Kürzlich war ich auf einer sehr schönen Veranstaltung im Schloss. Beim Gang auf die Toilette war zuerst nicht zu erkennen, welche offene Tür für Männlein oder Weiblein gedacht war. So trat ich erst kurz ins falsche Kämmerlein ein und erblickte ein gut gefülltes Körbchen.
Schnell wies mich eine Dame auf meinen Fehler hin, aber das Körbchen hatte dann eben doch meine Aufmerksamkeit erregt: Da waren für die weiblichen Geschöpfe Haarspray und -bürsten, Hand- und Gesichtscremes, Haarspänglein, Wattepads, Erfrischungstücher, Blasenpflaster, Fußsprays und einige Dinge mehr drapiert. Schön und gut.
Mit einer gewissen Vorfreude wechselte ich dann zur richtigen Nachbartür und suchte das Körbchen für Männer. Fehlanzeige! Nichts! Das ist doch Geschlechterdiskriminierung! Wer hat denn an die kurzfristige Erfrischung oder Ablenkung für die Herren gedacht? Niemand! Gut, Cremes, Haarspänglein oder Wattepads wären ja nicht nötig gewesen.
Aber stattdessen ein Flachmann, nur ein kleiner Williams oder Nussler vielleicht. Und ein paar Gummibärchen, ein eiskaltes Bier, ein Fleischkäs-Weck, ein Comicheft, eine Tüte Chips oder ein Sportmagazin wären doch wirklich schön gewesen. Aber an uns denkt halt niemand.
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