheim und Oftersheim zugestimmt haben, gab auch der Gemeinderat der Spargelstadt am Mittwoch grünes Licht für das Projekt. Einziger Haken: Aufgrund anderer prioritärer Aufgaben kann das Land die Planung für diese Radschnellverbindung nicht vor 2025 beginnen. Deshalb übernehmen die beteiligten Kommunen unter Federführung Schwetzingens die Planung und treten temporär für einen Teil der dafür notwendigen Kosten in Höhe von etwa 200 000 Euro in Vorleistung.

Diese Summe wird anteilig auf die Kommunen verteilt, auf Schwetzingen kommen 50 000 Euro zu. Oberbürgermeister Dr. René Pöltl ist guter Dinge, dass diese Kosten im Anschluss wieder vom Land zurückgezahlt werden, entsprechende Förderanträge seien auf den Weg gebracht. Umsetzung und Bau erfolgt dann in der Zuständigkeit des Landes, das dann auch die kompletten Bauinvestitionen in Höhe von geschätzten 12 Millionen Euro tragen wird. Einen Zeitpunkt für einen Baubeginn gibt es zwar nicht, aber durch die Planungsübernahme der Kommunen rückt er zumindest nicht in weite Ferne.

„Das ist eine Superlösung“, meinte der OB. Denn für Schwetzingen ergäben sich weitere Synergien: Da der Radschnellweg vom Bahnhof Schwetzingen zur Bahnstadt Heidelberg führt, kreuzt er in der Kurfürstenstraße auch die marode Bruchhäuser Straße, die dann zumindest in diesem Teil eine Sanierung erfahren wird.

Ein Glücksfall

„Es ist ein Glücksfall, dass das Land diese Verbindung durch Gesetze ermöglicht“, freute sich Karl Rupp (Freie Wähler), bedauerte aber gleichzeitig die fehlenden Planungskapazitäten des Landes. Für die Kreuzung Kurfürsten-/Bruchhäuser Straße regte er einen Kreisel an.

„Endlich gibt es sichtbare Bewegung hin zur Radkultur“, meinte auch Sabine Walter (Bündnis 90/Die Grünen) zu der schnellen, staulosen Verbindung und sieht hier ein „Leuchtturmprojekt mit hoher Strahlkraft“. Sie hofft, das bei der Streckenführung noch Modifizierungen möglich seien, die durch die Ergebnisse einer Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig werden könnten.

Rita Erny (CDU) sieht die Radschnellverbindung als gute Alternative zu Bus und Bahn sowie einen Schritt hin zur klimafreundlichen Mobilität. Wichtig sei eine ordentlichen Beleuchtung: „Damit sich die Radfahrer und vor allem Radfahrerinnen sicher fühlen.“

Simon Abraham (SPD) erinnerte daran, dass das Projekt auf einem Antrag seiner Fraktion von 2017 basiere: „Im Radschnellweg steckt ein ordentliches Stück Schwetzingen, den Startschuss gab die SPD.“

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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