Tourismus (mit Fotostrecke)

Neue Motivbänke am Schwetzinger Schlossplatz eingeweiht

Die Einweihung der drei neuen Motivbänke auf dem Schlossplatz musste wetterbedingt ins Palais Hirsch verlegt werden. Geehrt wurden mit den Bänken drei besondere Persönlichkeiten, die das Bild der Stadt und des Schlossgartens bis heute prägen.

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Marco Montalbano
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Freuen sich über die drei neuen Motivbänke: Tourist-Info-Leiterin Christiane Drechsler (v. l.), Bürgermeister Matthias Steffan und die Gästeführer Matthias Finger, Heide Roth-Bühler, Elke Noeske, Birgit Hiefner-Konietzko und Dr. Christoph Bühler. © Montalbano

Schwetzingen. Es sollte der Auftakt der Stadtführungssaison werden, am vergangenen Samstag. Der „Markt der Stadtverführungen“ als sympathischen Titel, spielte jedoch das Wetter nicht mit, weswegen die Erläuterungen zu den inzwischen vielen geführten Touren an verschiedenen Orten mit der „Spargelfrau“ und allen anderen zertifizierten Gästeführern abgebrochen wurden. Doch die ebenfalls vorgesehene Einweihung dreier neuer Motivbänke auf dem Schlossplatz konnte kurzerhand ins trockene Innere des Palais Hirsch am Schlossplatz verlegt werden. Geehrt wurden mit diesen drei besondere Persönlichkeiten die dank ihrer Arbeiten als Hofbildhauer und Hofbaumeister das Bild der Stadt und des Schlossgartens bis heute prägen.

Motivbank für Hofbaumeiser Franz Wilhelm Rabaliatti. © Lin

Bürgermeister Matthias Steffan und die Leiterin der Tourist-Info Christiane Drechsler freuten sich trotz der Verlegung sichtlich, die schon vorhandenen Motivbänke durch drei weitere zu ergänzen, womit es inzwischen 32 sind. Denn diese entwickeln sich zunehmend zu einer eigenen Attraktion in der Spargelstadt und sind auch fest eingeplante Stationen bei den von Dr. Christoph Bühler, Matthias Finger, Birgit Hiefner-Konietzko, Elke Noeske und Heide Roth-Bühler geleiteten Touren. Die Gästeführer waren an diesem Tag extra in ihren historischen Gewändern erschienen und boten so den Anwesenden einen besonderen optischen Reiz.

Motivbank für Hpfbaumeister Alessandro Galli da Bibiena. © Lin

Dass die über die ganze Stadt verteilten, aufwendig gestalteten Motivbänke einzigartig seien, würde sich immer wieder bestätigen, so Bürgermeister Matthias Steffan, so auch durch die Äußerungen eines externen Beraters aus Berlin für den Tourismusbereich der Stadt. „Mit den neuen Bänken möchten wir an die europäischen und besonders auch italienischen Einflüsse auf Schwetzingen hinweisen“, denn bei den Geehrten handle es sich um den kurfürstlichen Hofbildhauer und Flamen Peter Anton von Verschaffelt und die beiden italienischen kurfürstlichen Hofbaumeister Alessandro Galli da Bibiena und Franz Wilhelm Rabaliatti. „Alle haben ihre Spuren hier bei uns hinterlassen und sorgen dafür, dass – auch wenn es wie gerade in Strömen regnet – immer eine südliche Atmosphäre in der Stadt und besonders hier am Schlossplatz oder im Schlossgarten herrscht.“

Hirschfiguren geschaffen

Von Verschaffelt, dessen Hauptwerk, eine Engelsfigur, noch heute die Engelsburg in Rom ziert, schuf eine Vielzahl von Figuren für den Schlossgarten, darunter auch dessen „Wahrzeichen“ – die beiden Hirschfiguren. Galli da Bibiena, Spross einer Künstlerfamilie aus Parma, habe hingegen unter anderem mit der Anlage des Schlossplatzes stadtprägend gewirkt. „Rabaliatti stammte aus Ligurien und brachte uns mit seiner Architektur auch die Sonne von dort zu uns, bis heute“, meinte Matthias Steffan weiter. Der Bürgermeister ergänzte, wie bedeutend der Tourismus für die Stadt sei, aber auch, wie wichtig die Interkommunale Zusammenarbeit dabei wäre. Er freute sich daher besonders, auch zwei Vertreterinnen aus Hockenheim und Sinsheim zum Termin willkommen heißen zu können.

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Auch Christiane Drechsler, die die Tourist-Info leitet, begrüßte die Anwesenden herzlich und meinte: „Ich möchte den Fokus noch einmal auf die Stadtführungen lenken. Am besten, sie erleben selbst eine davon.“ Im Anschluss betonte „Spargelfrau“ Birgit Hiefner-Konietzko: „Die Führungen gibt es schon seit 18 Jahren. Besonders beliebt sind die mit historischer Gewandung. Die Touren können auch je nach Wunsch angepasst werden, zum Beispiel mit einem speziellen Themenschwerpunkt. Wir sind nämlich das genaue Gegenteil eines Audioguides.“

Marstallhof folgt 2024

Mit vier weiteren Bänken, die in Kürze im Marstallhof aufgestellt würden, wären es dann am Ende 36 Motivbänke, womit das Projekt abgeschlossen sei. „Das wird im Jahr 2024 sein, in dem sich auch der Geburtstag des Kurfürsten Carl Theodor zum 300. Mal jährt. Die erste Bank war seiner Gattin gewidmet, die letzte wird ihm gewidmet sein“, so Matthias Steffan, der auch die Bedeutung des Tourismus und die vernetzte Zusammenarbeit der Gemeinden dabei hervorhob.

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Gästeführer Dr. Christoph Bühler schloss mit einem „Archivfund“, einem Gedicht aus seiner Feder, indem er humorvoll auf die oft polarisierende Statue von Peter Lenk des Kurfürsten, der mit einer Mätresse auf einem Schwein reitet, eingeht. „In Schwetzingen, da steht ein Schwein“, begann er und schilderte historische Hintergründe dazu, um so zu zeigen, dass die Vermittlung von Geschichte alles andere als langweilig sein muss.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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